Alt 07.11.14, 16:40
Standard Rentenreport KW 45: EZB lässt Zins unangetastet
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Großes Thema war diese Woche die EZB-Ratssitzung. Erwartungsgemäß beließ die Europäische Zentralbank ihren Leitzins auf dem Rekordtief von 0,05 Prozent. Nach der Pressekonferenz im Anschluss an die Zinssitzung jubelten die Anleger aber dennoch. EZB-Präsident Mario Draghi sicherte den Märkten eine Ausweitung der Bilanz der Notenbank zu, sollte es notwendig sein. Er kündigte an, möglicherweise zusätzliche unkonventionelle Schritte zu ergreifen, sollte es keine Verbesserung bezüglich der Inflation geben. Binnen weniger Minuten sprang der Dax um 100 Punkte nach oben, über die Marke von 9.400 Zählern. Der Bund-Future hingegen stürzte von 151,35 auf 150,77 Punkte ab. Im weiteren Verlauf pendelte er sich dann aber auf Vortagesniveau, bei 151,15 Zählern ein. 10-jährige Bunds rentierten bei 0,829 Prozent.

Schon am Mittwoch hatten Experten des VÖB (Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands) auf ihrer Zinsprognose-Pressekonferenz mitgeteilt, dass sie aufgrund der niedrigen Inflationsraten und dem verhaltenen Wirtschaftswachstum, denen Arbeitslosenzahlen und Staatsschulden auf hohem Niveau entgegen stehen, weiter eine expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank erwarten. Da bei den Zinssätzen der EZB kein Spielraum mehr besteht, wird eine Ausweitung des Ankaufprogrammes von Wertpapieren in der Eurozone durch die Zentralbank immer realistischer. Bei den Renditen festverzinslicher Wertpapiere (im Blick sind hier in erster Linie die Renditen der zehnjährigen Bundesanleihen) erwarten die VÖB-Zinsstrategen zwar eine volatile Seitwärtsbewegung aber keine Trendwende. Am kurzen Ende der Bundkurve waren und sind immer wieder auch negative Anleiherenditen zu beobachten. Auch ein Abrutschen der längeren Laufzeiten der Bundeanleihen halten die Experten durchaus für möglich.

In den Vereinigten Staaten hingegen wird die konjunkturelle Situation ganz anders beurteilt. Die VÖB-Experten sehen das Bruttoinlandsprodukt künftig auf Expansionskurs und die Signale am US-Arbeitsmarkt tendieren in Richtung Vollbeschäftigung, was die US-Notenbank zu einer strikteren Geldpolitik motivieren dürfte. Eine Zinswende und damit steigende Renditen in den USA erwarten die Zinsexperten für das zweite oder dritte Quartal 2015. Auch für den Euro-/Dollar-Wechselkurs haben die gegenläufigen Entwicklungen der Wirtschaft und der Geldpolitik beider Seiten Folgen. In den nächsten zwölf Monaten wird von den VÖB-Experten mehrheitlich einen schwächeren Euro erwartet.

Amerikanische Staatsanleihen mit schwächeren Kursen

Auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt ist eine deutliche Erholung zu erkennen. In der letzten Woche waren nur 278.000 Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe eingegangen, nachdem 285.000 prognostiziert wurden. Von der Entwicklung des US-Arbeitsmarktes hängt ab, wann die US-Notenbank ihre expansive Geldpolitik zurückfahren wird.

10-jährige Treasuries rentierten etwas stärker bei 2,36 Prozent.


Anlegertrends

Ölpreiskrise trifft Venezuela-Anleihen

Schon bevor der Ölpreis im Sommer einbrach, hatte Venezuela mit seiner schwachen Wirtschaft zu kämpfen. Doch der starke Preisverfall hat die Probleme nun drastisch verschärft. Der Rohstoff macht 96 Prozent des Exportumsatzes des Landes aus. Bei einem drohenden Preisverfall waren früher die Opec-Staaten im Kollektiv eingeschritten und drosselten die Förderung, um den Preis stabil zu halten. Da ein Großteils des Öls, das auf den Markt strömt aus der boomenden Schieferöl-Produktion aus den USA stammt, ist ihr Einfluss mittlerweile aber begrenzt. Zudem steht das mächtigste Opec-Mitglied Saudi-Arabien wirtschaftlich deutlich besser da und könnte niedrigere Ölpreise über einen längeren Zeitraum verkraften und hält sich hinsichtlich einer Reduzierung der Fördermenge öffentlich zurück.

Staatsanleihen von Venezuela verzeichnen aufgrund dieser Problematik hohe Kursverluste.

