Alt 26.06.16, 11:42
Standard Brexit = Black Friday = Crash – und nun?
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Am 23. Juni 2016 beschloss Großbritannien (GB) per Referendum den Austritt aus der Europäischen Union (EU), abgekürzt den Brexit. Nach Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisses reagierten die Aktienmärkte am „schwarzen Freitag“ mit herben Kursverluste von 6 bis 11 Prozent, was man als einen Mini-Crash bezeichnen kann. Die Kursverluste gingen wie nach der Lehman Brothers Pleite im Jahr 2008 rund um den Globus. Gold und Goldaktien konnten aber im Kurs zulegen. Jetzt fragen sich alle, wie stark die wirtschaftliche Folgen für Großbritannien und Europa sein werden und wie es mit der Europa-Idee und den globalen Aktienmärkte jetzt weitergeht.

Durch Brexit droht die Spaltung Europas

Der 23. Juni 2016 wird als historischer Tag und zugleich als ein trauriger Tag für die Europageschichte eingehen, denn Großbritannien entschied sich an diesem Tag per Referendum mehrheitlich für den Austritt aus der Europäischen Union, was man abgekürzt Brexit bezeichnet. Dies ist aber auch ein letzte Weckruf für die EU-Bürokraten, sich zu verändern und effizienter, vor allem aber bürgernäher, zu werden.

An den globalen Aktienmärkten gab es Panikverkäufe - vor allem aber in Europa, aber auch an den Devisenmärkten gab es Turbulenzen. Das britische Pfund stürzte ab. Es besteht nun die Gefahr von Dominoeffekten in Europa und damit droht auch die Spaltung Europas. Aber es gab auch Gewinner wie Gold und russische Goldaktien. So konnte das "goldige" Muster-Depot des EAST STOCK TRENDS (www.eaststock.de) schon bis Ende Mai um 42 Prozent ansteigen und es stieg auch nach dem Brexit im Wert weiter an.

Großbritannien bei der Fussball-Europmeisterschaft noch vollständig vertreten

Das Abstimmungsergebnis war mit 51,9 zu 48,1 Prozent zwar denkbar knapp und auch entgegen allen Prognosen der Umfragen zuvor, aber der Schock ist tief in Europa. Damit hat Großbritannien Europa die „rote Karte“ gezeigt und dabei ein Eigentor geschossen. Bei der Fußball-Europa-Meisterschaft in Frankreich dürfen die britischen Mannschaften wie England, Wales, Irland und Nordirland noch weiter spielen. Es kam sogar zum Achtel-Finale Wales gegen Nordirland und England gegen Island. Für England bedeutet der Brexit aber das Ausscheiden aus Europa.

Scheidung tut weh

Die Scheidung von der EU dauert 2 Jahre und wird weh tun, für alle Beteiligten, aber hoffentlich gibt es keinen „Rosenkrieg“ bei den Zollverhandlungen. Die Unsicherheiten über die Zukunft Großbritannien ist groß, was dazu führen wird, dass in Zukunft kaum in Großbritannien mehr investiert wird. Zudem ist Großbritannien später dann nicht mir Mitglied der Zollunion. Die Zollverträge müssen in den nächsten 2 Jahren neu verhandelt werden. Großbritannien wird dann aus der Sicht der EU zu einem Drittland. Out is out! Möglich wäre aber eine EU-Assoziierung ähnlich wie mit der Ukraine. Schottland und Nordirland sind gegen den Brexit, Wales dafür.

Schottland strebt ein neues Referendum an

Möglicherweise wird Schottland demnächst ein Referendum anstreben, um in der EU zu bleiben. Aber auch in England gibt es Bestrebungen, ein weiteres Referendum zu erreichen, um den Brexit abzuwenden. Es gibt dafür in einer Petition schon über 1 Million Unterschriften. London will mehr Unabhängigkeit und direkte Verhandlungen mit der EU.

