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Bekanntlich stirbt die Hausse in der Euphorie. Aber auch die Baisse in der Angst. Trotz der heftigen Einbrüche seit Anfang August gab es aber noch keine extremen Ängste der Marktteilnehmer, was den Kursverlauf anbelangt. Mit dem Unterschreiten der runden Zahl von 5.500 Punkten zum Wochenschluss hat sich das etwas geändert und nun wird etwas lauter darüber nachgedacht, ob in Kürze nicht auch ein DAX-Niveau mit einer Vier als erste Zahl möglich ist. Die Skepsis nimmt daher allmählich zu und es wird auch nachgerechnet, ob die erwarteten Gewinne der Unternehmen in den kommenden Quartalen noch haltbar sind.
Etwas naiv? Auf die jüngst verkündeten Maßnahmen zur Stabilisierung der EU-Krise ist eine Trendwende nach oben sicherlich nur bedingt zurückzuführen. Schon fast als etwas naiv fallen dabei (geplante) Beschlüsse auf, wie beispielsweise das Leerverkaufsverbot. Schließlich lässt sich eine Aktie auch „synthetisch“ shorten, indem man in allen Aktien long geht (bis auf die eine, die man shorten möchte) und gleichzeitig am Terminmarkt eine Short-Position aufbaut. Lässt sich dies am Beispiel französischer Banken nicht mehr über den französischen Aktienindex abbilden, weichen findige Akteure eben auch auf den DAX-Future aus. Daher ist davon auszugehen, dass auch andere Themen wie beispielsweise die Finanztransaktionssteuer sich in der Realität sicherlich anders gestalten, als es die politischen Denker am Reißbrett planen. Vorsicht vor einer zu frühen Schnäppchenjagd! Die Märkte haben mit beachtlicher Geschwindigkeit damit begonnen, Krisenszenarien einzupreisen. Wenngleich sich dabei mittlerweile die USA wieder etwas in den Vordergrund drängen, bleibt doch auch Europa weiterhin ein Schwelbrand. In den Vereinigten Staaten rechnen mehr und mehr Akteure damit, dass es doch zu einem so genannten „Double Dip“ kommt. In diesem Falle müssten auch die Gewinnerwartungen an die Unternehmen korrigiert werden. Obwohl bereits ein Teil eines solchen Szenarios eingepreist ist, dürfte der Markt nach wie vor noch auf enttäuschende Konjunkturdaten mit entsprechender Heftigkeit reagieren. Die Zeit für Schnäppchen dürfte daher noch nicht gekommen sein. Mittelfristig darf man aber gespannt sein, wie sich das Umfeld der extrem niedrigen Zinsen in den USA entwickelt. Schließlich war so etwas in der Vergangenheit immer wieder auch ein Nährboden für die nächste Blase. Eine ähnliche Bewegung wie bereits 2008/2009 mit Einbruch und heftiger Rally ist daher durchaus denkbar. Vor dieser besteht aber nach wie vor noch die Gefahr eines weiteren Rücksetzers! Eine erfolgreiche Börsenwoche wünscht Ihnen Stephan Feuerstein Hebelzertifikate-Trader http://www.hebelzertifikate-trader.de | ||
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