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„The Perverse Inverse“.
Die US-Präsidentschaftswahl wirft bereits jetzt ihre Schatten voraus. Mehr und mehr Kandidaten schalten sich in die Diskussion mit ein, der Wahlkampf steht bereits jetzt voll im Fokus der politischen Aktivitäten. Es scheint verlockend, die Schwächen und Stärken sämtlicher Kandidaten vorab zu analysieren, aber das wäre definitiv verfrüht. Die Märkte kümmern sich noch um andere Dinge. Dennoch ist es wichtig, bereits an dieser Stelle einige grundsätzliche Trends zu beleuchten - Märkte sind zukunftsorientiert und belohnen Anleger, die sich bei der Marktbetrachtung nicht ausschließlich auf die Analyse vergangener Daten beschränken. Bei den Wahlen im Jahr 2016 droht den Märkten eine Erhöhung des legislativen Risikos! Die anstehende Wahl neuen Präsidenten der Vereinigten Staaten könnte das zurzeit vorherrschende politische Patt auflösen, falls sich die Amerikaner mehrheitlich für einen republikanischen Präsidenten entscheiden. Der Kongress ist bereits in republikanischer Hand, der Weg für Gesetzesänderungen wäre sozusagen frei. Behalten Sie diesen Zusammenhang bereits jetzt im Hinterkopf! Politische Spannung voraus Im gesamten US-Wahlzyklus ist die politische Spannung im Wahljahr am höchsten. Innerhalb der Wahlkampagnen wird um jeden Zentimeter gekämpft, besonders in den sogenannten „Swing States“ – Staaten, in denen keine klare Tendenz zu Demokraten oder Republikanern zu erkennen ist, und diese somit stets von einem knapp ausfallenden Wahlergebnis geprägt sind. Hier zählt jede Stimme! Für die Märkte und Anleger sind vor allem das Wahlergebnis und die legislativen Veränderungen im ersten Jahr eines Wahlzyklus entscheidend. Wahljahr und erstes Jahr der Amtszeit des neuen Präsidenten zeigen jeweils für Demokraten und Republikaner entgegengesetzte Tendenzen. Das kuriose Phänomen entsteht: „The Perverse Inverse“. Republikaner und Demokraten sind vor allem Politiker Erfahrungsgemäß bevorzugen Investoren die Republikaner. In ihren Wahlkampagnen machen sie wirtschaftsfreundliche Versprechungen und hellen die Marktstimmung im Wahljahr auf, wenn sie gewinnen. Nach der Amtsübernahme flaut die gute Stimmung am Markt allmählich ab, da sich der neue Präsident nicht als Retter der Wirtschaft, sondern eben „nur“ als Politiker entpuppt. Umgekehrt ist es mit den Demokraten. Diese lösen im Wahlkampf eher Furcht vor marktfeindlicher Politik und Umverteilungen aus, die sich unter den Anlegern bemerkbar macht. Nach der Amtsübernahme klingt die Furcht dann wieder ab, da sich der Demokrat „zum Glück“ auch nur als Politiker und Diplomat zeigt. In der Folge sind die Renditen im Wahljahr nach dem Sieg eines Republikaners höher als nach einem Sieg der Demokraten, dies kehrt sich allerdings bereits im ersten Amtsjahr ins Gegenteil. Wenn der Wahlkampf vorbei ist und die „Normalität“ zurückkehrt, enttäuscht der Republikaner und der Demokrat überrascht positiv – wenn die politische Ausrichtung moderater wird und Diplomatie Trumpf ist. Nicht zufällig sind dritte und vierte Jahre im US-Wahlzyklus von höheren Durchschnittsrenditen geprägt als die ersten beiden Jahre. Fazit Sollte 2016 ein Republikaner die Wahl gewinnen, deutet dies auf ein starkes Aktienjahr 2016 und ein schwaches Jahr 2017 hin. Gewinnt hingegen der demokratische Präsidentschaftskandidat, spricht dies eher für dürftige Renditen in 2016 und starke Renditen in 2017. Unterdurchschnittliche Renditen innerhalb eines Jahres sind dabei nicht gefährlich für den laufenden Bullenmarkt. Übernehmen die Republikaner 2016 nach dem Repräsentantenhaus tatsächlich noch den Senat, ist das politische Patt aufgehoben, welches die Anleger seit 2011 genießen. Ein Risikofaktor! Weitere umfangreiche Auswertungen und überraschende Ergebnisse sind in unserem Update der Kapitalmarktprognose für 2015 erhältlich. Sie können sich diese Prognose unter www.gruener-fisher.de anfordern. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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