Rumänien

Die im Oktober eingeführte Anleihe des Landes Rumänien (WKN: A1ZRL7) wurde bereits am 23.10.2014 in Stuttgart eingeführt und ist bei den Anlegern immer noch sehr beliebt. Der zehnjährige Bond wird mit 2,875 Prozent p.a. verzinst und ist in 1.000 Euro gestückelt. Die von S&P mit BBB- bewertete Anleihe hat ein Emissionsvolumen in Höhe von 1,5 Mrd. Euro und notiert aktuell bei 100,21 Prozent.


bondm-News

Air Berlin PLC

Per Ad hoc-Meldung vom 03.11.2014 gab die Fluggesellschaft bekannt, dass mit Wirkung zum 1. Februar 2015 Stefan Pichler zum neuen CEO und Mitglied des Board of Directors der Air Berlin PLC ernannt wurde. Air Berlin PLC informierte weiter, dass Herr Wolfgang Prock-Schauer, der derzeitige CEO, auf eigenen Wunsch sein Amt niederlegt. Er bleibe aber weiterhin im Management Board der Air Berlin PLC in der Funktion des Chief Strategy and Planning Officer, so die Meldung weiter.

Am 06.11.2014 informierte das Unternehmen über die Verkehrszahlen des Monats Oktober 2014. Nach eigenen Angaben konnten im Oktober 2014 3,1 Mio. Fluggäste von Air Berlin PLC an Bord begrüßt werden und die von Passagieren zurückgelegten Kilometer erhöhte sich auf 4.621,9 Mrd. Kilometer (+1,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat).

Hier geht’s zu den Anleihen

Bondm Index

Nachdem sich der Bondm Index Mitte Oktober auf einem Tiefststand bei knapp über 82 Prozent befand, konnte er sich bis Anfang November wieder auf über 85 Prozent stabilisieren. Anfang dieser Woche sank der Kurs allerdings erneut und notiert aktuell bei rund 83,84 Prozent.


Börse Stuttgart TV

EZB-RATSSITZUNG: KOMMT DAS EUROPÄISCHE QE?

Im Vorfeld der heutigen EZB-Sitzung wurde viel spekuliert. Wird Mario Draghi heute nochmals in den Instrumentenkasten greifen und vielleicht sogar ein europäische QE verkünden? Welche Maßnahmen wird die EZB ergreifen um eine drohende Deflation abzuwenden? Ralf Wiedmann, Vermögensverwaltung AdVertum, bei Börse Stuttgart TV.

Interview hier abrufbar:
https://www.boerse-stuttgart.de/de/...tv/?video=11119


Neueinführungen an der Börse Stuttgart

Procter & Gamble Co.

Ende letzter Woche wurde die Unternehmensanleihe des Konsumgüter-Konzerns in Stuttgart eingeführt. Der Bond hat ein Emissionsvolumen in Höhe von 550 Mio. USD und ist mit einem Kupon von 1,9 Prozent p.a. ausgestattet. Das Papier hat eine Laufzeit bis November 2019. Die von S&P mit AA- bewertete Anleihe ist in Inhaberteilschuldverschreibungen à 2.000 USD unterteilt.

Der Konzern konnte im Geschäftsjahr 2013/2014 weltweit einen Umsatz von 83,1 Mrd. USD erzielen. Zu den Marken von Procter & Gamble gehören unter anderem Febreze und Duracell.

Hier geht’s zur Anleihe A1VG6Z

Portugal Telecom SGPS S.A.

Ebenfalls am 31.10.2014 wurde eine Anleihe der Portugal Telecom in Stuttgart eingeführt. Die zweijährige Schuldverschreibung mit Volumen in Höhe von 400 Mio. Euro bietet einen Kupon in Höhe von 6,25 Prozent p.a.. Das in 1.000 Euro gestückelte Wertpapier notiert aktuell bei 104,90 Prozent.

Das Unternehmen gehört in Portugal zu den führenden Anbietern in der Telekommunikationsbranche. Die Firma agiert aber auch noch in anderen Ländern, wie zum Beispiel in Brasilien.

Hier geht’s zur Anleihe A1UB78

Nestlé Holdings Inc.

Seit Mitte letzter Woche ist eine neue Anleihe des Nestlé Konzerns in Stuttgart handelbar. Die sechsjährige Anleihe hat ein Emissionsvolumen in Höhe von 175 Mio. AUD (Australischer Dollar). Die Inhaberschuldverschreibung hat eine Laufzeit von sechs Jahren und wird mit 3,625 Prozent p.a. verzinst. Das Wertpapier ist in Inhaberteilschuldverschreibungen à 2.000 AUD gestückelt.

Hier geht’s zur Anleihe A1ZRPM

Irland

Seit gestern ist eine neue Staatsanleihe Irlands in Stuttgart handelbar. Die Anleihe hat ein Emissionsvolumen in Höhe von 3,75 Mrd. Euro und hat eine Laufzeit bis Mai 2030. Das Wertpapier wird mit 2,40 Prozent p.a. verzinst.

Hier geht’s zur Anleihe A1ZR7B

Europäische Union

Auch seit gestern in Stuttgart handelbar ist eine neue Anleihe der europäischen Union. Der Bond hat ein Emissionsvolumen in Höhe von 660 Mio. Euro und ist mit einem Kupon von 1,375 Prozent p.a. ausgestattet. Das Papier hat eine Laufzeit bis Oktober 2029 und ist in Inhaberteilschuldverschreibungen à 1.000 Euro unterteilt.

Hier geht’s zur Anleihe A1ZR7H

Quelle: boerse-stuttgart AG
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