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Kaum eine Graphik zeigt die Corona-Auswirkungen so schön wie die Seite 6 der aktuellen Investorenpräsentation von Nvidia:
Abbildung 2: Nvidia Umsatzentwicklung während Corona nach Geschäftsbereichen Graphikkarten für Spielecomputer ist während Corona um 31% angesprungen. Weltweit blieben Menschen zu Hause und vertrieben sich die Zeit mit Spielen. Investitionen in das eigene Haus, von neuen Möbeln über Renovierungen und Anbauten bis hin zu leistungsfähigeren Computern machten das traute Heim zum Glück allein. Informationen gab's nicht am Zeitungskiosk, sondern im Internet. Gearbeitet wurde nicht mehr im Unternehmensnetzwerk, sondern über das Internet, Unternehmen stellten ihren Mitarbeitern die Infrastruktur in der Cloud zur Verfügung. Auch die Kunden kauften über das Internet, also mussten auch die Produkte in die Cloud. Rechenzentren wurde massiv ausgebaut, Graphikarten, die in den Servern der Rechenzentren zum Einsatz kommen, wurden Nvidia aus der Hand gerissen, +138%. Industrieanwendungen, die noch zu komplex für die Cloud sind, haben gelitten: Virtualisierungen beispielsweise im Flugzeugbau oder bei anderen Ingenieurleistungen wurden nicht weiter ausgebaut. Man braucht kein Holo-Deck (Raumschiff Enterprise), wenn die Mitarbeiter im Homeoffice sitzen. Die entsprechenden Graphikkarten wurden während Corona zum Ladenhüter, Umsatz -15%. Das Gleiche gilt für das autonome Fahren, dessen künstliche Intelligenz nicht vom Heimarbeitsplatz weiterentwickelt werden kann. Wenn die Mitarbeiter nicht direkt an den Supercomputern sitzen, sondern aus dem Homeoffice gerade einmal das Tagesgeschäft am Laufen halten, werden diese teuren Investitionen auf Eis gelegt. Nachvollziehbar, denn viele Unternehmen mussten sich um ihren Cashflow kümmern, um in dieser schwierigen Zeit nicht plötzlich mit tollen Produkten und leeren Taschen dazustehen. Investitionen wurden zurückgestellt, Nvidia Graphikkarten, mit denen das autonome Fahren entwickelt wird, bleiben in den Regalen, -27%. Da Nvidia den Großteil des Umsatzes mit Graphikkarten für Spiele und Rechenzentren macht, hatte das Unternehmen ein super Jahr. Die Zukunftsthemen, Virtualisierung und autonomes Fahren, wurden kurz auf Eis gelegt, werden aber schnell wieder kommen. Mag sein, dass das Wachstum im Spiele- und Rechenzentrenbereich nicht auf dem Niveau von 2020 anhält, doch das Wachstum wird hoch bleiben. Denn es handelt sich nicht um einen einmaligen Sondereffekt, der in den Folgejahren kompensiert würde, sondern es handelte sich um eine Vorwegnahme der Entwicklung, die andernfalls in den kommenden zwei oder drei Jahren stattgefunden hätte. Wir haben also eine neue Basis, auf dessen Grundlage sich das Wachstum nun fortsetzen wird. Nvidia ist die neue Intel von Morgen. Ein Kurs/Umsatz-Verhältnis von 26 ist exorbitant teuer, allerdings verdient das Unternehmen heute schon so gut, dass das KGV 2021e bei nur 46 steht, bei einem erwarteten Gewinnwachstum von 22% p.a. Ich wäre gerne weiterhin drin in dieser Aktie, doch wir haben den Einstieg verpasst. Genau wie bei Tesla und genau wie beim Bitcoin. Es gehört für mich dazu, verpassten Chancen nicht hinterher zu trauern. Wir haben dafür andere Volltreffer gelandet, wie bspw. Spotify (+48%, okay, wenn ich unseren ersten Kauf zugrunde lege, haben wir hier über 100%, aber durch zwischenzeitliche Nachkäufe hat sich der durchschnittliche Einkaufspreis erhöht), Airbus (+41%), BASF (+31%) und Medios (+40%). Mit einer Goldaktie haben wir gleich zweimal 50% verdient, ServiceNow brachte uns 57% und unsere erfolgreichste Spekulation brachte uns +69% in nur 5 Monaten. Wollen Sie wissen, welche Aktie das war? Okay: es war Nvidia :-). SOLARWINDS: MÖGLICHERWEISE GRÖSSTER HACK DER GESCHICHTE Solarwinds keinen Sie nicht: Das Unternehmen bietet Netzwerkmanagementsoftware für Unternehmen an. Mit Hilfe des Produktes "Orion" kann das Netzwerk innerhalb eines Unternehmens (Intranet) und auch nach draußen (Internet) und natürlich auch als hybride Lösung beobachtet und gewartet werden. Konfigurationsänderungen