Alt gewinnt gegen jung

Die junge Bevölkerung aus Großbritannien wollte in der EU bleiben die alte Bevölkerung war aber mehrheitlich dagegen. Zudem gibt es ein deutliches Stadt-Land-Gefälle (Stadt; Remain, Land: Brexit). London hat zu 60% für die den Verbleib in der EU gestimmt, die ländlichen Regionen aber waren dagegen. Die Wahlbeteiligung war mit nur 72 Prozent deutlich geringer als bei dem Referendum Schottlands. Der Primier David Cameron hat bis Oktober seinen Rücktritt erklärt, worüber die EU-Vertreter wenig begeistert sind. Wann das offiziell Austrittsverlangen an die EU nach Artikel 50 des Lissabon-Vertrages formuliert wird, ist nun ungewiss. Cameron wird sich hier wohl mehr Zeit lassen als es der EU lieb ist.

Quo vadis Großbritannien?

Was die Börse aber nicht liebt, ist Unsicherheit und die bleibt. Welches Modell strebt Großbritannien (GB) nun an? Will GB den Status wie Norwegen, dann müsste GB auch in die EU zahlen und die EU-Normen akzeptieren. Das Schweizer Modell bedarf langjähriger Verhandlungen. Da Schottland nun ein neues Referendum beantragt, kann es auch zu einem Zerfall des Vereinigten Königreiches kommen, denn Schottland will in der EU verbleiben. Zu Konflikten kann es auch wieder in Irland kommen, wo die EU zuvor ein guter Friedensstifter war. Auch hier kann es dann wieder zu Grenzkontrollen kommen.

Gefahr von Dominoeffekten in Europa

Die Gefahr von Dominoeffekten, die die Spaltung Europas vorantreiben, ist groß, denn die Zahl der Populisten im rechten und linken Parteienspektrum wird immer größer in vielen Ländern wie in Dänemark, Niederlanden, Österreich, aber auch schon lange in Frankreich, Italien und Spanien. Viele osteuropäische Länder ziehen bei der Flüchtlingspolitik schon lange nicht mehr an einem Strang, sondern sind gegen die „EU-Befehle“ von oben. Viele Länder und Bevölkerungsschichten fühlen sich von der EU zu sehr bevormundet und nicht mehr verstanden.

Spanien als nächster Lackmustest für Europa

Am Sonntag, den 26. Juni 2016, wird auch in Spanien das Parlament neugewählt, da sich die Koalitionspartien nicht einigen konnten. Auch hier kann es sein, das die rechten und linken Populisten, die gegen den Euro und die EU sind, an Stimmen gewinnen. Wenn die linke Partei Podemos die Wahl gewinnen sollte, kann es zu neuen Auseinandersetzungen mit der EU kommen. In Italien gibt es auch starke Strömungen gegen die EU und den Euro insbesondere durch die Partei „5 Sterne“, die jetzt sogar den Bürgermeister von Rom stellt durch eine Frau. Marine Le Pen von der rechten und nationalistischen Partei Front National fordert nun auch ein Referendum in Frankreich.

Auch in Dänemark und in den Niederlanden gibt es starke Strömungen gegen die EU und Bestrebungen, ein Referendum durchzuführen. Zuletzt hat die Niederlande die Zustimmung der EU-Assoziierung der Ukraine per Referendum verweigert, was schon die erste Ohrfeige für die EU war. Es gibt dort ein starkes rechtes Lage in den Niederlanden, aber auch in Frankreich und in Italien, die jetzt lauthals ein Referendum fordern. In Spanien kann es eine ähnliche Situation wie in Griechenland geben, wo rechte und linke Populisten die Regierungskoalition bilden. Unklar und politisch zerfahren ist auch die Situation in Portugal.

Aufbegehren gegen das Establishment

In vielen Ländern sieht man ein Aufbegehren der einfachen Leute gegen das Establishment und die politische Elite, sowohl in den USA als auch in Europa. Es ist aber auch Ausdruck eines Generations-Konfliktes, denn die jungen Menschen haben in Großbritannien für einen Verbleib in der EU gestimmt, die alten Menschen waren aber dagegen und die Alten sind die Mehrheit bei der Wahlbevölkerung.

Flüchtlingsproblem als Multiplikator

Dies kommt, weil sich der einfachen Bürger von der Politik nicht verstanden und berücksichtigt fühlt. Der Brexit war auch eine Abstimmung gegen die überbordende Bürokratie der EU. Das Flüchtlingsproblem hat die EU Gegner als Multiplikator zusätzlich mobilisiert.

