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Der DAX hat genau inmitten des gelben Beta-Targets die 11.311er Marke sehr tief durchstoßen, und das war dann auch der Startschuss für weitere Kursverluste. In diesem Target kam es zwar noch zu einem letzten Aufbäumen der Bullen, und kurz sah es so aus, als würde hier eine Umkehr einsetzen. Aber schlussendlich reichte es einfach nicht.
Mittlerweile ist der DAX weiter durchgerutscht und hat erneut die rote Konsolidierungslinie erreicht (siehe Pfeil) und kurz versucht die Mittellinie bei 10.828 Punkten zu testen. Und auch das jeweils an einem Punkt, in dem sich noch weitere Linien kreuzten (ebenfalls ein Beta-Target, das ich aber nicht eingezeichnet hatte). Vollkommen normal, aber durchaus noch bearish wäre jetzt ein Retest der 11.311er Marke von unten. Das erste bullishe Signal entstände daher erst, wenn diese Marke wieder nachhaltig nach oben aufgelöst würde. Aber die Abwärtsdynamik ist weiterhin hoch. Das dürfte unter anderem auch mit den Absicherungsgeschäften der Stillhalter im Zusammenhang mit dem großen Verfallstag am 19.06.2015 zu tun haben. Eine Theorie Dazu noch eine Theorie, die wir bei unserer Redaktionskonferenz in der vergangenen Woche diskutiert hatten: Es könnte sein, dass die Stillhalter aufgrund der Unsicherheit durch die Griechenland-Krise wenig Lust haben, sich gegen den Markt zu stemmen. Einfach weil das Risiko zu groß ist, dass politische Nachrichten zu heftigen Kursreaktionen führen. Sie werden sich somit nach und nach absichern und den Markt einfach das tun lassen, was er tun will – im Moment also offensichtlich fallen. Aber das ist, wie gesagt, nur eine Theorie, die ich Ihnen jedoch nicht vorenthalten will. Zurück zum DAX Es kann nun sein, dass der DAX, unter Umständen nach einem Test der 11.311er Marke von unten, weiter entlang der roten Konsolidierungslinie volatil in Richtung rotes Alpha-Target läuft. Doch egal, was er nun auch treibt, die nächste wichtige Unterstützung ist das Kursziel aus der aktuellen Konsolidierung (siehe Steffens Daily vom 29. Mai 2015) bei 10.700 Punkten. Dieses Kursziel liegt, wie schon geschrieben, genau auf dem Kursniveau des Alpha-Targets. (Kleiner Einschub: Wenn der DAX die 10.700-Punkte-Marke vor dem Target nach unten bricht, sinkt die Anziehungskraft des Targets, da das eigentliche Kursziel damit abgearbeitet wäre. Bei weiter fallenden Kursen könnte es dann aber zum Beispiel von unten angelaufen werden.) Die 10.000er Marke nicht vergessen Wenn sich die Abwärtsdynamik weiter fortsetzen sollte und damit auch die 10.700er Marke nach unten gebrochen wird, kommen wir auf eine alte Theorie zurück, die ich hier schon vor geraumer Zeit vorgestellt habe: der große Test der 10.000er Marke. Sie erinnern sich, dass der DAX unterhalb dieser Marke ein Jahr lang seitwärts gelaufen ist. In dieser Zeit habe ich immer wieder auf die hohe Bedeutung dieses psychologischen Widerstands hingewiesen und geschrieben, dass es für die Anleger schwer sei, sich daran zu gewöhnen, dass der DAX nun fünfstellig werden soll. Es gibt unzählige Beispiele dafür, dass sich große Indizes mit solchen Paradigmenwechseln schwer getan haben. Unrühmlichstes Beispiel ist der Dow Jones, der mit der 1.000er Marke zum Beispiel knapp 20 Jahre kämpfte! Und deswegen schrieb ich in diesem Zusammenhang, dass es sehr ungewöhnlich wäre, wenn diese Marke nicht doch noch einmal von oben getestet werden würde. Nach der starken Rally schien das aber zunächst etwas unwahrscheinlicher geworden zu sein. Mit der aktuell laufenden Konsolidierung rückt diese These wieder in den Fokus. Aber erst, wenn weitere Unterstützungen fallen! Was nicht geschehen sollte Und da wir schon beim großen Bild sind: Es gibt etwas, das nicht geschehen darf: Sollte der DAX wieder unter die 10.000er Marke fallen und vielleicht sogar für einige Zeit in eine Art Seitwärtsbewegung unterhalb dieser Marke übergehen, könnte eine große Topformation entstehen. Aber so weit sind wir noch nicht! Im Moment sehen wir einfach nur eine ganz normale Konsolidierung nach einem großen Trend. Dabei wurde heute gerade einmal das 61,80 Prozent Retracement erreicht. Wir haben also nicht einmal 50 Prozent der vorherigen Aufwärtsbewegung abgearbeitet. Daher ist diese Konsolidierung zurzeit "noch" als bullishe Konsolidierung in einem Aufwärtstrend einzustufen. Das sollte man nicht vergessen. Wie gehen wir weiter vor? Ganz einfach: Wir arbeiten uns mit der Target-Trend-Methode von Unterstützung zu Unterstützung weiter vor, analysieren, ob wir weiterhin Anzeichen von Schwäche sehen oder ob irgendwann erste Anzeichen der Stärke auftauchen. Das hat vom Hoch bis zum aktuellen Kurs sehr gut funktioniert. Viele Grüße, Ihr Jochen Steffens | ||
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