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Sieger oder Verlierer?
Die Regierungsbildung zum vermeintlichen Jamaika-Bündnis kommt endlich in Schwung. Alle Beteiligten erwarten schwierige Verhandlungsrunden mit vielen Kompromisslösungen. Emotionale Diskussionen, von denen man sich als Anleger nicht beeindrucken lassen sollte. Wer hat denn eigentlich gewonnen? Wer gilt eigentlich als Sieger der Bundestagswahl? Gewonnen hat definitiv die alte und wohl auch neue Bundeskanzlerin. Angela Merkel hat ihr übergeordnetes Ziel erreicht: Die Rot-Rot-Grüne Mehrheit im Bundestag ist gebrochen. Gegen die CDU/CSU ist keine vernünftige Regierungsbildung möglich. Der Abstand zum großen Konkurrenten SPD ist enorm angewachsen. Was will man denn noch? Doch die Kommentare fühlen sich nicht wie ein Sieg an. Nicht nur die prozentualen Zweitstimmenverluste im Vergleich zu 2013 werden thematisiert - auf die Kanzlerin prasselt Kritik von allen Seiten herein. Gerade auch von Politikern aus den Reihen der Parteien, die bei Bundestags- und Landtagswahlen tatsächlich krachende Verluste einstecken mussten! Paradoxe Diskussionen in den Medien gehören mittlerweile zur Tagesordnung. Die wahre Gefahr Man muss wohl die Tatsache akzeptieren, dass in den TV-Talkshows mittlerweile mehr Politik betrieben wird als im Bundestag selbst. Somit könnten die Medien als objektiver und faktenbasierter „Moderator“ agieren, doch sie bevorzugen die Strategie der polarisierenden Meinungsmache. Die wahre Gefahr für Anleger besteht darin, sich der leider in Mode gekommenen „Diskussion der Ahnungslosen“ anzuschließen. So geraten die wesentlichen Dinge leicht aus dem Fokus. Zu den wichtigen Fakten gehören: Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind sehr positiv. Wirtschaftliche Expansionsphase, zunehmende Globalisierung allen Widrigkeiten zum Trotz, nachhaltige Unternehmensgewinne und rekordverdächtiger, immer breiter werdender Wohlstand - nicht nur in den Industrieländern. Es braucht keine radikalen Konzepte für einen politischen oder wirtschaftlichen Umbruch! Wer stur seine ideologischen Prinzipien verfolgt, statt den gemäßigten Weg der Nachhaltigkeit einzuschlagen, wird selten erfolgreich sein - in der Politik ebenso wie an der Börse. Vermeintliche Sorglosigkeit Die Zahl der Experten, die in einem Umfeld steigender Märkte vor einer gewissen „Sorglosigkeit“ der Anleger warnen, wächst stetig. Lesen Sie die Schlagzeilen: Rekordstände an den Börsen, zu gute Stimmung, überdurchschnittliche KGVs, unkontrollierbare Notenbankpolitik und großes Rückschlagpotential. Die Welt soll auf einen Abgrund zusteuern! Das soll Sorglosigkeit sein? Wenn so viele private und institutionelle Anleger dem Aufschwung misstrauen, und trotz überragender relativer Attraktivität der Aktienmärkte ihre defensive Haltung immer noch beibehalten? In einer Phase echter Sorglosigkeit würde man hohe Bewertungen ignorieren, gierig nach überdurchschnittlichen Renditechancen Ausschau halten, globale Diversifikation nicht als Risikostreuung sondern als Bremsklotz identifizieren und man würde vor allem eines NICHT machen: Bei jeder Gelegenheit über das Thema „Sorglosigkeit“ sprechen. Fazit Wer am Aktienmarkt der Mehrheitsmeinung folgt, wird in den seltensten Fällen richtig liegen. Breit diskutierte Themen verlieren Kraft, sind eingepreist und landen in der Kategorie „falsche Ängste“. Eine echte Gefahr ist es dagegen, dass positive Phasen nicht als solche erkannt werden - aus ideologischen oder emotionalen Gründen. Der laufende Bullenmarkt ist hierfür ein Beispiel aus dem Lehrbuch. Kaum jemand ist dabei und Skepsis regiert! Der aktuelle Kapitalmarktausblick von Grüner Fisher Investments ist fertiggestellt. Sie können sich diese detaillierte Studie unter www.gruener-fisher.de kostenlos anfordern. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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