EU beschließt Verlängerung der Sanktionen gegen Russland

Die EU beschloss mit 28 Ländern einheitlich die Verlängerung der Sanktionen gegen Russland. Damit setzt sich aber auch der „Kalte Krieg“ weiter fort. Die Russen haben aber auch großvolumig in London vor allem im Immobilienmarkt investiert. Polnische Bürger sind beleibte und vor allem preiswerte Arbeitskräfte in Großbritannien, in Boston stellen sie schon ein Drittel der Bevölkerung. Was früher die Türken für Deutschland waren, sind jetzt die polnischen Arbeiter in Großbritannien, die vor allem in der Landwirtschaft zu Billigstlöhnen eingesetzt werden. Rein politisch stehen Großbritannien und hier vor allem England und Europa aber auch auf dem Kriegsfuß.

Schlittert Großbritannien (England) nun in eine Rezession?

Durch einen Investitionsstau aufgrund der Unsicherheit könnte Großbritannien in eine Rezession schlittern und die EU dann mit nach unten ziehen. Großbritannien hat 16 Prozent der europäischen Wirtschaftleistung, die EU exportiert 120 Mrd. € nach Großbritannien und damit nach Frankreich der wichtige Handelspartner der EU. Deutsche Exporte werden darunter leiden, wenn England in eine Rezession schlittert und das britische Pfund immer schwächer wird. Großbritannien hat ohnehin chronisch hohe Leistungs-, Handels- und Haushaltsbilanzdefizite, die nun noch größer werden könnten.

Neue Referenden in Europa könnten zu einer Rezession in Europa führen

Die größte Gefahr würde aber davon ausgehen, wenn jetzt auch andere EU-Länder wie Dänemark, Niederlande, Italien und Frankreich Referenden verlangen würden, denn dann gerät auch der Euro in Gefahr und würde zusammenbrechen oder sich selbst wohlmöglich die Geschäftsgrundlage wegziehen. Jedes Referendum würde die Kapitalmärkte schon im Vorfeld zutiefst verunsichern und kein Unternehmen würde unter solchen Bedingungen mehr investieren, denn Unternehmen brauchen eine langjährige Planungssicherheit, die seit dem Brexit nicht mehr gegeben ist. Es kann also zu einem Investitionstau kommen und dann auch zu einer Rezession in Europa in 2017.

EZB spielt auf Zeit durch manipulierte Anleihenmärkte

Die logische Folge wäre eine Rezession in Europa oder sogar eine Weltwirtschaftskrise, den auch in den USA und in China läuft die Konjunktur nicht mehr wie früher. Die Notenbanken sorgen zudem für einen Bubble bei den Staatsanleihen, der sich auch in einem Crash auflösen kann, denn es handelt sich um von der EZB manipulierte Märkte, was nun sogar vom Bundesverfassungsreicht am 21. Juni für verfassungskonform erklärt wurde. So müssten unter normalen Bedingungen italienische Anleihen viel höher rentieren als es jetzt mit der Negativzins-Politik durch „Super-Mario“ Draghi der Fall ist.

Es gibt erhebliche Forderungsausfälle in Italien bei Banken und Unternehmen und auch immer noch eine viel zu hohe Jugendarbeitslosigkeit, wie alle südeuropäischen Länder. Deswegen konnte sich die EU- und Euro-kritische Partei „5 Sterne“ jetzt auch bei der Bürgermeisterwahl in Rom durchsetzen. Ein Referendum in Italien könnte zu ähnlichen fatalen Ergebnissen führen wie jetzt in Großbritannien und dann wär die EU und der Euro am Ende. Ohnedies ist de künstlich durch die Notenbanken herbeigeführte Anleihen-Blase sehr gefährlich, denn auch der kann in einem Crash enden.

