Alt 23.05.14, 10:19
Standard Vorsicht vor Wahlwochenende - ifo hilft nicht
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Vor den Europawahlen und den Präsidentschaftsschaftswahlen in der Ukraine am Wochenende sind Europas Börsen wenig verändert in den Handel gestartet. Händler sprechen von Zurückhaltung. Hintergrund ist die Befürchtung, dass Euro- und EU-skeptische Parteien ihren Stimmenanteil im Europarlament kräftig ausweiten könnten. Der leicht unter den Erwartungen ausgefallene ifo-Geschäftsklimaindex ist unterdessen nicht dazu angetan, die Stimmung deutlicher aufzuhellen.

Der DAX steigt um 0,1 Prozent auf 9.725 Punkte, der Euro-Stoxx-50 notiert wenig verändert bei 3.189. Bereits gewählt wurde in den Niederlanden. Dort zeigen Nachwahlbefragungen zwar, dass die EU-feindliche Partei des Rechtspopulisten Geert Wilders offenbar weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. In Großbritannien hat aber die Partei des EU-Kritikers Nigel Farage in den Kommunalwahlen stark zugelegt, was ein Indiz für ein gutes Ergebnis bei den Europawahl sein könnte.

In der Ukraine gilt Petro Poroschenko als Favorit, der eine gemäßigtere Haltung gegenüber Russland vertritt als seine Herausforderin Julija Tymoschenko. Würde sie wider Erwarten gewinne, dürfte das zu erhöhten Spannungen mit Moskau führen und einer weiteren Verschärfung der Lage in der Ostukraine.

Am Devisenmarkt ist der Euro nach dem ifo-Geschäfsklimaindex auf ein Dreimonatstief gefallen und geht mit 1,3625 Dollar knapp unter einer wichtigen Unterstützung um. Der ifo-Index ist von 111,2 Punkten im April auf 110,4 im Mai gefallen. Volkswirte hatten lediglich einen Rückgang auf 111,0 prognostiziert. Die Helaba sieht zwar keinen Grund für generelle Wachstumssorgen, gleichwohl nährt der Index Spekulationen, dass die EZB bei ihrem Treffen im Juni ihre Geldpolitik weiter lockert. Das lastet auf dem Euro.

Die Anleihen aus der Peripherie setzen am Morgen die Erholung fort. Die Rendite auf spanische Benchmarkanleihen, die sich umgekehrt zu den Kursen entwickelt, gibt von 3,053 auf 2,991 Prozent nach. Die griechische Rendite steigt von 6,488 auf 6,521 Prozent. Die Ratingagenturen Standard & Poor's und Fitch hatten am Morgen die Ratings von Spanien und Griechenland angehoben.

Derweil dreht sich am Aktienmarkt der Übernahmepoker um Alstom weiter. General Electric (GE) hat dem Druck Frankreichs nachgegeben und gibt Paris mehr Zeit, einen Käufer oder Partner für Alstom zu finden. Der Board des französischen Unternehmens muss nun bis zum 23. Juni über das Angebot aus den USA entscheiden, teilte GE mit.

Bisher sollte die Offerte bis 2. Juni geprüft werden. Damit haben nun auch Siemens und Paris mehr Zeit, möglicherweise einen gemeinsamen Nenner zu finden. Die Alstom-Aktie verliert 0,6 Prozent, Siemens liegen 0,2 Prozent im Plus.

Titel der Deutschen Bank verlieren 1,6 Prozent oder 0,49 auf 29,87 Euro nach. Die Aktie wird allerdings ex Dividende von 0,75 Euro gehandelt. Linde-Aktien verlieren nach einer Herunterstufung durch Goldman Sachs 0,7 Prozent. Nach einer Hochstufung durch die Investmentbank geht es im MDAX für das Symrise-Papier dagegen um 1,3 Prozent nach oben.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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