Alt 08.02.21, 18:33
Standard XETRA-SCHLUSS/DAX mit neuem Allzeithoch - Renesas will Dialog
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FRANKFURT (Dow Jones)--Die Ampeln am deutschen Aktienmarkt haben auch zu Wochenbeginn auf Grün gestanden. Der DAX hat bei 14.169 ein neues Rekordhoch markiert. Auch wenn im Anschluss Gewinnmitnahmen einsetzten, so bleibt die Stimmung doch gut. Vor allem Aussagen von US-Finanzministerin Janet Yellen kamen bei den Anlegern gut an. Yellen hatte am Wochenende dem TV-Sender CNN gesagt, dass die USA im kommenden Jahr zur Vollbeschäftigung zurückkehren könnte, sollte das von US-Präsident Joe Biden auf den Weg gebrachte Stützungspaket über 1,9 Billionen US-Dollar umgesetzt werden. Der DAX schloss 3 Punkte fester bei 14.060. Die DZ-Bank hat das DAX-Jahresendziel auf 15.000 erhöht.

Bei Einzeltiteln kam es teils zu heftigen Kursausschlägen. Die Aktie von Dialog Semiconductor kletterte um 16 Prozent auf 65,12 Euro. Kurstreibend wirkte die Nachricht, dass der Chipkonzern sich mit der japanischen Renesas Electronics auf eine Übernahme des gesamten Aktienkapitals geeinigt hat. Die Aktionäre von Dialog sollen pro Anteilsschein 67,50 Euro erhalten, womit der Konzern mit rund 4,89 Milliarden Euro bewertet wird. Die Aktionäre von Dialog müssen der Übernahme noch zustimmen.

Grenke brechen nach COO-Rücktritt ein

Zinssensible Sektoren wurden gemieden. In den USA ist die Rendite der 30-jährigen US-Treasurys auf 2 Prozent gestiegen. Auch am deutschen Anleihemarkt steigen die Zinsen, wenngleich von einem viel niedrigeren Niveau. Vonovia verloren 1 Prozent, Eon 0,8 Prozent, RWE 3,5 Prozent oder LEG 1 Prozent. Aktien mit Online-Geschäftsmodell, die zu den Gewinnern der Covid-Pandemie gehören, wurden ebenfalls gegeben: Delivery Hero verloren 1,5 Prozent oder Shop Apotheke 5,6 Prozent.

Grenke brachen nach dem überraschenden Rücktritt von COO Mark Kindermann um 30,2 Prozent ein. Im Rahmen der laufenden Prüfungen sei es zu kritischen vorläufigen Bewertungen bisheriger interner Prozesse in der Compliance-Organisation und der internen Revision gekommen, hieß es. Kindermann habe den Aufsichtsrat darauf hingewiesen, dass die vorläufigen Bewertungen nach Abschluss der Prüfungen zu revidieren sein werden. Der Rücktritt dürfte neue Fragen zu den Grenke-Bilanzen aufwerfen.

Für die Aktie von Schaeffler ging es um 6,4 Prozent nach oben. Der Autozulieferer hat seine eigene Prognose für künftige Aufträge bei der E-Mobilität deutlich angehoben. "Ab 2022 rechnen wir mit jährlichen Aufträgen in der Größenordnung von zwei bis 2,5 Milliarden Euro", sagte Matthias Zink, Schaeffler-Vorstand Automotive Technologies, im Gespräch mit der Automobilwoche. Zuletzt hatte der Zulieferer von einem Volumen zwischen 1,5 bis 2 Milliarden Euro jährlich gesprochen.

Drillisch muss Preissenkungen hinnehmen im Streit mit Telefonica

Meldungen gab es auch von der schwelenden Auseinandersetzung zwischen Telefonica Deutschland und 1&1 Drillisch. Zum einen hat Drillisch im Streit mit Telefonica um rückwirkende Preissenkungen für bezogene Vorleistungen eine teilweise Niederlage hinnehmen müssen. Ein Schiedsgericht wies die von 1&1 Drillisch erhobene Schiedsklage ab, wie beide Telekomdienstleister mitteilten. Dabei ging es um die rückwirkende Senkung von Vorleistungspreisen ab September 2017. Zum anderen hatte Telefonica 1&1 Drillisch bereits am Freitag ein verbessertes Angebot vorgelegt.

Nach Ansicht der Berenberg-Analysten wäre der vollständige finanzielle Nutzen für 1&1 Drillisch größer als es zunächst erscheine. Dies habe das Management bestätigt. Telefonica Deutschland wiederum habe erklärt, das neue Angebot habe keine Auswirkung auf die Prognose. Offenbar berücksichtige diese schon die Kostensenkung. Für die Aktie von 1&1 Drillisch ging es um 6,3 Prozent nach oben, die Mutter United Internet legte um 3,6 Prozent zu. Telefonica Deutschland schlossen 0,7 Prozent fester.

Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 61,5 (Vortag: 76,3) Millionen Aktien im Wert von rund 2,84 (Vortag: 3,71) Milliarden Euro. Es gab 10 Kursgewinner und 20 -verlierer.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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February 08, 2021 11:54 ET (16:54 GMT)

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