Alt 12.03.21, 17:56
Standard XETRA-SCHLUSS/Verschnaufpause beendet Woche der Rekorde
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FRANKFURT (Dow Jones)--Nach der jüngsten Rally hat der deutsche Aktienmarkt zum Wochenausklang eine Verschnaufpause eingelegt. Nach dem Kursaufschwung mit vier Rekordtagen in Folge fiel der DAX um knapp 0,5 Prozent auf 14.502 Punkte. Händler verwiesen auf kleine Gewinnmitnahmen bei dünnen Umsätzen, aber auch auf die schon wieder steigenden Renditen - ausgehend von den US-Märkten. Dort stieg die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihen auf das neue Jahreshoch von 1,63 Prozent. "Nach der EZB ist vor der Fed", sagte ein Marktteilnehmer mit Blick auf den Einfluss der Notenbanken. Die US-Notenbank Fed tagt am Mittwoch.

Nach der EZB ist vor der Fed

Zwar hat die Europäische Zentralbank (EZB) wie erhofft angekündigt, sie werde das Tempo der Anleihenkäufe wieder erhöhen. "Der Anleihenhandel kann nun aber der Versuchung nicht widerstehen, die US-Notenbank im Vorfeld der kommenden Sitzung unter Druck zu setzen", sagte Robert Rethfeld von Wellenreiter-Invest. "Da der Aufwärtsdruck der Rendite anhält, sollte ein Erreichen der 2-Prozent-Marke das nächste Ziel sein", sagte er zu den 10-jährigen US-Anleihen. Würde die Fed trotz steigender Renditen nicht reagieren, wäre die Wahrscheinlichkeit einer Korrektur an den Aktienmärkten in der zweiten März-Hälfte hoch, sagte er.

Daimler schwach - Renault-Beteilung platziert

Die Daimler-Aktie fiel um 1,9 Prozent auf 70,72 Euro. Hier belastete, dass Renault sich von ihrem gesamten Anteil an Daimler im Rahmen eines beschleunigten Bieterverfahrens getrennt hatte. Renaults Beteiligung entsprach etwa 1,54 Prozent des Daimler-Aktienkapitals. Wie Renault mitteilte, wurde das Paket bei 69,50 Euro je Daimler-Aktie platziert. Der Erlös beträgt rund 1,14 Milliarden Euro. "Der Zeitpunkt war sehr gut gewählt", so ein Aktienhändler. Im DAX gaben auch BMW und VW nach. Ebenfalls schwach tendierten Technologie-Titel, hier gaben Delivery Hero 3,8 Prozent ab. Und der TecDAX fiel mit einem Minus von 0,9 Prozent ebenfalls vergleichsweise deutlich zurück.

Auf der Gewinnerseite stand die Deutsche Bank, deren Kurs mit den steigenden Renditen am langen Ende und der damit verbundenen Fantasie auf höhere Erlöse im Zinsgeschäft um 1,4 Prozent anzog. Und Deutsche Telekom stiegen um 1,6 Prozent, die US-Tochter rechnet wegen der Fusion mit Sprint nun mit jährlich 7,5 Milliarden statt 6 Milliarden Dollar Synergieeffekten.

RTL und Aurelius nach Zahlen fester

Die 2020er-Zahlen von RTL (+0,7 Prozent) wertete ein Marktteilnehmer auf der Ertragsseite leicht positiv. Während der Rückgang beim Umsatz in diesem Rahmen erwartet wurde, übertrafen EBIT und Konzerngewinn die Markterwartung teils deutlich. Der Dividendenvorschlag von 3 Euro sei leicht positiv zu werten, der Ausblick sei "in line", hieß es. Aufwärtspotenzial wurde im Handel nach Bekanntgabe vorläufiger Geschäftszahlen bei Aurelius gesehen. Das EBITDA fiel über den Marktschätzungen aus, wie es hieß. Aurelius gewannen knapp 11 Prozent.

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March 12, 2021 11:50 ET (16:50 GMT)

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