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Die Weltbank hat wegen der Ukraine-Krise und des ungewöhnlich harten Winters in den Vereinigten Staaten ihre globale Konjunkturprognose gesenkt. Die Organisation teilte mit, dass die Weltwirtschaft im laufenden Jahr voraussichtlich um 2,8 Prozent wachsen werde. Bei ihren letzten Einschätzungen im Januar waren die Experten noch von 3,2 Prozent ausgegangen. Die Gründe für die Kürzung lägen größtenteils in der Vergangenheit. Wegen des strengen Winters schrumpfte die amerikanische Wirtschaftsleistung im ersten Quartal. Für ihren neuen Ausblick nahmen die Experten an, dass der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland weiter fortbesteht, sich aber nicht weiter zuspitzt. Eine Eskalation könnte das Vertrauen weiter beschädigen und dazu führen, dass Geld erst später investiert werde. Für 2015 und 2016 prognostiziert die Weltbank unverändert ein Wachstum um 3,4 beziehungsweise 3,5 Prozent. Bereits in diesem Jahr soll die Weltkonjunktur Fahrt aufnehmen, was auf die wirtschaftliche Erholung der reicheren Länder zurückzuführen sei. Eine möglicherweise strengere Geldpolitik in den Industriestaaten sei allerdings noch nicht eingepreist.
Die anhaltende Konjunkturschwäche in den Entwicklungs- und Schwellenländern bereitet der Weltbank Sorgen. Das Wachstum in diesen Staaten wird dieses Jahr das dritte Mal in Folge insgesamt unter fünf Prozent bleiben, was wiederum nicht ausreicht, um genügend Arbeitsplätze zu schaffen und das Leben der ärmsten 40 Prozent der Weltbevölkerung entscheidend zu verbessern. Insbesondere enttäuschen die Zahlen aus dem südlichen Afrika, Indien und dem Nahen Osten. Daher senkte die Weltbank ihre Wachstumsprognose für die Entwicklungs-und Schwellenländer für dieses Jahr auf 4,8 Prozent. Für 2015 und 2016 hält sie jedoch an ihrer Prognose fest, dass die Wirtschaft der aufstrebenden Staaten insgesamt um 5,4 und 5,5 Prozent wachsen wird. Der Blick auf die Eurozone ist deutlich optimistischer. Dort dürfte sich die Konjunktur laut der Weltbank besser als bisher angenommen entwickeln. Während die Wachstumsrate wie bislang angenommen in diesem Jahr bei 1,1 Prozent liegen soll, wird sie in den kommenden beiden Jahren auf 1,8 Prozent beziehungsweise 1,9 Prozent steigen. Die bisherigen Prognosen lagen bei 1,4 und 1,5 Prozent. Die gesenkte Prognose der Weltbank für das globale Wachstum trübte neben schlechten Unternehmensnachrichten die allgemeine Kauflaune der Investoren. Der Dax, der am Dienstag ein neues Rekordhoch bei 10.034 Punkten erreicht hatte, fiel ab Mittwoch dann wieder deutlicher unter diese Marke zurück. Euro-Peripherie Euro-Staatsanleihen legten zur Wochenmitte nach den kräftigen Gewinnen infolge des neuen Maßnahmenpaketes der EZB eine Verschnaufpause ein. Einer der wenigen Gewinner waren portugiesische Bonds. Portugal platzierte erstmals, nach der Ankündigung im Mai, den europäischen Rettungsschirm verlassen zu wollen, eine langlaufende Anleihe am Markt. Mit 975 Millionen Euro gelang es dem krisengeschwächten Euroland, mehr Kapital als angestrebt aufzunehmen. Mit einer Rendite von 3,25 Prozent kam das Land in dieser Laufzeit so günstig wie zuletzt 2005 an frisches Geld. Während der Schuldenkrise war die Rendite zehnjähriger Portugal-Bonds am freien Markt bis auf 15 Prozent gestiegen. Auch Griechenland kam diese Woche günstig an Geld. Das schuldengeplagte Land hat sich erneut kurzfristig 1,625 Milliarden Euro am Kapitalmarkt besorgt. Der Zinssatz für die sechsmonatigen Papiere beläuft sich auf 2,15 Prozent. Im Vormonat musste der griechische Staat für vergleichbare Titel noch 2,70 Prozent Zinsen zahlen. Italien platzierte am Donnerstag dreijährige Bonds über 3,5 Milliarden Euro zu einer Rendite von 0,89 Prozent am Primärmarkt sowie eine 2021 fällige Anleihen über vier Milliarden Euro zu einer Rendite von 2,12 Prozent und 2044 fällige Bonds die bei der Emission mit 4,05 Prozent rentierten. Bundesanleihen Bedingt durch den Wechsel in den September-Kontrakt notierte der Bund-Future im Bereich um 145 Prozent. Die Nachfrage nach deutschen Anleihen bleibt insgesamt robust, die Renditen 10-jähriger deutscher Staatsanleihen bleiben mit rund 1,40 Prozent weiter auf niedrigem Niveau. Anlegertrends AIR FRANCE-KLM Seit vergangenem Freitag ist die neue Anleihe der Fluglinie (A1ZKLX) in Stuttgart handelbar und erfreut sich trotz der 100.000er Stückelung großer Beliebtheit bei den Anlegern. 