Einen weiteren rabenschwarzen Tag hat der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag erlebt. Seit seinem Jahreshoch hat der DAX gut 1.000 Punkte - oder 10 Prozent - verloren. Die Serie enttäuschender Konjunkturdaten riss nicht ab. Nun fiel auch die deutsche Industrieproduktion im Juni leicht. Damit schmolzen die Erwartungen an die Wachstumsaussichten für dieses Jahr weiter. Der DAX schloss 1,0 Prozent leichter bei 9.038,97 Punkten.

Auf der anderen Seite gab es für die Bundesanleihen nur eine Richtung - nach oben. Neben Konjunktursorgen stützten geopolitische Risiken, deren negative Folgen für die Wirtschaft EZB-Präsident Draghi in seiner Pressekonferenz zum Zinsentscheid der Zentralbank hervorhob. Die Entscheidung der EZB, die Leitzinsen bei 0,15 Prozent zu belassen, war hingegen weithin erwartet worden. Die Rendite zweijähriger Bundesschatzanweisungen sank auf 0,0 Prozent. Auch im Fünf- und Zehnjahresbereich erreichten die Renditen Rekordtiefs.

Die Berichtssaison hielt die Börse ebenfalls erneut in Atem. Im DAX stellte die Adidas-Aktie mit minus 4,4 Prozent auf 55,50 Euro den Verlierer. Nach der Gewinnwarnung in der Vorwoche hat Adidas nun mit einer schwachen Gewinnmarge im zweiten Quartal enttäuscht. Seit Jahresbeginn hat die Aktie 40 Prozent an Wert eingebüßt. Munich Re schlossen mit einem Minus von 2,0 Prozent. Beim weltweit größten Rückversicherer haben - bis auf das Anlageergebnis - alle wichtigen Kennziffern im zweiten Quartal die Erwartungen verfehlt.

Die Beiersdorf-Aktie schloss Prozent 1,8 Prozent leichter. Die zum zweiten Quartal vorgelegten Geschäftszahlen werteten die Analysten von Berenberg als durchgehend schwach. Zudem habe sich das Unternehmen in der Analystenrunde ungewöhnlich gedämpft gezeigt und von einer "dramatischen Abkühlung" in einigen Märkten gesprochen.

Die Deutsche Telekom hat im abgelaufenen Quartal Umsatz und operatives Ergebnis in etwa auf Vorjahresniveau gehalten, die Aktie verlor 1,5 Prozent. Gegen den Trend legte die Aktie der Commerzbank um 0,5 Prozent zu. Gut kam an der Börse an, dass die Bank im zweiten Quartal den Gewinn gesteigert und die Risiken gemindert hat.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/cln

-0-

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

August 07, 2014 12:08 ET (16:08 GMT)

Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.