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Nach der erneuten Zinssenkung der US-Notenbank am Sonntag zieht auch die EZB – nur rund eine Woche nach ihrer letzten Sitzung – nach und kündigt neue Anleihenkäufe an. So wollen die Währungshüter bis Ende 2020 Anleihen im Wert von 750 Milliarden Euro kaufen, um Wirtschaft und Staaten zu stützen. Christine Lagardes Äußerung "Es gibt keine Grenzen für unser Engagement für den Euro" gilt manchen schon als das zweite „whatever it takes“ von Mario Draghi aus dem Jahre 2012. Nur: Wirklich Optimismus löst das heute an den Aktienmärkten nicht aus. Nach anfänglichen Gewinnen dreht der DAX wieder ins Minus und notiert bei rund 8.360 Punkten etwa 0,9 Prozent tiefer.
Gewinnmitnahmen bei BioNTech Auch am Donnerstag stehen die Autowerte weiterhin im Fokus der Stuttgarter Anleger – meistgehandelte Aktie ist Daimler. Bis zum Mittag verliert die Aktie des Stuttgarter Autobauers weitere 5 Prozent und notiert damit bei 21,50 Euro. Erst gestern hatte Goldman Sachs das Kursziel bei Daimler von 38 auf 32 Euro gesenkt. Zudem stuft Goldman Sachs Daimler weiterhin unter „Sell“ ein. Einziger Wermutstropfen laut Analysten: im Gegensatz zur Finanzkrise seien die Autobauer angesichts der vom Coronavirus-Ausbruch ausgelösten Lieferketten- und Nachfrage-Unterbrechungen inzwischen besser aufgestellt. War BioNTech in dieser Woche bisher einer der großen Gewinner und eine der meistgehandelten Aktien in Stuttgart, bricht der Kurs am Donnerstag rund 20 Prozent ein – damit fällt BioNTech auf knapp über 70 Euro. Nachdem sich der Kurs in den letzten Tagen mehr als verdreifacht hatte, scheinen die ersten Anleger hier ihre Gewinne mitzunehmen. Ebenfalls rege gehandelt wird heute in Stuttgart die Aktie der Deutschen Post - damit folgen die Anleger zwei Top-Managern des Logistikkonzerns. Zu Wochenbeginn kaufte bereits Aufsichtsratschef Bomhard Aktien im Wert von 325.000 Euro, nun folgte auch CEO Appel und legte sich Aktien für über 200.000 Euro ins Depot. Bis zum Mittag klettert die Deutsche Post um 2,3 Prozent auf 19,70 Euro und zählt damit zu den großen Gewinnern im DAX. Börse Stuttgart TV Chefvolkswirt Burkert: Wir sind in einer Rezession! Der DAX fällt und fällt, die Auswirkungen der Corona-Krise ziehen immer weitere Kreise – nicht nur am Aktienmarkt. Inzwischen hat die US-Notenbank bereits zum zweiten Mal binnen zweier Wochen die Zinsen gesenkt. Was das alles für die Märkte und die Konjunktur bedeutet, berichtet Uwe Burkert, Chefvolkswirt der LBBW. Euwax Sentiment Setzten die Stuttgarter Anleger am Morgen noch auf einen fallenden DAX, änderte sich die Stimmung an der EUWAX im Lauf des Vormittags. Nach dem Abrutschen des DAX auf rund 8.350 Punkte drehte der EUWAX Sentiment ins Plus – die Anleger setzten auf einen steigenden DAX. Seither pendelt das Stuttgarter Stimmungsbarometer ohne größere Ausschläge rund um den neutralen Bereich. Anlegertrends Käufe bei Varta-Call und Gold-Put Bei Knock-out-Produkten positionieren sich die Anleger an der EUWAX heute beim MDAX neu. Sie verkaufen einen Knock-out-Put (WKN GB9SJB) mit einer Barriere von 28.185 Punkten und kaufen stattdessen einen Put (WKN GC0ESQ) mit einer Barriere von 20.593 Punkten. Der MDAX selbst hat auf Wochensicht rund 24 Prozent verloren, auf Monatssicht beträgt das Minus fast 40 Prozent. Außerdem wird von den Stuttgarter Anlegern ein Knock-out-Call auf Varta gekauft (WKN GC0KKM). Die Varta-Aktie erholt sich heute leicht um 1,8 Prozent, verliert im Wochenvergleich bisher jedoch rund 14 Prozent. Anfang der Woche hatte das Analysehaus Kepler Cheuvreux das Kursziel gesenkt und die Einstufung auf „Reduce“ belassen. Dabei verweisen die Analysten auf die gestiegene Konkurrenz und damit einhergehend sinkende Erträge. Von wegen sicherer Hafen und gefragt in Krisenzeiten – die Anleger in Stuttgart kaufen am Donnerstag einen Put-Optionsschein auf Gold (WKN VE2AYW). Das Edelmetall kann von den derzeitigen Zinssenkungen und der Panik am Markt nicht profitieren. Heute beträgt das Minus rund 0,9 Prozent, damit fällt der Goldpreis auf etwa 1.470 US-Dollar. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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