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An den Finanzmärkten bleibt das Beben auch nach dem Überraschungserfolg der AfD aus. Man sollte meinen, dass FDP, CSU und CDU ein eingespieltes Team aus alten Tagen sind, doch wie sie die Grünen bändigen wollen, weiß ich nicht. Merkel versucht es mit Guter Bulle / Böser Bulle: Sie selbst ist die Gute, FDP und CSU sind die bösen Kettenhunde, denen der Sabber aus dem Maul läuft.
In den USA wurde die Abschaffung von Obamacare nun endgültig ad acta gelegt, US-Präsident Donald Trump muss ein Wahlversprechen brechen und seine Niederlage eingestehen. Ob ihm das was ausmacht? Ich glaube nicht. Das nächste Manöver ist bereits angestoßen: Eine Steuerreform, die gerade den mittleren Einkommensbeziehern zugute kommen soll. Die Steuersenkungsvorschläge trafen natürlich bei den Demokraten auf Kritik. Es ist eine ewige Frage, wonach sich die Steuereinnahmen des Staates bemessen sollen: Nach den Aufgaben, die man dem Staat zuweist? Oder nach den Einnahmen, die von der Bevölkerung erzielt werden? Mir kommt da die Laffer-Kurve in den Sinn, die eine optimale Steuerhöhe aus dem Grenznutzen eines zusätzlichen Steuerdollars für die Wirtschaft ableitet. Laffer kommt auf einen Steuersatz von 15% auf den Umsatz, ohne Wenn und Aber. Ronald Reagan hat sich dieses Konzept zueigen gemacht und legte damit den Grundstein für die "Reagonomics", die in den USA für einen ordentlichen Konjunkturaufschwung gesorgt haben. In Frankreich hat nun Präsident Macron gefordert, internationale Internet-Konzerne wie Apple, Google und Facebook auf Basis des in Europa erwirtschafteten Umsatzes - und nicht Gewinns - zu besteuern. Wir alle kennen die Berichte über Gewinnverschiebungen innerhalb weltweit aufgestellter Konzerne, die am Ende Milliarden in Steueroasen anhäufen. In der Volkswirtschaft gilt die Besteuerung des Umsatzes als die fairste Steuer, entsprechend befürworte ich den Vorschlag von Macron und hoffe, dass auch Trump ein besonderes Gewicht auf eine Verbreiterung der Steuerbasis legt. Mit der FDP ist nun auch in Deutschland wieder eine Regierungspartei an Bord, die für solche Konzepte ein offenes Ohr hat. Macron, Lindner, Trump: Ich fürchte jedoch, dass diese Namen nicht ausreichend Durchsetzungskraft haben, um eine Verbreiterung der Steuerbasis einhergehend mit einer Senkung der Steuersätze dem Volk zu verkaufen. Sie werden nun wohl einige Jahre dafür kämpfen, umgesetzt wird das dann am Ende jedoch von Sigmar Gabriel oder Olaf Scholz - oder glauben Sie, die Agenda 2010 war Schröders ureigene Idee? ICE und TGV gehen zusammen: Ich messe dieser Hochzeit Symbolkraft zu, Frankreich und Deutschland rücken wieder ein wenig enger zusammen. Der Zusammenschluss zeigt, dass der Weltmarkt inzwischen heiß umkämpft ist und es sich nicht lohnt, sich hier in Europa gegenseitig auszustechen, wenn am Ende dann die beiden verletzten Krieger von chinesischen Investoren aufgelesen werden. Ich habe übrigens wirklich den Eindruck, dass es nicht Trumps wichtigstes Ziel ist, eine Mauer zu Mexiko zu bauen, Obamacare abzuschaffen oder eine Steuerreform umzusetzen. Während die Presse über diese Themen sowie über den Korea-Konflikt schreibt, werden nebenbei Importzölle eingeführt. In meinem Update zu Meyer Burger können Sie lesen, wie ganz nebenbei Solarzellen und Solarmodule mit Importzöllen belegt werden und warum diese gescholtene, protektionistische Maßnahme vermutlich sogar innovationsfördernd und umweltfreundlich ist: Der Wandel zu neueren Produktionsanlagen wird beschleunigt. In der deutschen Presse habe ich keinen einzigen Artikel über dieses Thema gefunden. Ein Schweizer Kunde hat mich auf diesen Vorgang aufmerksam gemacht. Schauen wir uns nun einmal die Wochenentwicklung der wichtigsten Indizes an: WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES INDIZES (28.09.2017) Woche Δ Σ '17 Δ Dow Jones 22.381 0,1% 13,2% DAX 12.705 0,8% 10,7% Nikkei 20.363 0,3% 6,5% Shanghai A 3.497 -0,5% 7,6% Euro/US-Dollar 1,18 -1,6% 11,8% Euro/Yen 132,63 -1,1% 7,8% 10-Jahres-US-Anleihe 2,31% 0,03 -0,14 Umlaufrendite Dt 0,27% 0,02 0,28 Feinunze Gold $1.284 -0,9% 11,5% Fass Brent Öl $57,44 1,9% 1,3% Kupfer 6.404 0,0% 18,0% Baltic Dry Shipping 1.391 -5,4% 49,9% Die in Aussicht gestellte US-Steuerreform hat den US-Dollar gestützt, der Euro hat nachgegeben (-1,6%) und entsprechend hat der "internationale Exportindex" DAX zulegen können (+0,8%). Dank der durch Fed-Chefin Janet Yellen in Aussicht gestellten strafferen Geldpolitik steigt auch das Zinsniveau weiter (+0,02%punkte), Anleihen werden verkauft. Steuersenkungen sind gut für die Wirtschaft, entsprechend wird Kapital vom Gold abgezogen (-0,9%) und in Aktien gesteckt. Wie vor einer Woche in Aussicht gestellt legt der Ölpreis in dieser Woche überraschend stark zu (+1,9%). Da hat sich der zu erwartende kalte US-Winter nun bereits unter Anlegern rumgesprochen. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Stephan Heibel die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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