Alt 12.09.11, 21:01
Standard Das Schlimmste überstanden?
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Zum Wochenausklang ging der DAX – einmal mehr – ordentlich in die Knie. Auslöser war dieses Mal der überraschende Rücktritt des Chefvolkswirts der Europäischen Zentralbank Jürgen Stark. Dieser war – ebenso wie auch schon der „geplante“ Trichet-Nachfolger Weber – gegen die Käufe von Staatsanleihen durch die EZB, ein so genannter Falke also. Das Gegenteil davon sind die „Tauben“ und von denen scheint es offenbar immer mehr zu geben. Genau das dürfte ein Grund für die heftige Marktreaktion gewesen sein.

Wo stehen wir aktuell?

Das Problem ist, dass der DAX seit Anfang September zwischenzeitlich rund 14 Prozent verloren hat, seit Anfang August sind es mittlerweile etwa 31 Prozent. Da darf man sich zwei Fragen stellen: Welches Schreckensszenario ist bereits in den Kursen enthalten bzw. noch nicht enthalten? Und: Ist nach einem derart heftigen Einbruch nicht der Zeitpunkt für eine etwas ausgedehntere Gegenreaktion allmählich reif?

... remember: come back in september!

Mit dem ersten Teil der alten Börsenweisheit „sell in may“ wäre man dieses Jahr richtig gefahren. Jetzt darf man gespannt sein, ob auch der zweite Teil zutrifft, nach dem es ab September wieder interessant wird. Obwohl der Markt von Tief zu Tief eilt, wirkt sich dies auf die mittelfristige Stimmung der Anleger offenbar nicht negativ aus. Anscheinend wirken die mittlerweile erreichten fundamentalen Bewertungen doch positiv, so dass das Schlimmste offenbar allmählich vorüber zu gehen scheint.

Augen auf Griechenland gerichtet!

Offensichtlich rechnet die Bundesregierung derzeit durch, wie die Szenarien sind, wenn Griechenland der Geldhahn zugedreht wird. Am Mittwoch werden die Kontrolleure aus EU, Internationalem Währungsfonds und Europäischer Zentralbank zurückerwartet. Dann wird sich zeigen, wie weit die nötigen Maßnahmen in Griechenland umgesetzt wurden bzw. wie das Interesse der Hellenen für weitere Maßnahmen ist. Bereits im Vorfeld rechnen Beobachter mit einem ernüchternden Ergebnis. Gespannt darf man daher auf den weiteren Verlauf sein, da offenbar auch die Bereitschaft Deutschlands für weitere Hilfen schwindet. Nicht auszuschließen ist allerdings, dass es bei einer Abspaltung Griechenlands vom Euro am Markt durchaus auch zu einer positiven Reaktion kommen könnte, so dass das Ende mit Schrecken den Schrecken ohne Ende überdeckt.

Eine erfolgreiche Börsenwoche wünscht Ihnen

Stephan Feuerstein
Hebelzertifikate-Trader
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