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Die Welt steht Kopf.
Anleger sind verunsichert. Terrormeldungen in immer kürzeren Abständen, die Flüchtlingsdebatte kocht weiter hoch. Auch an den Märkten gibt es zum Jahresstart 2016 wenig Positives zu vermelden: China schüttelt die weltweiten Börsen zum Jahresauftakt kräftig durch. Der Ölpreis kollabiert weiter, einige OPEC-Staaten stehen mit dem Rücken zur Wand. Die wenig faktenorientierte Berichterstattung lässt dabei keinen Raum für Optimismus, weder auf politischer, gesellschaftlicher noch auf wirtschaftlicher Ebene. Man gewinnt den Eindruck, dass die Welt aus den Fugen geraten ist. Wenn Anleger sogar gesellschaftliche Normen und politische Stabilität in Gefahr wähnen, ist eine skeptische Haltung gegenüber der wirtschaftlichen Entwicklung in den nächsten Jahren nur die logische Konsequenz. In 2016 wird der Aufwärtstrend der letzten Jahre noch grundsätzlicher in Frage gestellt als bisher. Wie schlimm ist es um die Welt und die Wirtschaft tatsächlich bestellt? Chronologie der Skepsis Die mittlerweile fast sieben Jahre andauernde Hausse hat sich stets in einem von Skepsis geprägten Umfeld entwickelt. Nach dem erreichten Tiefpunkt im Jahr 2009 dauerte die Weltuntergangsstimmung noch eine ganze Weile an. Aus Angst vor weiteren Rückschlägen hielten sich viele Anleger in den Jahren 2009 und 2010 bei Aktieninvestitionen vornehm zurück. In der Rückbetrachtung die „beste Zeit“ für langfristig ausgelegte Aktienkäufe. Aufkeimender Optimismus wurde in der Euro-Krise rund um Griechenland im Jahr 2011 erstickt. Das Thema Staatsverschuldung bescherte Anlegern auch 2012 ein sorgenvolles Jahr, selbst das positive und äußerst schwankungsarme Jahr 2013 rief keinen Optimismus, sondern Argwohn hervor. Für 2014 und 2015 galt gleichermaßen: Miese Stimmung, zahlreiche Renditechancen. Angst und Skepsis sind also keine Phänomene, die im Jahr 2016 neu hinzugekommen sind. Für den Aktienmarkt galt schon immer: Nie ruhige Zeiten. Sicherlich erfordert die aktuelle Situation eine sorgfältige Analyse, denn China ist ein anderes Kaliber als Griechenland. Nüchtern betrachtet waren die Ängste in der Vergangenheit allerdings genauso akut. Die Anhebung der Schuldenobergrenze in den USA, Griechenland, der Zerfall der Eurozone - aus nahezu jeder Problemstellung wurden fleißig Weltuntergangsszenarien gestrickt. In der aktuellen Situation ist deshalb erneut unbedingt erforderlich: Der rationale Fakten-Check. Fragen für 2016 Ist die chinesische Festlandbörse der Indikator für die Entwicklung der globalen Wirtschaft? Warum soll die gezielte Abwertung des Yuan um 0,5 Prozent bemerkenswert sein – der zum US-Dollar frei gehandelte Euro hat in den letzten beiden Jahren bis zu 30 Prozent abgewertet! Sind die Aussichten für den Rohstoffsektor wirklich so düster - oder hat der in die Zukunft blickende Markt schon einen Großteil der Misere eingepreist? Der Rohstoffsektor hat in den vergangenen Jahren einen knallharten Bärenmarkt erlebt! Ist der Vergleich von 2008 und 2016 legitim – oder ist die Parallele zum Bullenmarkt der Neunziger Jahre weiterhin zu bevorzugen? Berechtigte Fragen, die nur sinnvoll beantwortet werden können, wenn sie mit Fakten untermauert werden. Darauf haben wir in unserer Jahresprognose für 2016 erneut großen Wert gelegt. Fazit In der aktuellen Phase fällt es schwer, kühlen Kopf zu bewahren. Dennoch ist dies eine unverzichtbare Eigenschaft für Anleger, die langfristig erfolgreich sein wollen. Fakten zählen, subjektive Meinungen vermeiden! Das Erfolgsrezept der vergangenen Jahre bleibt unverändert. Wer sich von Emotionen leiten lässt, wird in der Regel vom Markt abgestraft - das wird definitiv auch im Börsenjahr 2016 wieder der Fall sein. Unsere Kapitalmarktprognose für 2016 ist in Kürze erhältlich. Sie können sich diese Prognose bereits jetzt unter www.gruener-fisher.de kostenlos anfordern. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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