können vorgenommen werden, wenn einzelne Monitoring-Prozesse Engpässe zeigen. Nun wurde diese Software gehackt: Auf den Ftp-Server, auf dem Solarwinds neue Updates seiner Orion-Version zum Herunterladen zur Verfügung stellte, konnten Hacker das Original durch eine kompromittierte Versionen dieser Software ersetzen. Rund 18.000 Kunden, darunter so ziemlich alle S&P 500 Unternehmen sowie unzählige US-Behörden, haben die gefälschten Updates heruntergeladen und installiert. Die Hacker haben fortan direkten Zugang auf das Netzwerk dieser Unternehmen, können Kundendaten klauen, Unternehmensgeheimnisse ausspionieren oder Systeme einfach lahm legen. Passend gibt es in einem Stadtteil von New York heute einen Stromausfall. Das Sicherheitsproblem mit dem FTP-Server für die Entwickler (Github) ist bereits seit 2019 bekannt, Solarwinds hatte seinen Zugang mit dem Passwort "Solarwinds123" geschützt. Nicht gerade einfallsreich. Im Zeitraum von März bis Juni wurde die gefälschte Update-Version von rund 18.000 Kunden heruntergeladen und installiert. Derzeit vermutet man russische Hacker hinter diesem Angriff, die durch die russische Regierung unterstützt würden. Wir dürfen gespannt sein, wie sich diese Geschichte weiterentwickelt. Die Aktie von Solarwinds ist in den vergangenen 5 Tagen um 25% eingebrochen. Ein Fix des Problems ist bereits verfügbar. Wenn sich herausstellen sollte, das Solarwinds für diese Geschichte haftbar gemacht werden kann, dürfte die Aktie meiner Einschätzung nach noch deutlich tiefer fallen. 1 Mrd. USD Jahresumsatz werden noch immer mit 7 Mrd. USD Marktkapitalisierung bewertet. Sicherheitsunternehmen wie Oktave, FireEye oder Palo Alto hingegen dürfen sich über neue Aufträge freuen. FACEBOOK ERKLÄRT APPLE DEN KRIEG Apple hat ein neues iOS entwickelt, das es iPhone-Besitzern ermöglicht, den Datenaustausch der installierten Apps zu kontrollieren. Die Änderung soll Anfang 2021 ins iOS eingebaut werden. Bislang mussten Apps durch Apple zugelassen werden, danach konnten Daten über das Nutzerverhalten ausgelesen werden, ohne die Zustimmung der iPhone-Besitzer einzuholen. Dies hat Apple nun geändert, Nutzer können Apps gezielt daran hindern, Nutzungsdaten hochzuladen. Facebook hat nun in einem Artikel in diversen US-Zeitungen Apple vorgeworfen, gegen die Interessen unzähliger Kleinunternehmen zu arbeiten. Ohne die Nutzungsdaten könne Facebook nicht so gezielt Werbung machen, was den ca. 1 Mio. Kleinunternehmern auf Facebook zum Nachteil werde, da weniger gezielte Werbung letztlich zu höheren Werbeausgaben führe. Ich kann hier die Position von Facebook nicht nachvollziehen: Apple kümmert sich nicht um die 10 Mio. Kleinunternehmen, die über die Facebook-App Geld verdienen, sondern Apple kümmert sich um die berechtigten Persönlichkeitsrechte seiner über 100 Mio. iPhone-Kunden. Apple ist je gerade deswegen so erfolgreich, weil sich das Unternehmen bedingungslos nach den Kundenwünschen richtet und eben nicht nach allen Seiten offen ist. Facebook hingegen spricht mit gespaltener Zunge: Das Werbebudget seiner Kleinunternehmen wird durch diesen Schritt nicht höher. Facebook-Unternehmer werden also nicht mehr für Werbung ausgeben, sondern das gleiche Budget aufwenden. Weil die Werbung künftig nicht mehr so gezielt laufen kann, wird sie weniger effektiv. Facebook steht also mittelfristig in der Pflicht, den Werbeerfolg je Werbebudget gleich zu halten: Sprich mehr Werbung für weniger Geld. Leidtragender ist in meinen Augen weniger der Kleinunternehmer, sondern eher Facebook. Hinweis: Beide Unternehmen, Apple und Facebook, befinden sich in unserem Heibel-Ticker Portfolio. So, nun schauen wir mal, wie sich die wichtigsten Indikatoren im Wochenvergleich entwickelt haben: WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES INDIZES (17.12.2020) Woche Δ Σ '20 Δ Dow Jones 30.164 0,8% 5,3% DAX 13.631 3,8% 2,9% Nikkei 26.763 0,4% 13,1% Shanghai A 3.559 1,4% 11,7% Euro/US-Dollar 1,22 1,0% 9,3% Euro/Yen 126,43 0,4% 3,4% 10-Jahres-US-Anleihe 0,94% 0,06 -1,00 Umlaufrendite Dt -0,56% 0,07 -0,33 Feinunze