Der Euro bleibt ein „Politikum“

Das Problem war, das der Euro von Anfang an eine rein politische Entscheidung „von oben“ war, die zwischen Helmut Kohl und Francois Mitterrand getroffen wurde, ganz ohne Volksbefragung, und ebenso die EU als künstliches Gebilde so wie sie jetzt es. Die Bevölkerung wurde hingegen nie gefragt in Deutschland oder in Frankreich. Die Vision einer Europäischen Union nach dem Vorbild der USA war im Grundsatz gut, aber aufgrund der Egoismen und des Nationalismus der Länder nicht durchführbar. Auch der Euro war auf dieser Basis eine Fehlkonstruktion, denn es gab keine Finanzpolitik der EU mit einheitlichen Steuersätzen, es gab keine Eurobonds als gemeinsame Finanzierung, es gab keine Außenpolitik der EU und es gab keine europäische Armee, die den Euro verteidigen könnte. Es gab nur die politische Vision Europa als Friedensstifter, die aber in ein Bürokratie-Monster mündete du die bei Krisen wie dem Flüchtlingsproblemen und der Euro-Krise nicht die beste Figur machte. Der Friedensnobelpreis für die EU gehört der Vergangenheit an.

Beim Euro wurde immer wieder Vereinbarungen und Verabredungen – auch durch Deutschland selbst - nicht eingehalten und damit Verträge gebrochen wie das Verbot von „Bail outs“ oder die permanente Verletzung der Stabilitätskriterien, was auch zum Misstrauen der Bevölkerung sorgte.

Euro-Skeptiker bekommen Überwasser

Die Euro-Skeptiker werden jetzt immer mehr, obwohl in Deutschland die EU-Befürworter noch die Mehrheit haben. Es kann aber gut sein, dass die AfD den Rückenwind ausnutzt und nun auch ein Referendum in Deutschland anstrebt, wofür der CSU-Chef Seehofer sogar wäre. Solche Referenden sind zwar im Grundsatz zu befürworten, können aber auch zu sehr schädlichen Ergebnissen führen, die nicht jeder sofort begreift, wenn die Argumente wie in England nur populistisch und nicht immer wahrheitsgemäß vorgetragen werden. Das Referendum in Großbritannien war nur die Folge eines internen Parteienstreits des rechten Lagers der Konservative Partei, also den Tories, und der moderaten Mitte, damit der Primier Cameron im Amt bleibt. Es war ein fauler Kompromiss, worunter nun ganz GB leidet. Nun hat er den Salat, den er sich selbst eingebrockt hat.

Mein Vorschlag: mehr genossenschaftlichen Prinzipien beherzigen und umsetzen

Es ist aber jetzt auch die Stunde der Wahrheit für die EU, die sich mehr den Gegebenheiten der „Basis“ anpassen muss und nicht alles „von oben" bürokratisch entscheiden darf. Mein Vorschlag ist: Es sollte das genossenschaftliche Prinzip der Subsidiarität eingeführt werden, das bedeutet, das „Europa-Zentrale“ in Brüssel nur das machen und verordnen darf, was auf lokaler bzw. nationaler Ebene nicht so effizient gemacht werden kann.

Der Unmut der Unzufrieden nimmt zu

Die EU ist wenig transparent und ein bürokratisches Ungetüm, das auch Wachstum behindern kann. Der Euro hat zu der Massenarbeitslosigkeit der Jugendlichen in den südeuropäischen Ländern geführt, die mehr und mehr das Vertrauen in die Politik verlieren. In Frankreich gibt es schon durch die neuen Arbeitsmarkt-Reformen bürgerkriegsähnliche Szenarien mit Dauerstreiks und Straßenschlachten mit der Polizei, Der Unmut der Unzufriedenen findet ein Lager und Ventil bei den rechten und linken Populisten. Dies ist ganz gefährlich für Europa. Hinzukommt, dass der Bankensektor zwar sehr kostspielig gerettet wurde, so auch Griechenland, aber die Banken in Europa immer noch sehr labil sind, sogar die Deutsche Bank AG, deren Kurs am Freitag auf 1,27 € einbrach, sich dann aber wieder auf 13,4 € erholte – per Saldo 13 Prozent)!, was nahe dem 5 Jahres-Tief war.

