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Das Erdbeben in Japan und der Tsunami hat Symbolcharakter - auch für die Finanzwelt! Jeder wusste, dass so eine Katastrophe in Japan jederzeit passieren kann, aber wenn das Ereignis dann kommt, sind viele doch überrascht. Immerhin sind die Japaner im Grundsatz sehr gut vorbereitet – und dennoch sind in erster Linie durch den nachfolgenden Tsunami bisher über 1000 Tote zu beklagen. Eine Raffinerie geriet in Brand und bei einem Atomkraftwerk reichen die Batterien für die Notstromaggregate für die Kühlanlage nur für wenige Stunden, so dass es auch hier zu einem Super-Gau, also der Kernschmelze, offensichtlich gekommen ist. Die japanischen Behörden haben eine Kernschmelze im Atomkraftwerk Fukushima bestätigt. Die Regierung dementiert das noch. Es ist zu einer Explosion gekommen und soll auch schon radioaktives Material ausgetreten sein und es wurde die Bevölkerung im Umkreis von 20 km evakuiert. Wenn die Brennelemente nicht gekühlt werden, kann es zu einem Gau sogar dann kommen, wenn die Atomreaktoren abgeschaltet werden.
Ich frage mich – ganz unpolitisch - , warum es in Japan immer noch 50 Atomkraftwerken gibt, wenn die Erdbebengefahr so groß ist. Dies ist sicherlich ein politischer Fehler, der noch globale Folgen haben wird. Der Versicherungsschaden inklusive der Tsunami-Schäden wird schon jetzt auf 50-100 Mrd. € geschätzt, worunter auch Rückversicherungen leiden. Auch Versorger werden wohl in der nächsten Woche unter Druck kommen wie damals im Fall von Tschernobyl. Auch dies dürfte die Aktienmärkte global belasten. Wir hatten es in der letzten Woche mit einer bemerkenswerten Dichte von Negativnachrichten für den Finanzsektor zu tun, wobei das Erdbeben in Japan nur das I-Tüpfelchen bildete. Zunächst machte Moodys mit seinen Downgrade von Griechenlandanleihen um 3 Stufen (!) und dem Downgrade von spanischen Anleihen klar, dass die „PIGS“-Krise durch die Rettungsschirme keinesfalls vorbei ist. Wenn sich Griechenland und andere südeuropäischen Länder nicht an die Auflagen halten können und sich das Haushaltsbilanzdefizite nicht nachhaltig vermindern lassen, wird auch eine Refinanzierung von Anleihen Probleme bereiten und damit die Zinsspreads wieder nach oben treiben. Ebenso bemerkenswert ist, dass der PIMCO-Chef Bill Gross sich von US-Staatsanaleihen verabschiedet hat, was Signalwirkung hat. Es ist die Frage erlaubt, wer denn in Zukunft die US-Staatsanleihen kaufen wird, wenn das QE2 der FED am 30. Juni ausläuft? Die USA müssen in diesem Jahr über 1 Billion USD neu platzieren und im nächsten Jahr auch. Der nächste Finanz-Tsunami könnte also nicht erst in 2013 kommen, wenn der EU-Rettungsschirm ausläuft. Auch die Freiheitsbewegungen im arabischen Raum sind einerseits zu begrüßen, anderseits nicht ganz ungefährlich für de internationalen Finanzmärkte. Zu einem steigen die Ölpreise jetzt viel zu stark an (WTI immer noch über 100 USD/Barrel, zuletzt bei 102 USD/Barrel), was mittelfristig ein Belastungsfaktor werden könnte, zum anderen wäre es eine Gefahr für die USA, wenn es auch in Saudi Arabien solche Freiheitskämpfe wie jetzt im Libyen geben würde. Noch problematischer wäre ein Überschwappen der Jasmin-Revolutionen auf China mit über 200 Mio. Wanderbeitern. Alles das wird gegenwärtig in den Aktienkursen noch nicht eingepreist, da es sich im black swans handelt. Jeder einzelne der aufgeführten Problembereiche (black swans) könnet ein Erbeben und einen Finanz-Tsunami früher oder später auslösen. Die Unternehmen melden jetzt was überall hohe Gewinne, wären aber auch von einem Finanz-Tsunami nicht unbeeinflusst. In Relation zur Nachrichtenlage hielten sich die Indices an den Geldbörse noch recht gut. Der Dow Jones Industrial Index stieg sogar am Freitag um 0,5% auf 12.044 Indexpunkte während der DAX um 1,16% auf 6981 in Indexpunkte fiel. Damit befinden sich beide Indices an sehr wichtigen Chartmarken. Wenn der Dow Jones nachhaltig unter 12.000 oder DAX nachhaltig unter 6980 Indexpunkte fallen sollte, könnte es sehr schnell zu einer straken Kurskorrektur und jeweils 200 Indexpunkte kommen. Falls diese Marken aber trotz der negativen Nachrichtenlagen halten würde das wieder von relativer Stärke zulegen und zu Käufen Anlass geben. Ein Profiteuer der vielen Krisen ist im Moment Russland, nicht nur durch die hohen windfall profits im Öl/Gassektor. Insofern verdient das neue Russland-Zertifikat von Goldman Sachs (WKN GS4EZ9) gerade bei fallenden Kursen (unter 92 €) mehr Beachtung. Im Moment rate ich aber nur zu gestaffelten Abstauberlimits aufgrund der brisanten Markttechnik, wo jederzeit global eine fortgesetzte, kräftige Kurskorrektur möglich ist. Besonders gute Chancen gibt es nach der Korrektur auch in Südosteuropa und in der Mongolei für das „smart money“. Ich werde zu diesen brisanten Themen auch einen Vortrag am 17. März um 18.30 Uhr in Stuttgart am Vorabend vor der Messe „Invest“ halten. An dem Abend lädt Danske Invest zu einem Roundtable und Investmentdinner ins Hotel Möwenpick Airport Stuttgart ein. Stig Brammer von Danske Invest wird hernach über die „Osteuropa-Konvergenz als attraktive Investmentmöglichkeit“ einen Vortrag halten. Wenn Sie sich für diesen Vortrag interessieren und ohnehin zur Messe nach Stuttgart kommen wollen oder aus dem Raum Stuttgart kommen, melden Sie sich bitte heute direkt bei der ESI East Stock Informationsdienste GmbH (Tel: 040/6570883, E-mail: info@eaststock.de) oder bei Dr. KALLIWODA Research GmbH (Tel: 069/97205853, E-Mail: nk@kalliwoda.com) an. Am Freitag, den 18. März wird Stig Brammer van Danske Invest auch einen Vortrag über die Konvergenzchancen in Osteuropa auf der Messe „Invest“ in Stuttgart um 15.00 Uhr im Raum C5.1.2. im OG des Kongress-Zentrums halten. Stig Brammer wird Ihnen ebenso wie ich dann auch auf dem Messestand 1E16 von Danske Invest für Fragen bereit stehen . Eine wesentlich ausführlichere Analyse aktuellen Nachrichtenlagen und die Auswirkungen auf die Weltbörsen können Sie sich runterladen, wenn Sie jetzt den kostenlosen Newsletter von Andreas Männicke unter www.andreas-maennicke.de bestellen. | ||
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