Beitrag gelesen: 3924 x |
||
Ist die Euro(pa)-Krise vorbei? Es gibt vereinzelt deutliche Erholungstendenzen im Euro-Raum. Spanien schaffte nach langer Rezession zum ersten Mal ein Quartal mit einem minimalen BSP-Wachstum von 0,1% und positivem Leistungsbilanzüberschuss. Auch Portugal befindet sich nun auf dem Wachstumspfad und will schon aufgrund eines sehr rigiden Sparprogramms im nächsten Jahr die internationalen Kapitalmärkte wieder betreten. In Irland und Island sind auch Fortschritte erkennbar. Frankreich wächst auch minimal, erhöht dabei aber die Schulden über Gebühr. In Griechenland vermindert sich zumindest der Konjunkturabschwung und im nächsten Jahr wird erstmals wieder mit einem leichten Wachstum gerechnet. Das Hauptsorgenkind bleibt Italien mit einer abnehmenden Produktion, anhaltender Rezession und anhaltenden Haushaltsproblemen, die auch durch politische Unsicherheiten geschürt werden.
Aber auch Frankreich schlittert in eine Sackgasse mit zunehmender Verschuldung und zunehmender Arbeitslosenquote. Frankreich erreichte nun eine neue Rekordarbeitslosenquote von 10,9%, 60.000 mehr Arbeitslose als im Vormonat. Da kommt es Hollande gerade recht, dass er nun durch den Abhörskandal bei Angela Merkel und in Frankreich von den internen Problemen ablenken kann. Ich erwarte eine Reihe von Generalstreiks im nächsten Jahr in den Ländern Italien, Spanien, Griechenland und auch in Frankreich. Auch dies ist ein Teil der Euro(pa)-Krise, der keinesfalls gelöst ist. Hinzu kommt die desolate Verschuldungssituation vieler südeuropäischer Länder, die keinesfalls abgemildert ist. Immerhin konnten die Aktienindices in Griechenland, Italien und Spanien in diesem Jahr mehr steigen als beim DAX, was auch auf eine Erholung in diesen Regionen hindeutet, denn die Börse schaut immer in die Zukunft. Die Prognosen für das nächste Jahr sind sehr optimistisch. Begünstigt wurden die Fortschritte durch das Wachstum in den USA mit 2% und in China mit über 7%. Die Pkw-Neuzulassungen in Europa stiegen im September auch erstmals wieder um über 5%. Die Zinsen in Italien und Spanien sind fast auf Jahrestiefstniveau. Island hat nach der Sanierung vorerst kein Interesse am EU-Beitritt. Nach der EU-Kommission sind aber 44% aller Vermögen der europäischen Banken, sprich 18,2 Billionen an Wertpapieren, „faul“. Prof. Sinn plädiert immer noch dafür, dass die „PIGS-Länder die ohne EU-Hilfe nicht auskommen, geordnet aus dem Euro austreten sollen, dies allerdings mit einem Besserungsschein, also einem Rückkehrrecht nach erfolgten Reformen. Ein neuer Bankenstresstest soll nun Aufschluss darüber geben, ob alle europäischen Banken genug Eigenkapital haben, um auch in Krisen nicht in Schieflagen zu kommen. Bisher ist das nicht der Fall. Selbst die Deutsche Bank hat nur einen Eigenkapitalquote von 3-6%, wobei es hier auch viele Bilanzierungstricks gibt. Ich empfehle auch dringend Eigenkapitalquoten vom mindestens 10%, besser aber 20%, zumal auch die uneinbringlichen Forderungen bei einigen Banken stark ansteigen. Ob eine Bankenunion wirklich systemrelevante Banken retten kann und wie eine Bankenabwicklung von systemrelevanten Banken im Ernstfall erfolgen soll, ohne einen Dominoeffekt auszulösen, bleibt ungeklärt. Aber im Moment wird zunächst das das angebliche Comeback von Europa an der Börse gefeiert. Noch ist das aber kein Börsenthema. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass der DAX mit 9000 Indexpunkten intraday ein neues Allzeit-Hoch erreichte. Zudem erreichte der S&P- Index mit 1759 Indexpunkten und der NASDAQ mit 3383 Indexpunkten neue Jahres-Höchstkurse während der der Dow Jones bei 15.570 Indexpunkten verharrte. Gold konnte auf 1351 USd/Unze und Silber auf 22,53 USD zulegen. Auch der Euro stieg auf einen neuen Jahres-Höchstkurs von 1,38 EUR/USD, was wiederum aber die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Unternehmen beim Export schwächt. Ob dieser Konjunkturoptimismus begründet ist, bleibt abzuwarten. Trotz dieser guten Entwicklung bleibt der Finanzsektor sehr fragil und verwundbar. Der erneute NSA-Abhörskandal ist auch noch