Beitrag gelesen: 11041 x |
||
Hurra, Juncker und Trump wollen den Handelsstreit lösen. Hilfe, Trump erhöht Strafzoll auf chinesische Waren von 10 auf 25%. Hurra, China ist aufgrund schwacher Konjunkturdaten gezwungen, einzulenken. Hilfe, China droht mit Vergeltungszöllen. Hurra, Finanzminister Steve Mnuchin ist in China und verhandelt.
Bei jedem "Hurra" steigen die Aktienkurse internationaler Industriekonzerne. Das Geld dafür holen sich Anleger bei konjunkturunabhängigen Wachstumsunternehmen aus dem Technologiebereich. Bei jedem "Hilfe" werden die Industrieaktien wieder verkauft und Tech-Aktien eingesammelt. Dieses Sommertheater hatte ich Ihnen so angekündigt und offensichtlich hält sich der internationale Finanzmarkt an meine Ankündigungen ;-). Es ist der Hitze geschuldet, dass ich Ihnen die detaillierte Darstellung der einzelnen Akte des Sommertheaters nicht nochmals aufzwinge. Genießen Sie die Sonne und warten Sie gemeinsam mit mir ab, bis sich eine neue Richtung herauskristallisiert. Was die Börse von diesem Sommertheater denkt, zeigt auch die Aktie von Apple: Als erstes Unternehmen hat Apple die Eine-Billionen-Dollar Marke übersprungen. Und das trotz Handelsstreit mit China, trotz überbordendem Schuldenstand in den USA, trotz vermeintlich fehlender Innovationen im Konzern, ... irgendwas muss aber richtig laufen, oder? Nach Apple werden Microsoft, Alphabet und Amazon ebenfalls die Eine-Billionen-Dollar Marke überspringen. Mit Marktkapitalisierungen zwischen 800 und 900 Mrd. USD stehen sie bereit, bei der nächsten Rallye mit Apple gleichzuziehen. Ist das ein Warnsignal für zu hohe Börsenbewertungen? Ich denke nein, denn anders als im Jahr 2000, als viele Internetkonzerne mit dreistelligen KGVs gehandelt wurden, notieren die hier genannten Aktien auf einem niedrigen zweistelligen KGV. Schauen wir mal, wie sich die wichtigsten Indizes im Wochenvergleich entwickelt haben (Kurse sind heute ausnahmsweise Schlusskurse von Freitag): WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES INDIZES (03.08.2018) Woche Δ Σ '18 Δ Dow Jones 25.463 -0,3% 2,6% DAX 12.616 -1,5% -2,3% Nikkei 22.525 -0,3% -1,1% Shanghai A 2.870 -4,9% -17,1% Euro/US-Dollar 1,16 -0,7% -3,6% Euro/Yen 128,67 -0,6% -4,7% 10-Jahres-US-Anleihe 2,95% -0,02 0,53 Umlaufrendite Dt 0,25% 0,03 -0,03 Feinunze Gold $1.214 -0,8% -6,9% Fass Brent Öl $73,10 -2,1% 9,8% Kupfer 6.189 -1,0% -13,5% Baltic Dry Shipping 1.773 3,8% 29,8% Bitcoin 7.435 -5,9% -46,5% Nach der Partystimmung infolge des Treffens zwischen Juncker und Trump aus der Vorwoche folgt nun Katerstimmung, da der Handelsstreit mit China offensichtlich unvermindert anhält. So haben die wichtigsten Aktienmärkte diese Woche Federn gelassen, am deutlichsten übrigens einmal mehr der chinesische Aktienmarkt. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Stephan Heibel die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|