Alt 21.01.20, 02:11
Standard Rally trotz Übertreibung?
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Die US-Indizes schreiben weiter neue Allzeithochs, dem DAX steht dies voraussichtlich kurz bevor. Schaut man aber auf die Stimmungsumfragen, so lässt sich keinesfalls eine besonders freundliche Stimmung erkennen, von Euphorie ist also gar keine Spur. Vielmehr scheinen die Anleger – sowohl privat wie institutionell – aktuell etwas unschlüssig zu sein, wie man mit dem aktuellen Kursniveau umgehen kann.

Wirtschaftsdaten und Quartalszahlen

Während die Quartalszahlensaison in den USA bereits läuft und diese bislang besser als die erwarteten Ergebnisse überzeugen, nimmt dieser Abschnitt hierzulande erst Ende des Monats so richtig an Schwung auf. Mit den gestiegenen Kursen sind auch die Bewertungen nach oben geklettert, so dass sich einige Akteure nun fragen, ob dies noch gerechtfertigt ist. In dem einen oder anderen Webinar der letzten Tage bekam auch ich immer wieder Fragen zu diesem Thema.

Billiges Geld bleibt weiter Treibsatz für die Aktienrally

Die Politik des billigen Geldes der Notenbanken sorgt für gewisse „Verwerfungen“, die bei einem langfristig „normalen“ Zinsniveau in dieser Situation sicherlich nicht auftreten würden. So rentieren sich einerseits festverzinsliche Papiere immer weniger, Edelmetalle werfen keine Zinsen ab und Immobilien sind meist deutlich zu teuer geworden. Hier rechnen viele mittlerweile mit weiteren Preissteigerungen um noch auf eine einigermaßen akzeptable Rendite zu kommen. Durchaus ein Anzeichen, dass der Immobilienmarkt etwas überhitzt sein dürfte. Bleibt als Alternative der Aktienmarkt, der mit dem billigen Geld weiter regen Zulauf erhält.

Den Bullen reiten ...

Daneben nutzen viele Unternehmen das billige Geld um eigene Aktien zurückzukaufen und treiben damit die Notierungen der Dividendentitel zusätzlich nach oben. Ein Blick auf den langfristigen Verlauf der Zinsen im Zusammenhang mit dem der Aktienmärkte offenbart allerdings, dass es zu einer Korrektur in der Regel erst nach einem Abschnitt steigender Zinsen gekommen ist. Im aktuellen Fall dürften wir davon – vor allem hierzulande – noch sehr weit entfernt sein. Bleibt die Frage, wie man Signale für einen bevorstehenden Rücksetzer erkennen kann. Wenn die Kursziele der Börsenmedien schwindelerregende Höhen annehmen bzw. herkömmliche Bewertungsmöglichkeiten als nicht mehr zeitgemäß betrachtet werden, dann wird es gefährlich. Aktuell sind aber eher die Crashpropheten unterwegs, die bis zu einem tatsächlichen Einbruch dann den Großteil des Aufschwungs verpasst haben. Im Moment scheint der Aktienmarkt daher zwar etwas hoch bewertet zu sein, ein Ende dieser langfristigen Rally ist aber nach wie vor nicht auszumachen.

Eine erfolgreiche Börsenwoche wünscht Ihnen

Stephan Feuerstein
Hebelzertifikate-Trader
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