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Politik hält die Märkte fest im Griff.
Wieder einmal zieht die Politik die Märkte in ihren Bann. Ob Brexit, Handelskrieg oder eine schwächelnde globale Industrie – die Themen aus 2018 wiederholen sich. Dabei handelt es sich um längst bekannte Sorgen. Trotzdem sind neue Tweets und leicht veränderte Entwicklungen noch immer in der Lage, kurzfristige Volatilität hervorzurufen. Auch der Irankonflikt bildet einen weiteren Baustein der emotionalen „Mauer der Angst“, die Anleger daran hindert, voll investiert an den Renditen des laufenden Bullenmarkts teilzuhaben. Niemand will Krieg Dabei ist trotz verschärfter Rhetorik und einzelner Anschläge auf Öltanker ein Krieg zum aktuellen Zeitpunkt weiterhin sehr unwahrscheinlich. Die politische Führung im Iran hat keinerlei Interesse daran, einen Krieg anzufangen. Sie sind schlau genug, zu wissen, dass sie diesen relativ schnell verlieren würden. Das einzige, was der Iran will, ist ein Ende der Sanktionen, um wieder Investitionen im Land zu erlauben und Gelder zurück in den Iran zu lotsen. Auf der anderen Seite hat auch Donald Trump kein Interesse an einem Krieg. Trotzdem hat es eine große Bedeutung für ihn, das von Barack Obama ausgehandelte Abkommen gekündigt zu haben, hatte er doch genau diese Art von Abkommen im Wahlkampf vor seiner Präsidentschaftswahl offen kritisiert. Doch warum gibt es diesen Konflikt dann überhaupt noch? Lösung kommt 2020 Donald Trump hat keinerlei Interesse daran, Konflikte wie den im Iran oder die Streitigkeiten mit China vor 2020 zu lösen, wenn die heiße Phase seiner Wiederwahl ansteht. Politiker profitieren nun einmal am stärksten von Ereignissen, die zeitlich nahe an Wahlterminen liegen. Bis dahin nutzt Trump Twitter, um die Thematik auszuschlachten. Menschen vergessen einfach viel zu häufig, wie sehr der Wunsch nach einer zweiten Amtszeit Politiker dazu bewegt, ihre Außenpolitik zu gestalten. Mit dieser Thematik ist auch der Tweet Trumps zu erklären, der China in dieser Woche davor warnte, die Lösung im Handelsstreit auf die Zeit nach der amerikanischen Präsidentschaftswahl im November 2020 zu verschieben. Sollte er gewinnen, würde der Deal dann deutlich schlechter für China ausfallen, so Trump. Öl-Sorgen sind überzogen Doch auch die Sorgen um die globale Ölversorgung sind aus aktueller Sicht übertrieben. Um Öl ranken sich gerade viele Geschichten. Auf der einen Seite gibt es die Kritiker, die eine extreme Steigerung des Ölpreises fürchten, sollte der Iranstreit eskalieren. Auf der anderen Seite stehen die skeptischen Betrachter einer schwächelnden Weltwirtschaft, die einen Zusammenbruch des Ölpreises aufgrund von einer deutlich niedrigeren Nachfrage befürchten. Beide haben Unrecht! Der Iran verfügt nicht über die militärischen Mittel, um die Straße von Hormus gegen internationale Widerstände zu schließen. Außerdem ist die Welt bei weitem nicht mehr so abhängig von iranischem Öl wie noch in der Vergangenheit. Gleichzeitig wächst die Weltwirtschaft weiterhin stabil mit einem Volumen von mehr als 2 Billionen US-Dollar im Jahr 2019. Eine schwächelnde Nachfrage ist somit ebenfalls unwahrscheinlich. Fazit Die Sorgen eines eskalierenden Iran-Konflikts sind übertrieben. Einen Krieg wird es höchstwahrscheinlich nicht geben. Viel wahrscheinlicher ist zum aktuellen Zeitpunkt eine politische Motivation, welche diesen Streit in die Länge zieht. Eine Lösung wird gefunden werden, sobald die amerikanische Präsidentschaftswahl näher rückt. Auch die Sorgen um den Ölpreis sind überzogen. Die Welt ist viel weniger sensitiv für Ölpreisveränderungen und Lieferengpässe werden durch andere Regionen einfach ausgeglichen. Den aktuellen Kapitalmarktausblick von Grüner Fisher Investments können Sie unter www.gruener-fisher.de kostenlos anfordern. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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