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Griechenland gegen den Bullenmarkt.
Menschen sind für den Augenblick gemacht. Die Evolution hat uns mit den Emotionen Angst und Gier ausgestattet. Das ist an den Finanzmärkten nicht hilfreich. Schnell verliert man dadurch den Blick für die langfristige Strategie. In diesen Tagen wird dies wieder deutlich. Das griechische Drama zieht weiterhin die volle Aufmerksamkeit der Anleger auf sich. Unzählige Episoden, die allesamt den langfristigen Portfolioerfolg gefährden können. Jedoch nicht, weil der griechische Effekt an sich nachhaltige Schäden hervorruft, sondern weil sich Anleger immer wieder in den emotionalen Bereich ziehen lassen. Angst war noch nie ein guter Ratgeber! Gier auch nicht! Ende des Jahres 2009 bekennt sich der damalige griechische Präsident Papandreou zur finanziellen Schieflage des griechischen Staates. Bis zum Mai 2010 steigen griechische Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren auf über 12 % an. Bereits zu diesem Zeitpunkt ist die faktische Pleite Griechenlands nur schwer von der Hand zu weisen. Fast sechs Jahre sind seitdem vergangen! Parallel dazu läuft der im März 2009 gestartete globale Bullenmarkt bis zum heutigen Tag unbeeindruckt weiter. Dieses Beispiel zeigt: Anleger müssen sich übergeordnete Fragen stellen, wenn sie den langfristigen Portfolioerfolg im Fokus behalten wollen. Wie steht es um die globale Konjunktur? Welche politischen Einflüsse sind zu erwarten? Wie entwickelt sich das Sentiment? „Was passiert mit Griechenland“ ist dagegen eine Frage mit untergeordneter Relevanz. Wer sich in kurzfristigen Diskussionen verstrickt, zieht in einem intakten globalen Umfeld in der Regel die Renditebremse für das eigene Depot. Renditebremse Nummer eins: Angst Griechenland ist keineswegs der einzige Wermutstropfen der letzten Jahre. Der Bullenmarkt stellte Anleger unzählige Male auf die Probe. Kurze, heftige Korrekturen gehören natürlicherweise zu jeder Aufwärtsbewegung dazu. Korrekturen treten plötzlich auf und sind manchmal schon vorüber, bevor sie überhaupt als solche identifiziert werden. Teilweise existiert überhaupt keine vernünftige Erklärung für die kurzfristigen Geschehnisse. Im Oktober 2014 wurden die Märkte von einer scharfen Korrektur erfasst. Was war nochmal der Grund hierfür? Gar nicht schlimm, wenn Sie sich nicht mehr an die „Ursachen“ von damals erinnern können - die Gründe für eine Korrektur sind selten nachhaltig. Andere „Probleme“ ziehen sich jahrelang hin und stellen Anleger auf eine permanente Geduldsprobe. Das wahre Problem für Anleger bleibt jedoch dasselbe: Angst frisst Rendite. Krisenmeldungen zermürben den Anleger. Emotionale Reaktion: Raus aus dem Markt. Raus aus Qualitätswerten, die ursprünglich für eine langfristige Strategie angedacht waren. Die Anlageklasse wechseln. Jetzt bloß nicht abhängig davon sein, was die unfähigen Politiker veranstalten. Bloß nicht im Markt sein, wenn die Schuldenthematik eskaliert! Der Ausstieg aus dem Markt erfolgt in der Regel in unruhigen Phasen – gleichbedeutend mit niedrigeren Kursen. Wenn die Unsicherheit die langfristige Strategie zerschießt, rücken Anlageziele in weite Ferne. Renditebremse Nummer zwei: Gier Das andere Extrem: Gierige Investoren. Immer wieder ist zu hören: „Ich habe in den Krisen 2000 und 2008 viel Geld verloren.“ Warum eigentlich? Nahezu alle Aktienindizes von weltweiter Bedeutung sind aktuell in der Nähe ihrer Allzeithochs. Das Problem: In der Regel ist auch nicht der fehlende Anlagehorizont für das Scheitern verantwortlich, sondern die aufkeimende Gier in positiven Marktphasen. Anleger lassen sich von Hypes mitreißen, werfen ihre sorglose Haltung schnell über Bord. Solar, Nanotechnologie, seltene Erden, Rohstoff-Boom, die Technologieblase im Jahr 2000 – immer wieder begehen Anleger den Fehler, sich auf der Jagd nach der ganz großen Rendite auf Werte minderer Qualität zu verlassen. Genau dann wird der Bärenmarkt zum K.O. Was bleibt, ist das Prinzip Hoffnung. Gier führt in den seltensten Fällen zu einer vernünftigen Strategie. Fazit Angst und Gier – die wahren Gefahrenherde für die langfristige Rendite. Nur der rational denkende Anleger wird vom laufenden Bullenmarkt belohnt. Die oberste Prämisse: Holen Sie sich Qualität ins Portfolio! Die Vorteile sind in Bären- und in Bullenmärkten nachweislich vorhanden. Weitere umfangreiche Auswertungen und überraschende Ergebnisse sind in unserer Kapitalmarktprognose für 2015 erhältlich. Sie können sich diese Prognose unter www.gruener-fisher.de anfordern. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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