Alt 06.07.16, 18:08
Standard Ein guter Rat gegen die Brexit-Sorgen
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Das Leben nach dem EU-Austritt.

Die erste Schockstarre ist mittlerweile überwunden und auf der politischen Ebene deuten sich erste Bewegungen an. Nachdem Premierminister David Cameron seinen Rücktritt bereits unmittelbar nach dem Votum bekanntgegeben hatte, kassiert Labour-Chef Jeremy Corbyn zu Beginn dieser Woche ein Misstrauensvotum - weigert sich allerdings zunächst, zurückzutreten. Boris Johnson, Hoffnungsträger und prägendes Gesicht der Brexit-Bewegung, verzichtet auf eine Kandidatur zum Premierminister. Das Machtvakuum bleibt weiterhin unausgefüllt und das politische Geplänkel nimmt seinen Lauf.

Auch wenn dem Brexit eine unmittelbare Kurserholung folgte: Die Marktstimmung bleibt gedrückt. Anleger werden weiterhin von besorgniserregenden „was-wäre-wenn-Szenarien“ geplagt. Wie geht es weiter mit der EU? Schließen sich andere Staaten dem Anti-EU-Gedanken an und verursachen somit einen gefährlichen Domino-Effekt?

In Spanien nichts Neues

Mit Spannung und großer Besorgnis wurde die Parlamentswahl in Spanien erwartet. Ein mögliches Erstarken der EU-feindlichen Podemos-Partei würde eine Destabilisierung der Europäischen Union weiter beschleunigen! Ängste, die sich als unbegründet herausgestellt haben: Die konservative Volkspartei unter Mariano Rajoy bleibt weiterhin eindeutig die stärkste Kraft. Zwar ist keine Regierungskoalition mit der sozialdemokratischen PSOE möglich, aber der befürchtete Podemos-Erfolg ist definitiv ausgeblieben. Kritische Beobachter sorgen sich angesichts der schwierigen Koalitionsverhandlungen um die laufende Reformpolitik, allerdings zeigt sich auch im Fall Spanien, dass ein politisches Patt Rückenwind für die Wirtschaft bedeuten kann. Das spanische BIP-Wachstum findet sich im europäischen Vergleich auf den vordersten Plätzen wieder - trotz seit Monaten andauernder politischer Führungslosigkeit.

Das spanische Wahlergebnis ist also zunächst ein gutes Zeichen für die Stabilität der EU! Aber was, wenn sich die politischen Fronten verhärten und der Austritt Großbritanniens für beide Seiten richtig schmerzhaft wird?

Worte zählen nicht, nur Taten!

Beschränkt man sich auf die Fakten, stellt sich die aktuelle Situation wie folgt dar: Großbritannien, eine weltweit führende Wirtschaftsmacht, muss nach dem Austritt aus der Europäischen Union die Rahmenbedingungen für die Handelsbeziehungen neu verhandeln. Aus dem globalen Blickwinkel gibt es zunächst keine weiteren Punkte von fundamentaler Bedeutung.

Ein guter Rat für Anleger: Fokussieren Sie sich nicht darauf, was in der politischen Diskussion alles gesagt wird. Das spart unglaublich viele Nerven und unter Umständen auch Geld, wenn emotionale Reaktionen vermieden werden können, die Ihre langfristige Anlagestrategie negativ beeinflussen. Wichtig ist am Ende nur das, was tatsächlich auch getan wird!

Es ist gut möglich, dass sich im weiteren Verlauf der Verhandlungen die Fronten immer wieder verhärten. Politiker werden sich opportunistisch verhalten und auf die Wählergunst schielen - um am Ende dann doch einer Lösung zuzustimmen, die einen guten Kompromiss für beide Seiten darstellt. Großbritannien ist ein wichtiger Handelspartner für die EU, beide Seiten profitieren von günstigen Handelsbeziehungen! Über diese grundlegende Struktur wird sich bei der Lösungsfindung kein Politiker hinwegsetzen können.

Fazit

Für Anleger gilt es weiterhin, die entscheidenden Fakten im Blick zu behalten und die aktuelle Unruhe in den globalen Kontext einzuordnen. Was in einer politischen Diskussion alles gesagt wird, ist nicht entscheidend. Nur die Taten zählen!

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Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
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