Alt 22.05.15, 18:14
Standard USA: Zwischen Inflation und Deflation
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Neben der schwächeren Wirtschaftsleistung in den USA gibt es noch einen weiteren Grund, der die Fed davon abhalten könnte, die Zinsen zu erhöhen: eine Deflation! Und wenn man sich die dazu veröffentlichten Daten anschaut, könnte man auf den ersten Blick darauf kommen, dass die USA sich noch oder bereits wieder mitten in einer solchen Deflation befindet:

Gerade wurden die US-Verbraucherpreise für April veröffentlicht. Demnach stiegen die Preise um 0,1 Prozent. Das lag innerhalb der Erwartungen.

Etwas besser sah es bei der Kernrate aus, hier wurde für April ein Plus von 0,3 Prozent gemeldet. Analysten waren lediglich von 0,2 Prozent ausgegangen, nach 0,2 Prozent zuvor.

Im Jahresvergleich allerdings sanken die Verbraucherpreise im April in der Gesamtrate um 0,2 Prozent, nach einem Minus von 0,1 Prozent. Hier bauen sich die deflationären Tendenzen weiter aus. Als Grund für diesen Rückgang sind jedoch deutlich der stark gefallene Ölpreis und die Dollar-Stärke auszumachen.


Und tatsächlich, wenn man sich die Kernrate anschaut, also die Verbraucherpreise ohne die sehr volatilen Faktoren Nahrung und Energie, so ist auf Jahressicht ein Anstieg von 1,8 Prozent zu verzeichnen. Das kommt dem Inflationsziel der Fed von 2,0 Prozent schon sehr nahe.

Die aktuellen deflationären Tendenzen sind also den Kursschwankungen von Ölpreis und Dollar geschuldet. Im Kern hat sich die USA jedoch von den Deflationsgefahren weiter entfernt.

Aber auch von wirklichen Inflationsgefahren sind die USA im Moment noch entfernt. Problematisch werden steigende Preise zumeist erst, wenn auch die Einkommen steigen. Die Realeinkommen stagnierten jedoch im April gegenüber dem Vormonat. Und im März war sogar noch ein Rückgang von 0,3 Prozent gemeldet worden. Von dieser Seite besteht also zumindest für den Moment kein direkter Handlungsdruck für die Fed.

Und wieder die Mittellinie

Kommen wir zum Markt und hier kann ich nur sagen: Wir kennen das Spiel. In der Target-Trend-Methode kommt es an den Mittellinien, die ich immer blau gestrichelt darstelle, häufig zu einer volatilen Konsolidierung, welche eben diese Mittellinie auch bestätigt.

Und genau das sehen wir auch aktuell im DAX:



Der DAX kämpft nun seit vier Handelstagen mit der Mittellinie bei 11.794 Punkten. Das ist normal und kein bearishes Zeichen! Es bestätigt, wie gesagt, nur die Relevanz dieser Linie. Im Moment liegt das Kursziel weiterhin bei 12.277 Punkten, also der Rechteckoberkante. Dieses Kursziel wird erst dann hinfällig, wenn die 11.311er Marke nach unten gebrochen wird.

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie ein schönes Pfingstfest!

Viele Grüße,

Ihr

Jochen Steffens
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