Alt 17.03.21, 12:31
Standard Börsen treten vor US-Notenbank auf der Stelle
Beitrag gelesen: 409 x 

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Handel an Europas Börsen ist auch am Mittwochmittag von Zurückhaltung geprägt. Der Tag steht ganz im Zeichen der US-Notenbank (Fed), auch wenn diese ihre Beschlüsse erst nach dem Handelsende in Europa mitteilen wird. Weiter für Konfusion sorgt das Impfdesaster in der EU, wegen dem Lockerungshoffnungen nach hinten verschoben werden, mit entsprechenden Folgen für die Wirtschaft. Der DAX verliert 2 auf 14.555 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es deutlicher um 0,3 Prozent auf 3.840 Punkte nach unten.

Als spannende Gratwanderung wird die Fed-Sitzung gesehen. Sie müsse ihre Worte genau wählen und dürfe weder zu tauben- noch zu falkenhaft klingen, andernfalls drohten anziehende Renditen, so Michael Heise, Chefvolkswirt des HQ Trust. "Jerome Powell wird sich mit der Frage konfrontiert sehen, bis zu welchem Wert die Notenbank Preissteigerungen als temporär ansehen und tolerieren wird". Aktuell bewegt sich die Zehnjahresrendite in den USA mit 1,67 Prozent im Bereich des Jahreshochs.

Jede Abweichung von den Erwartungen könne am Devisenmarkt zu stärkeren Bewegungen führen, meint Jingyi Pan, Marktstratege von IG. John Hardy von der Saxo Bank warnt, der Markt sehe derzeit zu selbstzufrieden aus. Im Vorfeld der Fed-Aussagen gibt der Euro nach und ist unter das Niveau von 1,1900 Dollar gerutscht.

Rally bei Autoaktien geht weiter

Die Rally der Autoaktien geht ungebremst weiter. VW Vorzüge im DAX steigen um 6,4 Prozent auf 221,25 Euro, ihre am Vortag haussierenden Stammaktien um weitere 8 Prozent. Dazu kommen positive Analystenstimmen. Unter anderem hat Kepler Cheuvreux das Kursziel für VW Vz von 199 auf 270 Euro erhöht. BMW legen nach einem gut aufgenommenen Ausblick auf 2021 um 5,3 Prozent zu. Die schwachen Acea-Absatzzahlen werden vom Markt als "historisch" ignoriert.

VW und BMW werden immer mehr als "Tesla-Jäger" gesehen. BMW wolle den "i4" nun drei Monate früher auf den Markt bringen als bisher geplant. "Tesla hat zuletzt viel Geld mit CO2-Zertifikaten verdient", so ein Marktteilnehmer. Jeder Fortschritt der Konkurrenten bei Elektro-Autos nage an diesem Geschäftsmodell. Der Stoxx-Autoindex ist mit plus 2 Prozent Hauptgewinner in Europa.

Nach den jüngsten Gewinnen mit Blick auf die Wiedereröffnung von Mallorca als Reisegebiet dominieren im Reise- und Freizeitsektor Gewinnmitnahmen (-1,1%). Die Probleme beim Impfen sorgten wieder für Vorsicht, so ein Händler. Für Lufthansa geht es 1,2 Prozent nach unten.

BT sichert sich 5G-Netze

BT notieren sehr fest. Der Kurs steigt um 4,9 Prozent. Der Telekom-Konzern hat sich bei Auktionen des Regulierers Ofcom mehrere Lizenzen und Lots für den Aufbau der 5G-Netze gesichert. "Das wird BT beim Ausbau seiner Wettbewerbsposition helfen", heißt es bei AJ Bell.

In Wien fällt der Kurs des Versorgers Verbund um 7,6 Prozent. Bei den Geschäftszahlen wurde mit etwas höheren Gewinnen gerechnet. Raiffeisen Bank International kam gut durch das Krisenjahr, die Aktien notieren 0,7 Prozent fester.

Nach Vorlage der 2020er-Zahlen steigen TAG Immobilien um 0,6 Prozent. Leoni machen einen Satz um 13,2 Prozent nach oben. Die Aussagen des Unternehmens vom Morgen beinhalteten zwar nicht viel Neues, offensichtlich setze der Markt aber auf wieder klar auf einen Turnaround. Zudem liege der Kurs nach der jüngsten Korrektur immer noch deutlich unter dem Jahreshoch.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

March 17, 2021 07:55 ET (11:55 GMT)

Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 04:18 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]