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Es wäre doch alles so einfach,
wenn Kinder sich an Regeln halten, wenn Jugendliche sich an Regeln halten, wenn Erwachsene sich an Regeln halten, wenn insbesondere auch die Finanzminister die Stabilitätskriterien (=Regeln) einhalten und sich die Länder nicht übermaßen verschulden würden, wenn Politiker nicht nur gut geschulte Schauspieler mit Machtinteressen, sondern dem Volk dienende glaubwürdige und vertrauensvolle Volksvertreter wären, wenn Banken ihre Risiken richtig einschätzen können und nur das machen, was sie auch verstehen, wenn Banken weniger Derivate (Massenvernichtungswaffen“) „verkaufen“ und sich mehr um das Kreditgeschäft kümmern würden, wenn Banken nicht so viel hebeln und ihr Eigenkapital ohne Druck von außen erhöhen, wenn systemische Banken aufgrund ihrer aufgeblähten Bilanzsummen und Größe nicht ganze Volkswirtschaften zerstören könnten, wenn Top-Manager und Vorstände in erster Linie Arbeitsplätze schaffen und Ihre Mitarbeiter motivieren als an ihre Boni zu denken, wenn es mehr vertrauens- und glaubwürdige Hamburger Kaufleute auf der Welt (vor allem in der Finanzwelt) gäbe, wenn es das Fach Wirtschaftsethik in der Schule und an Universitäten als Pflichtfach gäbe, wenn man den fleißigen Arbeiter mehr Ruhepausen und Vermögen gönnt und zuteilt, wenn Kooperation einen höheren Stellenwert hat als Konkurrenz, wenn es eine gelebte und nicht gelenkte Demokratie gäbe, wenn Bürger ihre demokratischen Rechte wahrnehmen und mitdenken, wenn es mehr Solidarität und Menschlichkeit auch im Kapitalismus gäbe, wenn es mehr mitdenkende und aktive Aktionäre gäbe, wenn Anleger weniger auf Rating-Agenturen hören, sondern mehr die Unternehmenserfolge honorieren und wieder aktiver sein würden, wenn es einen Weg für eine solidarische Marktwirtschaft geben würde und dieser auch beschritten wird, sprich: wenn es mehr Solidarität zwischen Ost- und Westdeutschland gäbe, wenn es mehr Solidarität in der EU gäbe, wenn es mehr Solidarität auf der Welt gäbe, wenn es mehr gegenseitige Unterstützung zwischen jungen und alten Menschen gäbe, wenn es keine Zwangsverwaltungswirtschaften, sondern freiheitliche Systeme, aber mit klaren Regeln, die auch eingehalten werden, gäbe, wenn der Egoismus und die Gier Grenzen hätten und die vertrauensvolle Zusammenarbeit grenzenlos wäre, wenn Kanada, China, Großbritannien und die USA begreifen, dass die Priorität des homo oecomomicus die Welt ruiniert, wenn die USA (und andere Länder) nicht so viele unsinnige Kriege führen und neue planen (der nächste im Iran?), wenn es mehr nachhaltige Konzepte und Geschäftsmodelle gäbe, wenn es Respekt zu Andersdenkenden und mehr Toleranz unter den Religionen gäbe, wenn Integration kein Fremdwort ist, wenn es keinen Platz für Fanatismus und Fatalismus gäbe, wenn der „arabische Frühling“ als Chance für einen Neubeginn verstanden wird und nicht im Chaos endet, wenn Diktaturen und totalitäre Systeme kollabieren und sich geschlossene Volkswirtschaften öffnen, wenn Innovationen nicht zur Vereinsamung führen, wenn das gesellschaftlicher Miteinander mehr gefördert wird als das Klassendenken, wenn die Jugend und die Senioren eine Chance auf Arbeit bekommen, wenn geben seliger als nehmen ist und dies auch praktiziert wird, wenn es mehr Humor, Freude und Freundlichkeit als burnouts in der Wirtschaft (und im Sport) gäbe, wenn es mehr Menschlichkeit, Vertrauen, Gelassenheit, Entspanntheit, Respekt, Harmonie und Liebe unter den Menschen gäbe, und wenn es das Wörtchen wenn nicht gäbe. Wir haben viel zu tun: packen wir es gemeinsam an in 2012! Nichts ist unmöglich – auch nicht in 2012. Ich bedanke mich hiermit ausdrücklich für die Zeit, die Sie meinen Kolumnen in 2011 aufgewendet haben, denn Zeit ist das kostbarste Gut auf dieser Erde. Wenn Sie mir das schenken, fühle ich mich geehrt und zugleich verpflichtet. Ich hoffe, dass auch für Sie einige neue Denkanstöße und Orientierungshilfen in diesem turbulenten, abwechslungsreichen Jahr der „Multi black swans“ dabei waren. Schreiben Sie mir auch gerne Ihre Eindrücke und wie Sie die Welt verbessern wollen, aber auch wie Sie das nächste Jahr einschätzen. Was sind Ihre guten Vorsätze für 2012 (außer abnehmen, gesünder zu leben, mehr in der Natur sein und mehr Zeit für Freunde und Familie zu haben, denn das wollen wir alle). Die Börsianer und Banker müssen erkennen lernen, was wahre, nachhaltige Werte sind und was nicht. Das System stand 2011 auf der Kippe. In arabischen Ländern wurde das Unmögliche möglich gemacht. Die Welt ist im Wandel und sie scheint sich schneller zu drehen als je zuvor. Neue Herausforderungen stehen uns unmittelbar bevor wie der Iran- und Nordkorea-Konflikt mit sprichwörtlich atomarer Sprengkraft für die Weltwirtschaft. Ich verspreche Ihnen schon jetzt, dass das nächste Jahr genauso spannend und voller neuer Herausforderungen für die Menschheit und die Weltbörsen sein wird wie in 2011, denn auch in 2012 wird Wirtschaftsgeschichte geschrieben. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Andreas Männicke die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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