Brexit teurer als Grexit

Griechenland wurden in diesem Jahr noch einmal über 80 Mrd. € hinterhergeworfen, wobei es dort auch nicht zu den erhofften Reformen kam. Hier ist wohl ein Schuldenschnitt irgendwann unausweichlich, was den europäischen Steuerzahler viel Geld kosten wird und was der Internationale Währungsfonds (IWF) schon lange fordert. Man hat zwar mit aller Mühe versucht, einen Grexit zu vermeiden, was auch sehr teuer war, aber der Brexit ist wesentlich teuer und kostspieliger für alle Beteiligten, denn Griechenland ist eine kleine Provinz im Vergleich zu Großbritannien.

Enorme Währungsturbulenzen durch Brexit

Nach der Bekanntgabe des ersten vorläufigen Wahlergebnisses der BBC, die auf einen Brexit hinauslief, spielten die Devisenmarkte in der historischen Nacht von 23. auf den 24. Juni verrückt, wofür die Flash boys, also die Hochfrequenzhändler, verantwortlich waren. Am Vortag, also am 22. Juni und auch am 23. Juni spekulierten die Anleger noch auf „Remain“, also einem Verbleib in der EU. Die Aktienmärkte stiegen und sogar das britische Pfund stieg im Vorfeld am 22./23. Juni an, ebenso wie die Aktienmärkte. Sie lagen aber alle falsch und wurden vom Wahlergebnis geschockt, was zu Panikreaktionen führte. George Soros prognostizierte aber im Vorfeld schon einen "Black Friday" (Schwarzen Freitag) und setzte auch auf fallende Aktien und Gold, was goldrichtig war. Soros hatte schon einmal mit eine Spekulation gegen das britische Pfund über 1 Mrd. US-Dollar gewonnen und das Pfund zum Fallen gebracht. Jetzt lag er auch wieder im Trend richtig.

Wahlumfragen und -wetten führten in die Irre

Die Panikreaktionen an den Devisenmärkten lagen wohl auch an den letztendlich in die Irre führenden Wahlumfragen am 23. Juni und auch den Ergebnissen der Wetten in England, die alle auf ein „Verbleib Großbritanniens in der EU hindeuten, wen auch nur mit knapper Mehrheit. Die Kurskapriolen gab es in der Zeit von 04.00 bis 09.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Die Hauptfluchtwährung der Welt war der Yen mit enormen Kursgewinnen sogar zum US-Dollar.

Yen beste Fluchtwähung der Welt – das britische Pfund stürzt ab

Das englische Pfund verlor schon erheblich an Wert und erreichte den tiefsten Stand seit 1985 zum US-Dollar, aber nicht zum Euro. Zum Euro fiel das Pfund „nur“ um 6 Prozent auf 0,81 EUR/GBP Es war aber im Jahr 2008 bei 0,95 EUR/GBP. Ende des Jahres war das britische Pfund aber bei 0,7 EUR/GBP. Zum US-Dollar fiel das britische Pfund am „schwarzen Freitag“ um 8 Prozent auf 1,37 GBP/US-Dollar. Das britische Pfund war im Juni 2014 schon bei 1,70 GBP/US-Dollar. Der Euro gab zum Dollar um 2 bis 3 Prozent auf 1,10 EU /US-Dollar nach. Die stärkste Währung war aber der japanische Yen, der sogar zum Euro um 7 Prozent anstieg auf 113,02 EUR/JPY, aber nur um 2 Prozent zum US-Dollar auf 1,20 USD/JPY. Der russische Rubel blieb diesmal aber sehr stabil bei 72,44 EUR/RUB bzw. 65,12 US-Dollar/RUB. Stark nachgefragt waren aber auch Bitcoins schon im Vorfeld, die auf 600 EUR/BTC anstiegen.

Gold geht durch die Decke, Ölpreis bricht ein

Durch den starken US-Dollar fielen die meisten Rohstoffpreise mit Ausnahme von Gold, Silber und Platin Der Brentölpreis brach sogar um 4,75 Prozent auf 48,44 US-Dollar/Barrel ein. Dagegen konnte der Goldpreis als Hauptgewinner um 4,5 Prozent auf 1314 US-Dollar/Unze zulegen; er war im Hoch aber auch schon um 06.00 morgens durch spekulative Käufe aus Asien über 70 US-Dollar bei über 1350 US-Dollar/Unze. Auch Silber stieg um 2,6 Prozent auf 17,76 US-Dollar/Unze.

