Alt 11.06.14, 09:47
Standard Lufthansa-Aktie nach Gewinnwarnung in Turbulenzen
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Nachdem DAX und Euro-Stoxx-50 fünf Tage in Folge zulegten, macht die Aufwärtsbewegung am Mittwoch eine Pause. Der DAX fällt im frühen Handel unter die 10.000er-Marke zurück. Zum einen belastet eine gesenkte globale Wachstumsprognose der Weltbank die Stimmung etwas, zudem schockte kurz nach Handelseröffnung die Lufthansa die Börse mit einer Gewinnwarnung. Die Aktie der Kranichlinie ist daraufhin in den Sturzflug übergegangen und verliert 12,6 Prozent. Der DAX gibt um 0,5 Prozent nach auf 9.980 Punkte, der Euro-Stoxx-50 verliert 0,4 Prozent auf 3.301 Punkte.

Ergebnisbelastungen aus Streiks und die Abwertung des venezolanischen Bolivars machen der Lufthansa schwer zu schaffen, wie das Unternehmen mitteilte. Zudem liegt die Umsatzentwicklung im Passagier- und Frachtgeschäft hinter den Erwartungen. Die Fluglinie hat daher ihre operative Ergebnisprognose für 2014 auf rund 1 Milliarde Euro gesenkt von zuvor zwischen 1,3 und 1,5 Milliarden Euro.

"Auch wenn einige Marktteilnehmer mit vorsichtigen Ausblicken und Tönen gerechnet hatten, übersteigt das doch alle Befürchtungen", sagt ein Händler. Das 2015er Ziel hat das Unternehmen gleich mit einkassiert. Die Aktien der Wettbewerber Air France brechen um knapp 5 Prozent ein, IAG um 3,6 Prozent. Ryanair geben um gut 2 Prozent nach. Der Sektor der Reise- und Touristikunternehmen ist mit einem Minus von 1,6 Prozent folgerichtig der größte Verlierer in Europa.

Abwärts geht es auch mit der Aktie des Flugzeugbauers Airbus. Sie wird gedrückt von einer Auftragsstornierung der Fluglinie Emirates über 70 Maschinen des Typs A350. Die Transaktion hätte gemessen am aktuellen Listenpreis einen Wert von 21,6 Milliarden Dollar. Von den Analysten der DZ-Bank heißt es dazu, dass sich mit den weiteren 70 Stornierungen das Auftragsvolumen auf nur noch 133 belaufe, was eine negative Überraschung sei. Zudem scheine der A350 gegenüber dem Wettbewerber Dreamliner 787 von Boeing an Marktanteil zu verlieren. Die Airbus-Aktie verliert knapp 4 Prozent, für Zulieferer wie Rolls-Royce, Safran und GKN geht es ebenfalls abwärts, wenn auch weniger deutlich.

In der Aktie des Gabelstaplerherstellers Kion hat es nach Aussage mehrerer Händler eine Platzierung gegeben. Die Aktien sollen bei 32,70 Euro bei Investoren platziert worden sein. "Die Platzierung dürfte die Aktie zunächst belasten, sich allerdings längerfristig positiv auswirken" heißt es aus dem Handel. Mit einem erhöhten Streubesitz werde zunehmend wahrscheinlicher, dass die im SDAX gelistete Aktie im September in den MDAX aufsteigt. Kion geben um 3,6 Prozent nach auf 32,57 Euro.

Auf Talfahrt ist auch die Vallourec-Aktie. Sie verliert 12 Prozent auf 34,67 Euro, nachdem der französische Stahlröhren-Hersteller eine Gewinnwarnung ausgegeben hat. Grund sei eine ins nächste Jahr verschobene Order durch den Großkunden Petrobras. Exane BNP Paribas hat daraufhin die Vallourec-Einstufung auf "Neutral" und das Kursziel kräftig auf 37 nach 48 Euro gesenkt. .

Der Sektor der Einzelhändler legt gegen den Trend um 0,4 Prozent zu. Zu den Gewinnern gehören die Aktien von Sainsbury, H&M sowie Inditex nach positiv aufgenommenen Geschäftszahlen.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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