Alt 13.08.11, 18:25
Standard Sind die Märkte manipuliert?
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Die Schockwellen an den Weltbörsen rund um den Globus in den ersten beiden Augustwochen werfen viele Fragen auf. Obwohl es mit dem systemischen Verschuldungsrisiken einige gewichte Argumente für den Kursverfall gibt, waren die meisten Marktteilnehmen auf den August-Crash mental nicht vorbereitet. Viele Marktteilnehmer und Politiker befinden sich Anfang August auch noch im Urlaub und stehen nun, falls sie ihre Long-Positionen nicht abgesichert haben, wie schon im Jahre 2008 vor einem Scherbenhaufen.

Der Ruf nach entschlossenem Handeln der Politiker wird zwar immer lauter, die Politiker werden aber immer ratloser. Politiker verstehen die Dynamik der Finanzmärkte nicht und sind ihnen hilflos ausgeliefert. Da helfen auch alle künstlichen Rettungsschirme nicht, sondern bewirken eher das Gegenteil. Sicherlich haben die Politiker durch ihre Ratlosigkeit und Unentschlossenheit in den USA und in Europa mit zu dem Finanzdebakel und dem Vertrauensverlust der letzten beiden Wochen beigetragen. Aber möglicherweise – und nun begeben wir uns auf den unsteten Pfad der Verschwörungstheorien – gibt es in London und New York auch machtvolle und gewichtige Finanzzirkel, die diese Politik-Schwäche in Kombination mit der Kenntnis der Verschuldungsfakten brutal ausnutzen und ganz gezielt einen Crash herbeiführen, um zum einen davon zu profitieren oder zum anderen auch ganz bewusst etwas zerstören wollen (wie den Euro bzw. alles was damit zusammenhängt).

Hinzukam – und auch das wissen diese Finanzzirkel ganz genau -, dass die Aktienmärkte sich kurz vor marktechnisch brisanten Marken aufhielten und diese brisanten Chartmarken hatte ich auch vorher im EAST STOCK TRENDS kommuniziert. Mit dem „Teufelszeug von Derivaten“ und Computerprogrammen mit klar erkennbaren Stopp-loss-Marken bei Trendfolgeprogrammen – und das sind die meisten Computerprogramme - lassen sich sehr schnell starke Kursbewegungen nach unten herbeiführen. Wenn man dann noch Rezessionsängste schürt und ein paar Gerüchte in die Welt setzt, die in dem Panik-Umfeld plausibel klingen – wie das Frankreich auch eine Herabstufung droht oder die französische Großbank Société General kurz vor der Pleite steht, lassen sich Kursbewegungen nach unten schnell und „lautlos“ beschleunigen.

Die unmittelbare Reaktion der betroffenen Länder wie Frankreich, Italien und Belgien, Leerverkäufe auf Bankaktien zu verbieten, kommt zum einen zu spät, zum anderen gibt es immer Möglichkeiten, diese Verbote zu umgehen, indem über andere Börsenplätze auswählt , die diese Verbote nicht haben und die diese „Geheimgeschäfte“ abwickeln. Auch hier erkennt man wieder einmal das unkoordinierter Vorgehen der Länder und das Versagen der Politiker, die wiederum auch in den Folgewochen von bestimmen Finanzzirkeln in London und New York brutal ausgenutzt werden können.

Kurz und schlecht: es droht ein zweite Verkaufswelle nach den noch sehr zögerlichen Erholungstendenzen am Wochenende, wenn neuen Hiobsbotschaften entweder gestreut oder tatsächlich in den Markt kommen und wenn die Politik nicht nachhaltige Lösungskonzepte vorlegt. Es wundert mich, dass nur Frankreich und nicht Großbritannien bei der Herabstufung von Anleihen ins Gerede gekommen ist. Auch Großbritannien ist hochverschuldet, hat ein Haushaltsbilanzdefizit von über 10% (wie die USA), hat eine hohe Jugendarbeitslosigkeit von über 20%, befindet sich fast in einer Rezession – hier sind Rezessionsängste begründet !- und hat ein zu hohe Inflation, wo eigentlich den Notenbank mehr gegensteuern müsste.

