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Passiv zum Erfolg?
Das Konzept des passiven Investierens erfreut sich immer steigender Beliebtheit. Anstatt einen aktiven Ansatz zu verfolgen, der eine zusätzliche Kostenkomponente beinhaltet, erscheint es für viele Anleger weitaus sinnvoller zu sein, einfach den „Index abzubilden“. Unverfälschte Marktrenditen zu günstigen Konditionen - ein scheinbar simples Erfolgsrezept. Geeignete Instrumente sind durch die Vielzahl an angebotenen ETFs schnell gefunden. Dabei verwechseln viele Marktteilnehmer den Kauf von Index-ETFs mit dem eigentlichen Begriff des passiven Investierens. Der passive Ansatz impliziert ein striktes Buy-and-Hold, über alle Unebenheiten der Märkte hinweg. Per Definition wird jede Korrektur und jeder Bärenmarkt voll mitgenommen. Entspricht dies der Wunschvorstellung der Anleger, wenn sie in den Aktienmarkt investieren? Eher nicht! Extreme Disziplin gefragt Passives Investieren bedeutet zunächst, die Entwicklung des ausgewählten Marktes „eins zu eins“ im eigenen Depot abzubilden. Langfristig ist somit eine performancegetreue Nachbildung der Märkte möglich, was sich gerade in Bezug auf die Renditeüberlegenheit der Aktienmärkte durchaus erfolgsversprechend anhört. Allerdings erfordert dieser Ansatz eine extreme Disziplin - die viele Anleger innerhalb ihres gesamten Anlagehorizonts nicht aufbringen können. Märkte schwanken und es entstehen unzählige Situationen, in denen die emotionale Komponente ins Spiel kommt. Nicht selten wird der ursprüngliche langfristige Plan schon nach kurzer Zeit torpediert. Denn wer einen Index kauft, muss ihn gemäß dem passiven Ansatz IMMER halten, ganz egal was passiert. Problem: Der Anleger selbst ETFs sind börsentäglich handelbar und hochliquide, deshalb ist es auch sehr einfach, einen Indexfonds schnell wieder loszuwerden. Der schwankende Markt hört dabei nie auf, Aktionismus bei den Anlegern zu provozieren. Die Angst vor einem Bärenmarkt wird nur in sorglosen oder euphorischen Phasen abgelegt. Tausende von Verkaufsempfehlungen der Experten müssen im Laufe der Jahre ignoriert werden. Ebenso wird die Gier angesteuert, wenn „andere“ Investments besser laufen als das eigene. Irgendein Index läuft immer besser! Vielleicht verpasst man ja einen großen Trend? Warum global diversifizieren, wenn die große Rendite in bestimmten Ländern oder Sektoren zu holen ist? In zähen Seitwärtsphasen werden Anleger zudem von Langeweile oder Ungeduld geplagt. Große Risiken und wenig Ertrag - vielleicht ist die ausgewählte passive Anlage gar nicht zielführend? Fragen, die ein „echter“ passiver Investor komplett ignorieren muss. Können Sie das wirklich? Passive Investments, aktive Anleger Anleger zeigen in volatilen Phasen hohe Aktivität. Gleichgültig, ob sie nun einzelne Wertpapiere, aktiv gemanagte Fonds oder passive Indexfonds in den Händen halten. Mittelzuflüsse und -abflüsse in ETFs belegen, dass sich die emotionale Komponente der Anleger in kritischen Marktphasen über die Wahl der Instrumente hinwegsetzt. In der Realität bleibt vom ursprünglich noblen Plan, die Marktrendite über simple Indexfonds nachzubilden, meist wenig übrig. John Bogle, Vanguard-Gründer und geistiger Vater des passiven Investierens, stellte in einem Artikel des Wall Street Journals selbst fest: „Es gibt passive Strategien und es gibt passive Investoren. Das sind zwei grundverschiedene Dinge.“ Fazit Passive Indexfonds bieten eine kostengünstige und einfache Möglichkeit, den breiten Markt im eigenen Portfolio darzustellen. Sie lösen allerdings das große Problem der emotionalen Reaktionen nicht, welche Anleger seit jeher um die „Marktrendite“ bringen. Die Kapitalmarktprognose für 2017 von Grüner Fisher Investments können Sie unter www.gruener-fisher.de kostenlos anfordern. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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