Alt 20.07.18, 12:47
Standard „Nicht zu viel grübeln!“
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Viele Baustellen in 2018.

Wohin ist die Sorglosigkeit der Anleger verschwunden? In dynamischen Aufwärtsphasen immer wieder thematisiert und scheinbar durch „überbewertete“ Aktienmärkte belegt, wird in der zähen Seitwärtsphase 2018 schnell sichtbar: Der Optimismus der Anleger ist noch nicht wirklich von Nachhaltigkeit geprägt. Über die Jahre hinweg hat sich sicherlich eine gewisse Grundüberzeugung breit gemacht, dass Aktien für langfristige Wertsteigerungen unverzichtbar sind - aber zwischenzeitliche Korrekturen legen immer wieder schonungslos offen, dass die Mehrheit der Anleger von zahlreichen Sorgen geplagt ist.

Nachdenkliche Anleger

Wird die Inflation wieder zum Problem? In den USA beträgt die Inflation auf Jahressicht schon 2,9 Prozent, besonders die gestiegenen Gaspreise machen Konsumenten dabei zu schaffen. Die Reallöhne halten nicht mehr mit! Zudem sorgt Donald Trump wieder für unzählige Sorgenfalten auf der Anlegerstirn. Er gängelt Deutschland und die restlichen Nato-Mitglieder, trifft sich mit Putin, sorgt überall auf der Welt für Unruhe. Angesichts der anstehenden US-Zwischenwahlen im November 2018 kann man sich darauf verlassen, dass Trump zunehmend in den Wahlkampf-Modus zurückkehrt und diesen aggressiven Ton beibehält. Kann er die globalen Märkte ins Negative drehen? Sicherlich nicht allein mit seiner Rhetorik. Anleger sollten darauf achten, was er macht und letztendlich durchsetzen kann, nicht auf das, was er sagt - das wäre in der Tat teilweise verheerend.

Strafzölle - die unendliche Geschichte

Was Trump tatsächlich durchsetzt, gilt es sorgfältig zu analysieren. Strafzölle bleiben hier das brisante Thema. Der Wert sämtlicher betroffener Waren addiert sich mittlerweile auf 553 Milliarden Euro, sollten sich alle Drohungen bewahrheiten. Rechnet man mit einem durchschnittlichen Strafzins von 16,5 Prozent, belaufen sich die Zinszahlungen auf drei Prozent des weltweiten BIP-Wachstums. Das ist kein Pappenstiel mehr, andererseits beträgt das erwartete Wirtschaftswachstum 2,7 Billionen Euro für 2018. Ich verweise gerne nach wie vor auf die intelligenten Methoden, wie globale Unternehmen und Konsumenten mit Handelsbarrieren umzugehen pflegen: Über Drittstaaten versenden oder auf Alternativen ausweichen. In unserer global vernetzten Welt sind viele Güter einfach substituierbar. Weiterhin bietet die „Handelskrieg“-Thematik zwei Hauptquellen für positive Überraschungen: Zum einen die Diskrepanz zwischen dem was Trump sagt und was Trump macht, zum zweiten die Erkenntnis, dass die globale Wirtschaft robust und wandlungsfähig genug ist, diese Problemstellungen zu überwinden.

Fazit

Wachstumsdellen, politisches Chaos, nachdenkliche Anleger. Ist der Bullenmarkt „reif“ für sein baldiges Ende? Zum einen muss man feststellen, dass die Verunsicherung vieler Anleger gute Gründe hat. Das politische Umfeld, gerade in Europa, sorgt für permanente Unruhe. Erfolgsmeldungen werden klein gehalten, Krisenherde aufgebauscht. Der Markt treibt mal wieder sein liebstes Spiel: Anleger in einer intakten langfristigen Aufwärtsphase aus dem Markt zu drängen. Scharfe Korrekturen nähren die Überzeugung, dass den Märkten großes Unheil droht. Zähe Seitwärtsphasen bestätigen die Kritiker, dass der Aktienmarkt für diese Volatilität einfach zu wenig „Belohnung“ bereithält. Wie lange kann das noch gutgehen? Es ist eigentlich wie immer: Wer sich im reifen Bullenmarkt die Chance auf dynamische Zuwächse bewahren will, muss diese Schmerzen ertragen - und erst dann vorsichtig agieren, wenn die Mehrheit der Anleger ihre Sorgen komplett über Bord geworfen hat.

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Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
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