kein Börsenthema - bis jetzt, oder haben Sie auch schon ein abhörsicheres Krypto-Telefon für 2600 € bestellt? Der neue NSA-Skandal mit Angela Merkel als Zielschiebe wird von der Börse als non-event behandelt. Alles setzt auf das Vertrauen mit den USA, aber big brother is watching you! Viel wichtiger scheint mir mal eine Untersuchung, was die ganzen Geheimdienste so im Geheimen alles auf der Welt treiben, ohne unser Wissen. Vorsicht: Sie können auch Weltkriege provozieren! Hier sollten Journalisten und Mutbürger mal mehr Transparenz schaffen, auch in Internet-Blogs, denn Edward Snowden muss doch nicht alles alleine machen, oder? Wir befinden uns schon lange nicht mehr im „Kalten Krieg“, sondern im globalen Cyber-War. Wie hieß es so schön im letzten James Bonds: Die alten Feindparolen Ost gegen West sind veraltet. Es gibt neue Feindbilder im globalen Netz. „Man muss im Schatten suchen, um den Feind zu finden, zuweilen sogar im eigenen Schatten“. So sind deutsche und französische Geheimdienste beim Datentransfer in die USA zum Teil behilflich. Der neue James Bonds lässt grüßen! Der RTS-Index fiel wieder leicht unter die 1500-er Marke und der CECE-Index unter die 1800-er Marke. Der RTS-Index litt dabei unter den fallen Ölpreisnotierungen (Brentöl von 110 auf 108 USD/Barrel und WTI-Öl von 104 auf 98 USD).. Es gibt immer wieder auch großen Chancen an den Aktienmärkten in Osteuropa. Einige Aktien im Muster-Depot des EAST STOCK TRENDS wie Magnit (>1200%) und Bank of Georgia (>1500%) konnten sogar seit Erstempfehlung in 2009 sich mehr als verzehnfachen. Aussichtsreich sind jetzt auch russische Stahl- und Goldaktien als Turnaround-Kandidaten. Sehr positiv entwickelten sich auch die Warschauer Börse sowie einige baltische Aktien. Die Börse Sofia bleibt aber der Outperformer auch gegenüber dem DAX mit einem Plus von 33%, wobei auch die Kurse in Rumänien zuletzt stark anstiegen. Welche Erholungschancen Sie in Russland und Osteuropa haben und welche Auswirkungen die temporäre US-Pleite auf die Börsen haben wird, können Sie nachlesen im monatlich erscheinenden Börsenbrief EAST STOCK TRENDS (Probe-Abo mit 3 Ausgaben für nur 15 €, siehe www.eaststock.de), der am 1. Oktober erschien. Beachten Sie bitte auch die dort angegeben Chartgrenzen. TV+Radio-Hinweis: Ich habe einen neuen, eigenen EastStockTV-Channel bei www.youtube.de eingerichtet. Sie brauchen nur bei der Suchfunktion bei www.youtube.com „EastStockTV“ eingeben. Sie können dort auch den TV-Kanal abonnieren. Die aktuelle Sendung befasst sich mit dem Thema wie hier, ob die Euro(pa)-Krise nun vorbei ist, aber auch welche neuen Investmentchancen sich in Osteuropa nun ergeben. EastStockTV, Folge 4 können Sie jetzt unter http://www.youtube.com/watch?v=AVTB...eature=youtu.be abrufen. Wenn Sie hier bestimmte Themen besprochen möchten, dann schreiben Sie es mir. Ich werde dann auch versuchen, Klartext wie immer zu reden. In einem Radio-Interview bei Börsenradio Networks AG (www.brn-ag.de) gebe ich zudem Auskunft darüber, welche Märkte in Osteuropa jetzt besonders interessant sind. Sie können sich das Interview jetzt bei www.eaststock.de, dort unter der Rubrik „Interviews“ runterladen. Das nächste TV-Interview im DAF (www.daf.fm) über die Ostbörsen wird am 14. November 2013 in Frankfurt/M stattfinden. Seminar-Hinweis: Das nächste ESI-Ostbörsen-Seminar „Go East – In der Krise liegt die Chance!“ findet am 13. November 2013 um 17.30 Uhr in Frankfurt/M gleich nach dem Eigenkapital-Forum statt. Info und Anmeldung unter www.eaststock.de, dort unter Seminar oder telefonisch unter 040/6570883 bei der ESI GmbH. Eine wesentlich ausführlichere Analyse des russischen Aktienmarktes und der Entwicklungen an den Welt- und Ostbörsen können Sie sich runterladen, wenn Sie jetzt den kostenlosen Newsletter von Andreas Männicke unter www.andreas-maennicke.de bestellen. Dort gibt es auch ein Archiv von allen vorherigen Kolumnen, die abrufbar sind. Nutzen Sie diese kostenlosen Infos jetzt! | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Andreas Männicke die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|