2,5 Millionen Euro am Freitag und 3,2 Millionen Euro am Dienstag wurden in dem 3,875 Prozenter gehandelt. Zinslaufbeginn der 600 Millionen Euro-Anleihe ist der 18. Juni 2014 – fällig wird das Papier sieben Jahre später. Aktuell notiert das Papier um 101 und damit rund 175 Basispunkte über dem Emissionspreis. Die Fluggesellschaft hatte im vergangenen Jahr bei einem Umsatz von etwa 25,5 Milliarden Euro ein operatives Ergebnis von 130 Millionen Euro sowie einen Jahresfehlbetrag in Höhe von über 1,8 Milliarden Euro erzielt. bondm-News Air Berlin PLC Neben der Information (03.06.2014) über die außergerichtliche Einigung mit der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH wegen der Verschiebung der Eröffnung des Flughafens Berlin Brandenburg BER 2012 und der Mitteilung (04.06.2014) über den Abschluss eines Codeshare-Abkommens mit US Airways, gab airberlin am 06.06.2014 die Verkehrszahlen für den Monat Mai bekannt. Demnach konnte die Fluglinie im Mai insgesamt 2.971.840 Fluggäste an Bord begrüßen (+0,5% ggü. dem Vorjahresmonat). Nach eigenen Angaben lag auch die Zahl der in den ersten fünf Monaten 2014 beförderten Gäste mit 0,2% über dem des Vergleichszeitraums des Vorjahres – bei einer Auslastung von 81,7%. Hier geht’s zu den Anleihen 3W Power Solutions S.A. AEG Power Solutions, alleinige Tochtergesellschaft der 3W Power S.A., informierte am 03.06.2014 über den Verkauf des Tochterunternehmens skytron-energy an First Solar. Einzelheiten der Übernahme wurden nicht bekannt gegeben. Die Trennung von skytron-energy sei ein signifikanter Schritt im Restrukturierungsprogramm, das AEG PS zum Jahresbeginn gestartet hat, so die Meldung weiter. Hier geht’s zur Anleihe A1A29T Centrosolar Group AG Laut Pressemeldung vom 03.06.2014 hat die Centrosolar Group AG sämtliche Anteile ihrer Tochtergesellschaft Renusol GmbH an die RBI Solar Inc., Cincinnati, USA verkauft. Der Insolvenzmasse fließen damit nach Abzug von Verbindlichkeiten der Renusol und Veräußerungskosten ca. 2,6 Mio. Euro zu, so die Meldung weiter. Hier geht’s zur Anleihe A1E85T Mitec Automotive AG Am 06.06.2014 informierte das Unternehmen per Pressemitteilung, dass die Creditreform Rating AG das Rating der Mitec Automotive AG ausgesetzt habe. Laut Vorstand der Mitec sei weder sachlich noch rechtlich eine Begründung für diesen einseitigen Schritt der Ratingagentur gegeben. Der Meldung zufolge sei die Ratingagentur Scope mit der Erstellung eines neuen Ratings beauftragt worden. Hier geht’s zur Anleihe A1K0NJ Börse Stuttgart TV SCHWELLENLÄNDER-ANLEIHEN: ZEIT FÜR DEN EINSTIEG? Das Jahr 2014 war in Sachen Schwellenländer bislang recht turbulent. Zuletzt haben sich die Märkte aber wieder beruhigt und damit auch die Währungen vieler Schwellenländer wieder stabilisiert. Bei gleichzeitig attraktiven Zinsen lockt das viele Anleger wieder in Schwellenländeranleihen. Ist der Zeitpunkt zum Einstieg jetzt also nach wie vor günstig? Darüber spricht Andreas Scholz mit Antonio Biondo von der BB-Wertpapier-Verwaltungsgesellschaft. https://www.boerse-stuttgart.de/de/....html?vid=10557 Neueinführungen an der Börse Stuttgart Sixt SE Die Sixt SE, weltweiter Anbieter hochwertiger Mobilitätsdienstleistungen, hat am Donnerstag eine Anleihe im Volumen von 250 Mio. Euro bei internationalen institutionellen Investoren platziert. Der sechsjährige Bond mit einer privatanlegerfreundlichen Stückelung von 1.000 Euro ist mit einem Kupon von 2,00% p.a. ausgestattet. Die Emission stieß im Markt auf eine sehr rege Nachfrage und war stark überzeichnet. Der Bond ist ein weiterer wichtiger Finanzierungsbaustein für die Umsetzung der Wachstumsstrategie des Konzerns. Hier geht’s zur Anleihe A11QGR AT&T Der nordamerikanische Telekommunikationsriese emittierte jüngst zwei Euro-Anleihen mit Laufzeiten bis 2024 bzw. 2034. Während die zehnjährige 1,6 Milliarden Euro schwere Tranche mit einem Kupon von 2,4 Prozent p.a. ausgestattet ist und zu einem Emissionspreis von 99,928 begeben wurde, lauten die Parameter für die zwanzigjährige Anleihe: 500 Millionen Euro, 3,375 Prozent p.a., 99,882. Beide Anleihen sind in Inhaberteilschuldverschreibungen à 100.000 Euro unterteilt und wurden von Fitch mit A geratet. AT&T setzte alleine im ersten Quartal 2014 32,5 Milliarden USD um und erzielte dabei einen Quartalsüberschuss von stolzen 3,7 Milliarden USD. Hier geht’s zur zehnjährigen Anleihe A1ZKLS Hier geht’s zur zwanzigjährigen Anleihe A1ZKLT European Investment Bank Stolze 8,75 Prozent p.a. bietet das siebenjährige Papier der supranationalen Institution mit Sitz in Luxemburg. Der Grund: es handelt sich um eine Fremdwährungsanleihe in Türkischen Lira (TRY). Das Emissionsvolumen in Höhe von 100 Millionen TRY ist gestückelt in 1.000 TRY, was etwa 350 Euro entspricht. Der Ausgabepreis des von Moody’s mit Aaae gerateten Papiers liegt bei 99,818. Der Zinslauf beginnt am 18. Juni 2014. Hier geht’s zur Anleihe A1ZKHL Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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