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So, nun ist es soweit: Ich war Ende der vergangenen Woche meiner Beobachtung zufolge der Erste, der den Beginn der Crack-Up Rallye ausgerufen hat. Am Wochenende und zu Beginn der Woche folgten dann eine Reihe weiterer Marktkommentatoren mit ähnlichen Prognosen und entsprechend kam es dann im weiteren Wochenverlauf zu Gewinnmitnahmen. Denn, wenn sich alle sicher sind, dass die Kurse steigen werden, dann ist die Rallye in der Regel (vorerst) vorbei.
Es fiel vielen Anlegern im Wochenverlauf wie Schuppen von den Augen: Nicht Donald Trumps Versprechungen sorgten für die Rallye, denn positive Überraschungen wie die Umsetzung der Steuerreform, das Infrastrukturprogramm etc. blieben aus. Sondern das Ausbleiben negativer Überraschungen reichte den Unternehmen, kräftig in Wachstum zu investieren. Während in den 8 Jahren unter Obama immer wieder neue Regulierungen und (aus Unternehmenssicht teure) Krankenversicherungen drohten, droht unter Trump in dieser Hinsicht gar nichts. Wenn mal was durchkommt, dann eine Steuererleichterung. Vielleicht passiert aber auch nichts, und das ist schon gut genug für viele. Es ist vielen Anleger auch wie Schuppen von den Augen gefallen, dass Europa seine Hausaufgaben gemacht hat und Deutschland nun mit 2% und mehr p.a. wächst. Wann hatten wir das zuletzt? Es gibt nun nicht mehr den Streit über die richtige Wirtschaftspolitik, sondern nur noch den Streit um die richtige Interpretation: Links macht die lockere Geldpolitik für den Erfolg verantwortlich, Rechts die zuvor mit harter Hand erzwungenen Umstrukturierungen. Egal, das Resultat kann sich sehen lassen. Diese Woche hat ein Drittel der DAX-Unternehmen Quartalszahlen vorgelegt. Letztlich waren sämtliche Ergebnisse gut oder besser als erwartet (Ausnahme ProSieben), manche CEOs haben es jedoch nicht verstanden, die Zukunftsprognose ausreichend optimistisch zu formulieren. So kam es nun zu den Gewinnmitnahmen. WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES INDIZES 09.11.2017 Woche Δ Σ '17 Δ Dow Jones 23.380 -0,6% 18,3% DAX 13.183 -1,9% 14,8% Nikkei 22.869 1,5% 19,6% Shanghai A 3.590 1,7% 10,5% Euro/US-Dollar 1,16 -0,1% 10,6% Euro/Yen 131,76 -0,9% 7,1% 10-Jahres-US-Anleihe 2,32% -0,02 -0,12 Umlaufrendite Dt 0,16% -0,05 0,17 Feinunze Gold $1.286 0,9% 11,7% Fass Brent Öl $63,94 5,5% 12,7% Kupfer 6.776 -1,1% 24,9% Baltic Dry Shipping 1.481 -0,1% 59,6% So ist der DAX diese Woche um 1,9% abgerutscht, der Dow Jones nur um -0,6%. In Japan und China hingegen herrscht weiter Aufbruchstimmung, der Nikkei konnte um 1,5% zulegen, der Shanghai A-Index um 1,7%. Damit bleibt meine Theorie, dass wir uns in einem weltweiten Aufschwung befinden, intakt. Die Rückschläge im DAX und Dow sind nichts weiter als Verschnaufpausen. Übrigens hat der Nikkei heute Nacht kräftig Federn gelassen. Mit einem Minus von 2,8% notiert nun auch dieser Index auf einem Wochenminus. Schuld daran sei, so die oberflächliche Interpretation, der starke Yen. Der Yen hat diese Woche gegenüber Euro und US-Dollar um fast 1% zugelegt. Ich halte das aber ebenfalls für eine überfällige Verschnaufpause, immerhin ist der Yen seit diesem Frühjahr um 15% gegenüber dem Euro angesprungen. Natürlich werden in einer Woche mit Aktienverkäufen dann Anleihen gekauft. So ist der Kurs von Anleihen leicht angestiegen, was die Rendite leicht gesenkt hat. Gold ist leicht angestiegen, der Ölpreis ist in die Höhe geschossen: Die Erkenntnis des weltweiten Wirtschaftsaufschwung schlägt sich eben auch in diesem Konjunkturindikator nieder. zudem bleibt meine Theorie des kalten Winters intakt, was den Ölpreis nach oben drückt. Das kleine Minus im Kupferpreis sowie auch beim Baltic Dry fällt nach den exorbitanten Preissteigerungen im laufenden Jahr nicht weiter ins Gewicht. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Stephan Heibel die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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