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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones) - Die Unsicherheit um die Entwicklung des Griechenland-Dramas und das Abwarten auf den Ausgang der Sitzung der US-Notenbank im Wochenverlauf hat am Montag an den ostasiatischen Börsen und in Australien für Verkäufe gesorgt. Hinzu kamen als Belastungsfaktor negative Vorgaben aus Europa und USA. Querbeet ging es an den Aktienmärkten mit den Kursen bergab.
Am Devisenmarkt kam der Euro in Reaktion darauf, dass die Verhandlungen im Schuldenstreit zwischen Griechenland und den internationalen Geldgebern am Sonntag ohne Einigung zu Ende gegangen sind nur zwischenzeitlich etwas zurück. Auch beim als Fluchthafen beliebten Yen tat sich wenig. Der Dollar kostete mit 123,53 Yen in etwa so viel wie am Freitag. Sollte sich die Lage um Griechenland weiter zuspitzen, könnte der Yen im Wochenverlauf davon aber möglicherweise profitieren, hieß es. Am stärksten ging es an den chinesischen Plätzen in Schanghai und Hongkong abwärts mit bis zu 2 Prozent. In Tokio grenzte der Nikkei-Index sein Minus zum Ende hin deutlich ein und gab nur um 0,1 Prozent nach auf 20.388 Punkte. Es war aber bereits der fünfte Tag in Folge mit einem Minus, nachdem es kurz davor 12 Handelstage lang nur aufwärts gegangen war. Langfristig biete die aktuelle Korrekturbewegung eine gute Einstiegsgelegenheit, so die Analysten von Daiwa, die den Markt übergeordnet weiter in einem Aufwärtstrend sehen. In Sydney büßte das Börsenbarometer 0,5 Prozent ein. Die zunächst abgebrochenen Gespräche mit Griechenland verstärkten die Gefahr eines Ausscheidens des Landes aus der Eurozone, hieß es. Andererseits gibt es viele Stimmen, die die Märkte inzwischen als gut vorbereitet und abgesichert betrachten. Im Gesamtkontext höherer Renditen und der anstehenden Andeutungen der US-Notenbank zum Zeitpunkt der allgemein im Jahresverlauf noch erwarteten Zinserhöhung in den USA seien viele Anleger auf Nummer sicher gegangen und hätten Aktien lieber verkauft oder dem Geschehen zunächst nur zugesehen, fasste Marktstratege Toshihiko Matsuno von SMBC Friend Securities zusammen. Zudem folge direkt nach der US- die japanische Notenbank mit ihren zweitägigen Beratungen. In Schanghai sprachen Marktteilnehmer von einer Fortsetzung der jüngsten technischen Korrektur. Am grundsätzlichen langfristigen Optimismus der Anleger in China ändere dies aber nichts. 2015 dürfte das Augenmerk vermehrt auf wirtschaftliche Reformen, deren Umsetzung und das Wachstum gerichtet sein, so Ping An Securities in einer Studie. Darin wird von einem Indexstand in der zweiten Jahreshälfte zwischen von 6.000 und 8.000 Punkten ausgegangen für den Shanghai-Composite, was vom aktuellen Kursniveau ein Potenzial von 18 bis 37 Prozent bedeutet. Unter den Einzelwerten waren HTC in Taiwan gesucht mit Spekulationen über eine Fusion des Smartphone-Herstellers mit Asustek. Die Analysten der Citigroup halten eine Fusion aber für unwahrscheinlich zumal Asustek als konservativ bekannt sei und sich auf seine eigenen Gewinne im Smartphone-Geschäft verlassen könne. Asustek könne in einem Zusammengehen mit HTC nicht viel gewinnen, hieß es weiter, auch weil es eine Vereinbarung von HTC mit Apple gebe, wonach sich HTC nicht an andere Wettbewerber verkaufen dürfe. In Tokio zog der Kurs des Pharmagroßhändlers Toho Holdings um gut 3,1 Prozent an, gestützt von einem neuen Aktienrückkaufprogramm. Unter den bekannteren Titeln litten beispielsweise TDK, Tokyo Electron und Fuji Heavy Industries überdurchschnittlich unter Gewinnmitnahmen. Isuzu Motors kamen um 1,8 Prozent voran, gestützt von einem Bericht über eine gemeinsame Produktion von mittelgroßen Lastwagen mit General Motors für den US-Markt. Demnach sollen ab 2016 Isuzu-Fahrzeuge unter der Marke Chevrolet verkauft werden. Eine positive Analystenstudie von J.P. Morgan stützte die Kurse der Schaden- und Unfallversicherer. MS&AD gewannen 2,1 Prozent, Sompo 1,3 und Dai-ichi Life 3,2 Prozent. Ölwerte gaben in der gesamten Region mit den Ölpreisen und dem offenbar weiter bestehenden Überangebot nach. Inpex kamen um 1,6 Prozent zurück, JX Holdings um 1,5 Prozent. In Sydney verloren Woodside, Oil Search und Santos bis zu 2,9 Prozent. Das Barrel der Nordseesorte Brent ging zuletzt mit 63,76 Dollar um, verglichen mit Tageshoch am Freitag knapp unter 65 Dollar. Metcash profitierten dagegen vom Verkauf der Automotive-Sparte an Burson für 275 Millionen Austral-Dollar und gewannen 2,5 Prozent. Damit gewinne das Unternehmen Luft und weitere Kapitalmaßnahmen seien zunächst vom Tisch, so die Analysten von Macquarie. In Hongkong gewannen Cathay Pacific gewannen 1,8 Prozent, angetrieben von einer Kaufempfehlung von Daiwa. Die Experten rechnen bei der Nummer eins unter den Fluglinien in Hongkong mit einem weiter steigenden Passagierladefaktor. DJG/DJN/gos/ros Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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