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Panikmodus einfach erklärt.
Wer in den vergangenen Monaten am Aktienmarkt investiert war, musste ungemütliche Schwankungsbreiten aushalten. Durch die ungewöhnliche Geschwindigkeit der Corona-Maßnahmen verfielen Anleger in eine Art Panikmodus, welcher in dieser Art und Weise seit Beginn der Datenerfassung an der Börse seinesgleichen sucht. Bereits früh in dieser Phase konnte man die immense Unsicherheit beobachten. Vielen Anlegern wurde wohl erst in diesen Tagen wieder bewusst, wozu der Aktienmarkt grundsätzlich in der Lage ist. Wachstum war plötzlich nicht mehr planbar, Firmen zogen ihre Jahresprognosen zurück – vieles bewegte sich im luftleeren Raum. Zwar waren sich alle einig, dass die Auswirkungen besonders schlimm sein würden – die grundsätzliche Funktion des Marktes, die zukünftige Entwicklung einzupreisen, war jedoch plötzlich nicht mehr möglich. Im Ergebnis verkauften Anleger – Aktien, Anleihen, Kryptowährungen und sogar kurzfristig Gold. Im Gegensatz dazu stieg die Volatilität, Marktanbieter verlangten höhere Risikoaufschläge für die zur Verfügung gestellte Liquidität – Anzeichen für die vom Markt so verhasste Unsicherheit. Märkte wissen nun mehr Inzwischen zeigen sich viele Anleger erstaunt ob der steigenden Märkte in Kombination mit schwachen Fundamentaldaten. Doch gerade die erste Phase im Anschluss an Kontraktionen am Markt wird nicht von einer Verbesserung der fundamentalen Situation getragen, sondern häufig von zurückkehrender Liquidität und sinkender Unsicherheit. Hierbei reicht es tendenziell aus, dass man besser einschätzen kann, wie schlecht etwas ist. Vorher wird das Worst-Case-Szenario eingepreist, wenn die Realität dann nur ein wenig besser ist als befürchtet, steigen Kurse. So konnten beispielsweise 63 Prozent der Unternehmen des amerikanischen S&P 500 im ersten Quartal bessere Gewinne je Aktie vermelden, als vom Markt erwartet. Dabei handelt es sich zwar um den schlechtesten Wert seit 2012, aber dennoch kann diese Zahl positiv überraschen. Ausblick auf die kommende Zeit Die Unsicherheit schwindet, die Auswirkungen kann man nahezu täglich am Markt beobachten. Es wäre nicht untypisch, wenn sich die Entwicklung in den kommenden Monaten fortsetzen würde. Wir befinden uns in einem Wahljahr, der nächste US-Präsident dürfte sich in den kommenden Monaten herauskristallisieren. Deswegen ist häufig das Wahljahr besonders in seiner zweiten Hälfte am Aktienmarkt deutlich positiv. Der Brexit steht Ende des Jahres an und Meldungen aus London erstaunen: So wurde letzte Woche verkündet, dass man mit neuen Abkommen den Anteil der bezollten importierten Güter von 53 auf 40 Prozent senken wolle. Handelsbarrieren sollen unter dem Dach der WTO verringert werden - statt ansteigen. Auch die Auswirkungen des Coronavirus werden deutlicher. Negative Entwicklungen sind klar, aber verschiedene Anzeichen deuten darauf hin, dass das Worst-Case-Szenario nicht eintreten wird. Beispielhaft waren die Einkaufsmanagerindizes des verarbeitenden Gewerbes in China im Mai mit 50,6 schon zum dritten Mal in Folge im expansiven Bereich. All diese Entwicklungen haben vor allem eines gemeinsam: Die schwindende Unsicherheit. Fazit In diesen Tagen zeigt sich wieder einmal deutlich, wie Aktienmärkte funktionieren. Und so freuen sich alle Anleger, die diesen Zusammenhang verstehen. Medien oder auch Crashpropheten werden hingegen weiter auf die mangelnde fundamentale Untermauerung der Kursentwicklungen verweisen, am Seitenrand stehen und staunen. Wer grundsätzlich mit seinem Investment wartet, bis die Anlage in die Aktienmärkte sicher erscheint, wird IMMER erst dann einsteigen, wenn der Markt sich bereits in der gefährlichen Euphorie befindet. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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