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Die Höhenangst ist zurück!
Die US-Pleite ist erst einmal abgewendet und der Haushaltsstreit vorerst beigelegt. An den Aktienmärkten ist allerdings kein Überraschungseffekt festzustellen – geradezu gelangweilt vom politischen Treiben haben die Märkte bereits im Vorfeld dieser Entscheidungen ihren anhaltenden Aufwärtstrend bestätigt. Neue Rekordmarken sind in Reichweite oder wurden – beispielsweise im deutschen Leitindex DAX – bereits übertroffen. Genug Anlass für zahlreiche Anleger, dieselbe kritische Frage wie schon Monate zuvor zu stellen: Sind die Aktienmärkte zu hoch, zu weit, zu schnell nach oben gelaufen? Ist die Gefahr einer deutlichen Korrektur nun im Verzug, weil eine gefährliche Überbewertung erreicht ist? Der Anstieg des deutschen Aktienindex DAX in den Bereich von 9.000 Punkten ist zweifellos für viele Anleger eine unerwartet gute Entwicklung. Gerade einmal zwei Jahre zuvor notierte der DAX im Bereich von 5.000 Punkten und der totale Kollaps der europäischen Märkte wurde befürchtet. Die virtuelle „Deckelung“ des DAX bei 8.000 Punkten wurde mittlerweile zwar deutlich überboten, doch die „Höhenangst“ ist noch längst nicht überwunden – sie scheint sich im Zusammenhang mit neuen Rekordmarken eher zu verstärken. Zu schnell, zu weit, zu hoch bewertet? Was in Punkten gerechnet spektakulär anmutet, ist prozentual betrachtet eher durchschnittlich. Der DAX bewegte sich im Jahr 2013 - im Vergleich zum Jahresbeginn - maximal 2 % unter Ausgangsniveau und notiert aktuell bei einem Jahreszuwachs von rund 17 %. Damit bewegt sich die Entwicklung immer noch in einem deutlich engeren Korridor als in den vorangegangenen Jahren. Wenn der DAX steigt, dann steigt er kräftig! In positiven Jahren seit 1980 durchschnittlich (!) 25 %. Von einem „zu schnellen“ Anstieg kann also keine Rede sein – nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Das Argument „zu hoch“ hat ebenfalls keine große Aussagekraft – die Bedeutsamkeit neuer Höchststände ist stark begrenzt. Der US-Index S&P 500 erreichte im Bullenmarkt der 90er Jahre über 300 neue Rekordmarken – Bullenmärkte lassen sich nicht von Höchstständen beeindrucken oder sogar stoppen. Das durchschnittliche KGV hat sich in manchen Märkten zwar über den historischen Mittelwert bewegt, doch im direkten Vergleich mit vorangegangenen Hochpunkten ist das KGV sogar noch auf einem äußerst moderaten Niveau. Eine „Überbewertung“ ist nicht gegeben – eher werden tendenziell die Gewinne der Unternehmen unterschätzt. Die große Schere zu den KGVs auf den Anleihemärkten verdeutlicht zudem weiterhin die außerordentliche Attraktivität der Aktienmärkte. Positive Faktoren! Bullenmärkte sterben nicht aufgrund von zeitlichen Komponenten oder bestimmten Kursniveaus. Die US-Staatsverschuldung beeindruckt die Märkte schon nicht mehr sonderlich. Die weltweite Konjunktur zeigt sich robust – China wächst zwar langsamer, aber es wächst – und selbst die Eurozone scheint auf fortgesetztem Erholungskurs zu sein. Das Ende der expansiven Geldpolitik der Zentralbanken wird vor allem den Anleihemarkt schmerzen, für die Aktienmärkte langfristig allerdings eher eine stimulierende Wirkung entfalten. Das Beispiel Großbritannien zeigt, dass eine steiler werdende Zinsstrukturkurve eher hilft! Positive und unbeachtete Faktoren! Fazit Keine Angst vor neuen Höchstständen! Sie sind in der aktuellen Phase ein positiver Indikator, langfristig jedoch unbedeutend. Bullenmärkte sind dazu geschaffen, immer wieder neue Rekordmarken zu setzen und diese immer wieder nachhaltig zu übertreffen. Weitere umfangreiche Auswertungen und überraschende Ergebnisse sind in unserem Update der Kapitalmarktprognose für 2013 erhältlich. Sie können das Update jetzt kostenlos unter www.gruener-fisher.de anfordern. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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