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FRANKFURT (Dow Jones)--Die Stimmung am deutschen Aktienmarkt war am Morgen mies. Warum sollte sich auch etwas ändern. Die Anleihen standen weiter unter Druck und steigende Zinsen bieten den Anlegern langsam eine Alternative zu Aktien. Die Frage, wer für die Lecks in Nordstream 1 und 2 verantwortlich ist, ist weiterhin nicht geklärt. Aber es zeichnet sich ab, dass wohl nie mehr Gas durch sie fließen wird. Derweil ist das GfK-Konsumklima auf den tiefsten Stand seit Beginn der Umfrage im Jahr 1991 eingebrochen. Mit Blick auf die Inflation und die Energiekrise gehen immer mehr Investoren davon aus, dass sich eine Rezession im kommenden Jahr in Deutschland einnistet. Aktien kann man dann wohl noch billiger kaufen. Der DAX fiel in Folge bis auf sein Tief bei 11.863 Punkten.
Zunächst kamen kleinere Käufe an den Markt, dann überraschte die Schlagzeile, dass die Bank of England langlaufende Staatsanleihen kauft. Diese waren die letzten Tage massiv gefallen, nun setzte eine fulminante Erholung am Anleihenmarkt, auch in Europa, ein. Dies hob ebenfalls die Stimmung für Aktien. Ob dieser Umstand länger anhält, bleibt abzuwarten. Noch hat die 12.000er-Marke als Unterstützung gehalten, der DAX schließt 0,4 Prozent höher bei 12.183 Punkten. Banken und Stahlwerte schwach Mit Blick auf die steigenden Energiepreise wurden die Aktien der energiehungrigen Unternehmen, wie eben die der Stahlkonzerne wie Thyssenkrupp (-11,2%) oder Salzgitter (-9,2%) , verkauft. Und die Banken, die zuletzt als Profiteur der Zinswende noch von den Anlegern gefeiert wurden, werden bereits wieder verkauft. Die Commerzbank (-3,7%) muss zudem für ihre polnische Tochter mBank die Risikovorsorge erhöhen, hat aber die Prognose für das Konzernergebnis von mehr als 1 Milliarde Euro im Geschäftsjahr 2022 bestätigt. Morphosys haussierten gleich um 20 Prozent. Hier beflügelte, dass das Unternehmen zusammen mit Roche an einem Alzheimermedikament arbeitet. Nachdem ein Alzheimer-Medikamentenanwärter von Biogen und Esai eine Studie absolvierte, wird nun auf einen positiven Studienausgang bei Morphosys/Roche gesetzt. Vollkommen unbeeindruckt von den teils massiven Schwankungen verläuft dagegen wohl der Börsengang von Porsche. Die Bücher sind seit Tagen gut gefüllt, auch am letzten Tag soll das Interesse der Investoren nochmals gestiegen sein. Alles andere als eine Zuteilung am oberen Ende der Spanne bei 82,50 Euro je Aktie dürfte eine große Überraschung darstellen, ab Morgen wird die Aktie an der Börse gehandelt. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/thl/err (END) Dow Jones Newswires September 28, 2022 11:52 ET (15:52 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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