Panikreaktionen an den globalen Aktienmärkten

Aber auch die Aktienmärkte reagierten am 24 Juni panikartig auf die erste Meldung eines möglichen Brexits, wobei zunächst in der Nacht die Kurse in Japan einbrachen. Der japanische Nikkei 225 Index verlor um 7 Prozent auf 15.316 Indexpunkte. Beim Eurostoxx waren die Kursverluste mit 11,1 Prozent auf 2729 Indexpunkte aber noch größer. Der DAX war im Tief schon unter 9300 Indexpunkte, erholte sich dann aber intraday wieder auf 9440 Indexpunkten, was ein Minus von 8,9 Prozent bedeutet (Nachbörslich nach Wall Street-Schluss).

Die amerikanischen Indices gaben nicht ganz so stark nach. So verlor der Dow Jones Industrial Index um 3,99 Prozent an Wert, der marktbreitere S&P-Index nur 2,95 Prozent auf 2095 Indexpunkte und der NASDAQ Comp. Index um 4,12 Prozent auf 4708 Indexpunkte. Die reichsten Männer der Welt verloren damit über Nacht 127 Mrd. USD, weltweit werden die Kursverluste auf etwa 5 Billionen US-Dollar geschätzt.

Moskauer Börse bleibt relativer Outperformer – Goldaktien stark nachgefragt

Recht moderat waren die Kursverluste an der Moskauer Börse, obwohl der Brentölpreis um fast 5 Prozent auf unter 49 USd-Dollar/Barrel nachgab. Der RTS-Index (auf US-Dollar-Basis) gab um 3,04 Prozent auf 912 Indexpunkte nach der RDX-Index (auf Euro-Basis) „nur“ um 1,24 Prozent und der MICEX-Index auf 1884 Indexpunkte. Der Kurs von LUKoil stieg sogar im 1 Prozent auf 37 €.

Dabei entschied sich die EU zuvor noch für eine Verlängerung der Sanktionen. Hier ist sich die EU an genau der falschen Stelle einig und macht einen weiteren großen Fehler, da dies nur die Fortsetzung des „Kalten Kriegs“ fördert. Das größte Manöver der NATO in Polen nahe der russischen Grenze wird in Russland als Provokation aufgefasst. Der CECE-Index (mit Polen, Ungarn und Tschechien) fiel um 6,05 Prozent auf 1269 Indexpunkte. Im Kurs zulegen konnte aber das Muster-Depot des EAST STOCK TRENDS mit russischen Goldaktien, das schon bis Ende Mai um 42 Prozent zulegen konnte.

Erst informieren, dann investieren.

Nach der Korrektur im August/September 2015, in der ersten Dezemberhälfte 2015 und auch in den ersten Handelswochen im neuen Jahr (bis 12. Februar) bleibt auch die Moskauer Börse eine attraktive und stark unterbewertete Trading-Börse, die vom 21. bis 29. Januar 2016 sogar um 25 Prozent und vom 11. Februar bis Ende Mai 2016 um über 45 Prozent anstieg, was die großen Trading-Chancen selbst in einem Bärmarkt aufzeigt. Die Moskauer Börse tendierte zuletzt stabil seitwärts.

Die preiswertesten Aktienmärkte kommen aus Osteuropa. Die Aktienmärkte aus Serbien und Slowenien zählten im mit einem Plus von jeweils 18 Prozent in 2014 zu den Top-Performern auf der Welt. Die Börse Budapest (Ungarn) war in 2015 einer der Top-Performer mit einem Plus von über 40 Prozent wie auch die Börse Riga aus Lettland mit einem Plus von über 40 Prozent gefolgt von der Börse Bratislava aus der Slowakei mit +32 Prozent. Aber auch die baltischen Börsen aus Estland (+18 Prozent) und Litauen (+7 Prozent) überzeugten in 2015. Die Moskauer Börse war bis Ende November 2015 in US-Dollar noch mit 10 Prozent im Plus, wobei der MICEX-Index noch über 20 Prozent im Plus war. Es kam aber in 2015 zu hohen Währungsverlusten für deutsche Anleger von über 20 Prozent wegen des schwachen Rubels infolge des schwachen Ölpreises.

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