Nach einer Berg- und Talfahrt ist der deutsche Aktienmarkt am Montag mit leichten Gewinnen aus dem Handel gegangen. Zurückhaltung vor der Europawahl am kommenden Wochenende, bei der mit einem guten Abschneiden der EU- und Euro-skeptischen Parteien gerechnet wird, sorgte für zeitweise kräftigere Abgaben. Analysten glauben aber nicht an einen längerfristigen Belastungsfaktor getreu dem Moto "politische Börse haben kurze Beine". Nach der Bekanntgabe einer Kapitalerhöhung verlor die Aktie der Deutschen Bank kräftig.

Der DAX gewann 0,3 Prozent auf 9.659 Punkte. Im Tagestief hatte der Index bei 9.535 Punkten notiert. Die Aktie der Deutschen Bank erholte zwar etwas von den Tagestiefs, ging aber dennoch mit einem Minus von 1,7 Prozent aus dem Handel. Das Kreditinstitut hat eine Kapitalerhöhung über 8 Milliarden Euro angekündigt. Damit soll die Kapitalbasis gestützt werden. Im Handel und unter Analysten gingen die Meinungen auseinander. Goldman Sachs merkte an, dass unklar sei, welchen Anteil des eingesammelten Kapitals die Bank für Prozesskosten vorgesehen habe.

Sollten die Maßnahmen von den Anlegern als Befreiungsschlag angesehen werden, könnte die Aktie in Zukunft kräftiger steigen. Seit geraumer Zeit entwickelt sich das Deutsche-Bank-Papier schwächer als der Sektor. Commerzbank-Aktien wurden zu Wochenbeginn weiter gemieden und verloren 2,6 Prozent. Tagesgewinner im DAX war das Lufthansa-Papier mit einem Plus von 3,6 Prozent. Optimistische Aussagen von Ryanair zum Sommergeschäft trieben nicht nur die Ryanair-Aktie, sondern stützten auch gleich den gesamten Luftfahrtsektor.

Eine Beteiligungserhöhung an Bilfinger auf 20,19 Prozent durch den schwedischen Finanzinvestor Cevian bewegte kaum. Der Grund für die Nicht-Reaktion dürfte nach Einschätzung aus dem Handel daran liegen, dass Cevian laut eigenen Angaben keinerlei strategische Interessen bei Bilfinger verfolge. Bei der Beteiligung gehe es um eine reine Handelsposition, die der Erzielung von Handelsgewinnen diene. Die Bilfinger-Aktie schloss mit einem leichten Plus von 0,1 Prozent.

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