Gold $1.882 2,0% 24,5% Fass Brent Öl $51,95 3,7% -24,5% Kupfer 7.996 1,6% 28,8% Baltic Dry Shipping 1.301 12,1% 19,4% Bitcoin 22.889 26,2% 213,9% ANLAGEMÖGLICHKEITEN IM BITCOIN Nun ist es doch schneller passiert als erwartet: Der Bitcoin war zwar nach seinem Lauf nahe an die 20.000 USD nochmals zurückgegangen, doch nur bis 17.620 USD und leider nicht in Richtung 16.000, wie von mir erwartet. Im Gegenteil, es folgte ein mächtiger Satz über die 20.000 USD und zwischenzeitlich wurde sogar ein neues Allzeithoch bei 23.685 USD erreicht: 34% in nur zwei Wochen. Sentimenttechnisch ist der Bitcoin weiterhin kolossal überhitzt. Doch das darf nicht darüber hinweg täuschen, dass die Nachfrage nach dieser digitalen Alternative zum Papiergeld so groß ist, dass jegliche Stimmungsindikatoren über einen langen Zeitraum überhitzt bleiben. Eine alte Weisheit besagt schon: Die Märkte können wesentlich länger irrational bleiben, als wir solvent. Natürlich ärgert es mich, dass wir nicht vor zwei Wochen eingestiegen sind. Dennoch betreibe ich kein Glücksrittertum, sondern versuche meine Entscheidungen mit belastbaren Begründungen zu versehen, und eine davon ist die Sentiment-Analyse. Wenn die Stimmung also erst auf einem wesentlich höheren Niveau in Folge einer Konsolidierung, die dann nicht mehr unter 20.000 zurückführen könnte, erfolgt, wäre das für mich ein besserer Einstiegspunkt als vor zwei Wochen. Ich bleibe also am Ball. Zwischenzeitlich haben mich viele Vorschläge erreicht, wie man in den Bitcoin investieren kann: Unternehmen, die vom Bitcoin profitieren (Paypal haben wir schon), Bitcoin-Handelsplätze, Bitcoin-Derivate sowie ein Bitcoin-Wallet. Zum Wallet erhalte ich am wenigsten Zuschriften. Mir scheint, das wird am wenigsten vermarktet und ich sehe so etwas als einen Hinweis darauf, dass dort am wenigsten durch Dritte verdient wird. Dieser Eindruck verstärkt sich, wenn ich mir die Alternativen anschaue: DERIVATE 1. Bitwise 10 CryptoFund (BITW) Ein Fonds, der in 10 Kryptowährungen investiert, 77,7% jedoch werden in den Bitcoin investiert. Für diesen Fonds zahlen Sie pro Jahr 2,5% Managementgebühr. Das ist in meinen Augen zu teuer, wird doch damit geworben, dass die Zusammensetzung nach festen Algorithmen erfolgt. Wozu braucht man dann hohe Management-Gebühren? 2. Grayscale Bitcoin Trust (GBTC) Ende 2017 war das Hoch bei 29,66 USD, heute steht das Papier bei 25,46 USD. Der Bitcoin hatte damals sein Hoch knapp unter 20.000 USD, heute ist der Bitcoin wieder über 20.000 USD gestiegen. Das heißt, ihr Trust lässt sich die Abbildung des Bitcoins bezahlen: Nach drei Jahren 4,2 USD, also pro Jahr 1,4 USD oder umgerechnet 4,7%. Ich finde das teuer. 3. ETC Issuance GmbH (A27Z30) Junges Papier, das vorgibt, 2% p.a. vom Wert des Bitcoins für die eigenen Kosten abzuziehen. Zudem werden im Prospekt diverse Gebühren für den Verkauf aufgeführt, deren Zweck mir nicht ganz klar ist. Schon in den nur sechs Monaten seit Auflegen hinkt dieses Papier dem Bitcoin um über 10% hinterher. Solange der Bitcoin 34% in zwei Wochen zulegt, sind diese 10% fast schon egal. Doch ich suche nach einer Möglichkeit, den Bitcoin im Zweifel über mehrere Jahre liegen zu lassen. HANDELSPLATTFORMEN Bitpanda, Bitcoin.de, Blockchain sowie Binance werden immer wieder genannt, alle drei scheinen recht verbreitet zu sein. Meist braucht man für diese Plattformen wieder eine Depotbank, bei der man zusätzlich ein Konto eröffnen muss. Und dann gibt es hier natürlich auch Depotgebühren. Da warte ich lieber auf Paypal, die den Bitcoin in ihr Universum einbauen wollen. Dort kann ich dann mein Paypal-Guthaben einfach in den Bitcoin transferieren und ich gehe davon aus, dass dies dort dann kostenfrei möglich sein wird. Ich habe daher keine Eile, mir eine Handelsplattform zu suchen. Somit werde ich mich mit der Erstellung eines Bitcoin-Wallet auseinandersetzen :-). Ich halte Sie auf dem Laufenden. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Stephan Heibel die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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