Aber nein, nicht Großbritannien sondern Frankreich ist ins Gerede gekommen, was auch gute Gründe hat, aber die Attacken waren zu „einseitig“. Dabei geht es den britischen halbstaatlichen Banken nicht besser als den französischen. Meines Erachtens ist auch das „AAA“ von britischen Anleihen schon lange nicht mehr gerechtfertigt. Ich bin gespannt, wann endlich auch diese „heilige Kuh“ geschlachtet wird. Auch das ist neben dem Crash aus dem Nichts schon merkwürdig und sollet vom EU-Finanz-Untersuchungsausschuss untersucht werden.

Neben Indizien könnte man dann vielleicht sogar handfeste Beweise ans Tageslicht bringen und vor allem Ross und Reiter der bewusst gesteuerten Marktmanipulation benennen. Eine funktionierende Demokratie müsste dazu in der Lage sein, aber sind wir es? Bei den Untersuchungsausschüssen bei Goldman Sachs kam im Nachhinein auch so einiges zu Tage, was man vorher nicht für möglich hielt. Da gab (und gibt?) es U-Boot-Abteilungen, die im Geheimen genau das Gegenteil machen, was an der Front im Verkauf propagiert wird. Auf das Handelsergebnis von Goldman Sachs, JP Morgan und der Bank of America im August bin ich jetzt schon gespannt.

Wenn dem aber so sein sollte, das bestimmte Finanzkreise aus London und New York – ganz bewusst – ganze Volkswirtschaften ruinieren können, dann sollte jede Regierung jetzt ganz schnell einen Untersuchungsausschuss mit grenzüberschreitenden Befugnissen für bewusst herbeigeführte Marktmanipulation – einberufen. Noch besser wäre es, wenn sich die G20 oder zumindest die G8 auf einen „Untersuchungsausschuss für globale Marktmanipulation“ einrichten und Regeln entwickeln, dass diesen Spekulanten derartige Attacken nicht mehr ermöglichen. Zudem sollten „Ross und Reiter“ benannt werden, das heißt, es sollte transparent werden, welche großen Adressen jetzt Short warum sind oder Leerverkäufe tätigen. Zudem sollte das Teufelszeug „Derivate“ transparenter werden und auf das reduziert werden, wozu es gedacht war, nämlich der Absicherung von Positionen. Sicherlich braucht man dafür auch „Spekulanten“, das sonst die Liquidität fehlt. Ohne Liquidität gibt es aber keine Märkte. Es sollte aber im Interesse aller sein, das Märkte nach dem Mechanismus „Angebot und Nachfrage“ funktionieren, ansonsten befinden sich alle Finanzanalysten in einer black box“. Wir brauchen also, so paradox das klingen mag, mehr Kontrolle und (auch Medien-) Transparenz bei Börsentransaktionen.


Am Dienstag werden sich nach dem Urlaub Merkel und Sarkozy treffen. Ich rate ihnen jetzt endlich einen EU-Untersuchungsausschuss für das Aufdecken von Marktmanipulation einzurichten, aber auch entschlossen ein Schuldenabbauprogramm vorzulegen, sonst werden sich Märkte nicht dauerhaft und nachhaltig beruhigen können. Immer höhere künstliche Rettungsschirme werden eher dem Vertrauen in die Märkte, falls es sowas nach gibt, schaden.

Russland ist kaum verschuldet und dennoch gab der RTS um 22% seit dem Jahreshoch nach, was auch einem Crash gleichkommt. Hier ergeben sich jetzt aber wieder günstige Einstiegsmöglichkeiten. Wo Sie jetzt – mit gestaffelten Abstauberlimits - investieren sollten und wie Sie sich jetzt in dieser brisanten Situation verhalten sollen, können Sie nachlesen im Börsenbrief EAST STOCK TRENDS (Probe-Abo für 3 Ausgabe für nur 15 weiche Euro, siehe www.eaststock.de).
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Andreas Männicke die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
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