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Aktien als Baustein zur Altersvorsorge.
In meiner Kolumne letzte Woche habe ich bereits die unangebrachte Schwarz-Weiß-Malerei der Politik in Bezug auf wirtschaftliche Themen angesprochen. Wer das Thema Aktien für die Altersvorsorge anspricht, der muss mit einer reflexartigen Abwehrhaltung in der deutschen Politik rechnen. Die Wahrheit liegt aber, wie so oft, irgendwo in der Mitte. Ignorieren schadet fast immer In Bezug auf die Altersvorsorge darf man sich dem Thema Aktien nicht komplett verschließen, wenn man auf langfristige Erträge aus ist, die zumindest mit der Inflation mithalten können. Das heißt im Gegenzug natürlich nicht, dass ein reiner Aktiensparplan für jeden das Richtige ist. Mit einer sorgfältig gewählten Aktienquote kann man jedoch das „Portfolio für die Altersvorsorge“ individuell steuern. Mehr Aktien bedeuten langfristig erheblich höhere Renditen, einhergehend mit einer höheren Schwankungsbreite. Je nach Anlagehorizont und Renditeerwartung ist also die „optimale“ Aktienquote für jeden Sparer etwas anders gelagert. Aller Risikoaversion zum Trotz: Ganz ohne Aktien wird es mit der langfristigen Vermögenssicherung und dem sorgenfreien Ruhestand nicht klappen. Weniger Angst vor der Zukunft, mehr Norwegen! Wäre es also nicht doch naheliegend, dass der Staat diese Sparbemühungen mit steuerlichen Anreizen fördert? Aktuell scheint nichts entfernter von der Realität zu sein. Bevor man mit dem unsinnigen Mythos „Aktien sind nur für Reiche“ nicht aufräumt, ist auch nicht zu erwarten, dass die Politik irgendwelche Schritte in diese Richtung einleitet. Die staatlichen Pensionen unserer Politiker sind ja – risikofrei – üppig genug. Wäre es aber nicht eine gute Idee, wenn der Staat selbst in Aktien investieren würde? Stellen Sie sich die dämlichen Schlagzeilen bereits vor: „Staat will das Ersparte der Bürger verzocken“ oder „Deutsche Politiker als Marionetten der heimlichen Geld-Eliten“. Ob sich die norwegischen Politiker wohl einem ähnlichen Spießrutenlauf hingeben mussten, als sie dort deren Staatsfonds aufgelegt haben? Der Staatliche Pensionsfonds Norwegens umfasst rund eine Billion Euro, rund zwei Drittel des Vermögens sind in Aktien angelegt. Wem die Aktienkultur völlig abgeht, der wird diese Rahmenbedingungen als puren Wahnsinn betrachten. Für den norwegischen Staat ist der Pensionsfonds jedoch ein wichtiges Hilfsmittel, um die stark rohstofflastigen Erträge des Landes zu diversifizieren. Norwegen investiert in globale Unternehmen, kassiert deren Dividenden und betreibt nachhaltiges Vermögensmanagement. Das Resultat: Norwegen glänzt nicht nur mit einer niedrigen Staatsverschuldung von unter 30 Prozent des BIP, die norwegischen Bürger machen sich auch weniger Sorgen um ihre Altersvorsorge. Wenn Norwegen das kann, warum ist Deutschland an dieser Stelle so zögerlich? Offensichtlich ist das Problem auch hausgemacht und ein klarer Interessenkonflikt: Es liegt daran, dass Deutschland brave Sparer braucht, die unsere hohe Staatsverschuldung ständig mit Anleihekäufen finanzieren. Fazit Entgehen Sie dieser deutschen Sparbuch-Mentalität. Denken Sie wie ein Investor. Mehr Akzeptanz für Aktien! Schließlich ist die deutsche Wirtschaft das Rückgrat unserer wohlhabenden Gesellschaft. Wer eine Beteiligung an diesen Unternehmen kategorisch ausschließt und die Idee „Sparen mit Aktien“ reflexartig verteufelt, versteht wenig von erfolgreichem Investieren. Von Norwegen zu lernen, bedeutet auch vernünftiger anzulegen. Weniger Sparbuch, mehr Investieren! Den aktuellen Kapitalmarktausblick von Grüner Fisher Investments können Sie unter www.gruener-fisher.de kostenlos anfordern. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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