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An den Märkten ging es diese Woche stürmisch zu. Am Montagmorgen sah es zunächst danach aus, als würde der DAX den Verlusten der Vorwoche trotzen, doch währte die positive Stimmung nicht lange. Der Handelsstreit zwischen den USA und China, die damit verbundene schwächere Weltwirtschaftswachstums-Erwartung sowie der sich zuspitzende Streit zwischen Italien und Brüssel und nicht zuletzt nach wie vor die Befürchtung, dass ein „Hard Brexit“ bevorsteht, belastet die europäischen, amerikanischen und auch die asiatischen Indizes. Auch die Hoffnung auf positive Impulse durch die sich in vollem Gange befindliche Berichtssaison ist verblasst. Neben Unternehmen, deren Zahlen unter den Erwartungen lagen mussten auch Unternehmen, die gute Quartalsergebnisse erzielten, ihre Prognose für folgende Quartale senken. Ebenfalls enttäuscht hat der am Mittwoch veröffentliche Markit Einkaufsmanagerindex. Der Index, der die Wirtschaftsentwicklung misst, fiel für die Euro-Zone mit 52,1 auf ein Zwei-Jahres-Tief. Der Euro fiel daraufhin am Mittwoch kurzzeitig unter 1,14 USD auf ein Zwei-Monats-Tief. Auch der Ifo-Geschäftsklimaindex überzeugte nicht.
EZB – im Westen nichts Neues Der Zinsentscheid der EZB vom Donnerstag fiel wie erwartet aus – nämlich unverändert. Der Leitzins bleibt bei 0,00%, der Einlagenzinssatz bleibt bei -0,40%. Das Anleihekaufprogramm wird bis Ende Dezember 2018 mit einem monatlichen Volumen von 15 Mrd. Euro fortgeführt. Italien wird abgestraft Die EU-Kommission hat den von Italien vorgelegten Haushaltsplan wie erwartet nicht abgesegnet und die Regierung in Rom dazu aufgefordert, den Haushaltsplan binnen drei Wochen zu überarbeiten. Die Rating-Agentur „Moody’s“ hat Italien auf „Baa3“ herabgestuft – damit steht Italien nur noch eine Stufe oberhalb des Ramschniveaus. Positiv ist anzumerken, dass Moody’s zumindest den Ausblick von „negativ“ auf „stabil“ verbessert hat. Die Rendite der 10-jährigen italienischen Staatsanleihen erreichten am Mittwoch das Wochenhoch bei 3,637%, bereits am Donnerstag ist die Rendite auf 3,490% zurückgefallen. Der Spread zu Bundesanleihen liegt bei 308,5 Basispunkten. Bundes-/ Staatsanleihen Die stürmischen Bewegungen an den Aktienmärkten spiegeln sich auch am Anleihemarkt wieder. Am Montag startete der Euro-Bund-Future bei 159,07 in die neue Handelswoche und erreichte zur Wochenmitte ein neues Monats-Hoch bei 160,33. Belastet durch den schwächelnden Euro fielen die Renditen der 10-jährigen Bundesanleihen im Wochenverlauf von 0,480% auf derzeit 0,395%. Die Rendite der deutschen Bundesanleihen verloren somit im Wochenverlauf rund 1 Basispunkt mehr als die Renditen der amerikanischen Treasury Bonds. Die 10-jährigen US-Treasury Bonds rentieren aktuell bei 3,126%, zu Wochenbeginn lagen die Renditen noch bei 3,200%. Der Rendite-Spread beträgt nun 274,4 Basispunkte. Anlegertrends Entertainment-Dienstleister DEAG besorgt sich frisches Kapital Der deutsche Entertainment-Dienstleister DEAG hat zur Wachstumsfinanzierung eine Unternehmensanleihe (A2NBF2) mit einem Emissionsvolumen von 25 Mio. Euro an den Markt gebracht. Die fünfjährige Anleihe ist mit einem Kupon von 6,000% ausgestattet und der kleinsten handelbaren Einheit von 1.000 Euro nominal anlegerfreundlich gestückelt. Die Anleihe kann vom Emittenten vorzeitig zum 31.10.2021 zu 102,00% und zum 31.10.2022 zu 101,00% gekündigt werden. Bereits in den ersten beiden Handelstagen der Anleihe betrug das am Börsenplatz umgesetzte Volumen etwas mehr als eine Millionen Euro. Neue Unternehmensanleihe von Petroleos Mexicanos Der staatliche Mineralölkonzern Petroleos Mexicanos leiht sich am Kapitalmarkt mit der Unternehmensanleihe A2RTAX zwei Milliarden US-Dollar. Die Anleihe verzinst sich mit 6,5000% und wird im Januar 2029 fällig. Die Anleihe ist mit einer Make Whole Call Option @0,50% bis zum Laufzeitende ausgestattet. Die Stückelung beträgt 1.000 USD nominal, der Mindestbetrag beträgt10.000 USD nominal. Die Fremdwährungsanleihe kann am Handelsplatz Stuttgart sowohl in Euro als auch in US-Dollar abgewickelt werden. International Finance Corporation begibt staatsnahe Anleihe Seit dem 19.10.2018 ist die staatsnahe Anleihe der International Finance Corporation am Börsenplatz Stuttgart handelbar. Die Fremdwährungsanleihe mit der WKN A193QF notiert in kanadischen Dollar ist mit einer 1.000er-Stückelung anlegerfreundlich. Der Kupon in Höhe von 2,375% wird bis zur Fälligkeit im Juli 2023 zwei Mal jährlich ausgezahlt. Am Börsenplatz Stuttgart kann die Anleihe sowohl in Euro als auch in kanadischem Dollar abgewickelt werden. Börse Stuttgart TV Heiko Thieme: Korrektur oder Baisse? Beim “Tag der Finanzen” an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) sprach Börsenmoderator Holger Scholze mit Heiko Thieme. Dabei ging es um die aktuelle Nervosität an den Märkten und die Frage, ob die aktuelle Korrektur zur Baisse werden könnte. Dem Anlagestrategen zufolge drückten vor allem geopolitische Ereignisse den Markt, technische Faktoren kämen erschwerend dazu. Wichtig seien aber vor allem die künftigen Unternehmensgewinne und das Wachstum. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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