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Der DAX gab diese Woche 2% ab. Ich hatte damit nicht gerechnet, doch ich habe auch andere Aktien im Blick als die, die diese Woche ausverkauft wurden. Denn eigentlich waren die Meldungen überwiegend positiv, doch Anleger haben die Situation genutzt und dünnten ihre Portfolios vor den Sommerferien aus.
Daimler (-5,7%) und Continental (-5,5%) befinden sich am unteren Ende der DAX-Performanceliste auf Wochensicht. Die "alte Autoindustrie" ist bei Anlegern nicht mehr gefragt. Daimler gab diese Woche eine Gewinnwarnung aus. Die Deutsche Bank (-5,8%) und Wirecard (-4,9%) haben den DAX ebenfalls runter gezogen. Die Deutsche Bank verkündete diese Woche, dass sie sich vom Investmentgeschäft trennen möchte. Nach einer ersten positiven Reaktion darüber, dass sie sich nun endlich wieder auf ihr Kerngeschäft konzentrieren möchte, kamen Fragen auf, ob sie überhaupt als internationale Bank ohne Investmentbanking ernst genommen wird. Covestro, Bayer und BASF mussten ebenfalls ordentlich Federn lassen, nachdem BASF eine überraschend deutliche Gewinnwarnung ausgab. ThyssenKrupp gab aufgrund einer negativen Studie der australischen Bank Maquire ordentlich nach. Bayer leidet weiterhin unter den Gerichtsverfahren um Monsantos Roundup. Wenn wir einmal Wirecard außen vor lassen, dann mussten überwiegend Konjunktursorgen als Grund für Aktienverkäufe in dieser Woche herhalten. Konjunkturunabhängige Aktien hingegen konnten sich gut halten. Wir hatten unser Portfolio rechtzeitig entsprechend umgebaut und so konnten wir diese Woche mit einem leichten Minus abschließen (-0,5%). Dabei stehen die Notenbanken bereit, die Konjunktur zu retten: US-Notenbankchef Jay Powell hat diese Woche in seiner halbjährlichen Anhörung erneut bekräftigt, Zinssenkungen vorzunehmen, sofern erforderlich. Er erklärte sogar, dass die Notenbank nun gelernt habe, dass das "neutrale Zinsniveau" vermutlich inzwischen niedriger läge als früher. Als "neutral" bezeichnet man den Leitzins, mit dem die Inflation bei rund 2% gehalten wird. In der Vergangenheit lag der neutrale Zins bei 3%. Doch da die Informationstechnologie zu großen Produktivitätssprüngen führt, die inflationären Tendenzen entgegenwirkt (niedrige Preise bei Amazon), kann der Leitzins niedriger gehalten werden als früher, ohne dass die Inflation zu stark ansteigt. Das heißt, die Geldpolitik kann lockerer sein als früher und somit die traditionellen Industrien stärker ankurbeln als früher. Das ist bullisch für die Aktienmärkte und nicht umsonst erzielte der Dow Jones diese Woche ein neues Allzeithoch. Während in den USA also alles rund läuft, bricht der DAX ein. Komisch: Dabei haben auch wir hier in Europa nun die Aussicht auf eine extrem lockere Geldpolitik, denn für nichts anderes steht die designierte EZB-Chefin Christine Lagarde. Schauen wir mal, wie sich die wichtigsten Indizes im Wochenvergleich entwickelt haben: WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES INDIZES (12.07.2019) Woche Δ Σ '19 Δ Dow Jones 27.288 1,7% 18,3% DAX 12.323 -2,0% 16,7% Nikkei 21.686 -0,3% 8,3% Shanghai A 3.069 -2,7% 17,5% Euro/US-Dollar 1,13 0,5% -1,5% Euro/Yen 121,56 -0,1% -3,7% 10-Jahres-US-Anleihe 2,11% 0,05 -0,63 Umlaufrendite Dt -0,27% 0,12 -0,37 Feinunze Gold $1.416 1,3% 10,5% Fass Brent Öl $66,79 4,2% 27,9% Kupfer 5.856 -0,7% -2,7% Baltic Dry Shipping 1.740 2,4% 36,9% Bitcoin 11.464 0,8% 192,3% Der Ölpreis ist kräftig angesprungen: Die OPEC hat ihre Förderkürzungen verlängert und verhindert damit ein weiteres Abrutschen des Ölpreises. Konjunktursorgen bestehen offensichtlich nur in Deutschland, der Dow Jones hingegen hat vor dem Hintergrund der in Aussicht gestellten lockeren Geldpolitik der Fed neue Hochs erklommen und Konjunktursorgen vom Tisch gefegt. Das wirkte sich auch auf einen steigenden Ölpreis aus. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Stephan Heibel die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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