Alt 30.07.20, 18:38
Standard „Selektive Marktstimmung“
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Der blitzschnelle Bärenmarkt und die dynamische Erholung haben das Stimmungsbild an der Börse kräftig aufgewirbelt. Bullenmärkte starten in Pessimismus, wachsen in Skepsis, reifen in Optimismus und sterben in Euphorie - allerdings fällt eine exakte Standortbestimmung aktuell besonders schwer, da die Marktstimmung sehr heterogen ausfällt.

Bären und Bullen sind verwirrt

Viele Marktteilnehmer sind noch nicht einmal davon überzeugt, dass der Bärenmarkt 2020 ein abgeschlossenes Kapitel darstellt. Eine gewisse Grundskepsis ist also definitiv vorhanden, angesichts der nicht überstandenen COVID-19-Pandemie und weitreichenden Ängsten vor einer zweiten Welle. Andererseits sind in gewissen Marktsegmenten durchaus auch optimistische bis euphorische Tendenzen vorhanden. Immer wenn die Standortbestimmung schwerfällt, ist eine „zeitlose“ Bewertung der Aktienmärkte äußerst hilfreich.

Tipps für Pessimisten und Skeptiker

Ja, es existieren zahlreiche Risiken und die nächste Krise wird kommen. Aktienmärkte werden weiterhin kräftige Korrekturen erfahren, Ereignisse mit negativem Überraschungspotenzial verarbeiten und volatile Phasen durchleben müssen. Aber dabei handelt es sich um einen natürlichen Bestandteil der Bewegungen an den Aktienmärkten, welche sich in der Summe dennoch besser entwickeln als alternative Anlageklassen. Im Jahr 1988 startete der DAX seine Reise bei 1.000 Punkten, heute pendelt er um die Marke von 13.000 Punkten. Die Börse liefert also langfristig sehr ordentliche Renditen ab, der Anleger setzt sie aber nur äußerst selten um.

Tech-Blase, Weltwirtschaftskrise, COVID-19 - es gibt immer scheinbar gute Gründe und historische Belege, besser nicht im Aktienmarkt investiert zu sein. Langfristig ist der größte Fehler am Aktienmarkt allerdings, überhaupt nicht investiert zu sein. Hinterfragen Sie also Ihre Grundeinstellung, falls Sie wachstumsorientierte Anlageziele verfolgen wollen - ohne Aktien wird es schwer.

Tipps für Optimisten und euphorische Anleger

Eine optimistische Grundeinstellung ist am Aktienmarkt definitiv vorteilhaft. Aktien steigen öfter als sie fallen, Bullenmärkte sind stärker als Bärenmärkte. Selbst mit einer permanent positiven Einstellung liegen Sie also öfter richtig als daneben - und unterschätzen Sie dabei nie, dass passives Investieren eine gehörige Portion Kühnheit erfordert. Gesunder Optimismus geht mit diversen Nebenbedingungen einher. Denken Sie stets global und vernachlässigen Sie niemals eine gesunde Diversifikation.

Investieren Sie selbstbewusst und mit einer klaren Linie, aber bewahren Sie eine gewisse Demut vor den Aktienmärkten. Bedenke immer, dass Du falsch liegen könntest! Hinterfragen Sie deshalb regelmäßig Ihre eigene Meinung, lassen Sie sich von Fakten leiten und scheuen Sie sich nicht davor, Ihr Portfolio bei Bedarf mit einer effektiven Gegenstrategie zu versehen. Hüten Sie sich vor euphorischen Tendenzen! Wer davon überzeugt ist, schlauer zu sein als die Märkte selbst, geht in der Regel erhöhte Risiken ein und wird irgendwann dafür bestraft.

Fazit

Auch wenn im Börsenjahr 2020 die Marktstimmung etwas undurchsichtig erscheint, ist es nach wie vorangebracht, die gesunde Mitte anzusteuern. Eine optimistische Grundeinstellung gegenüber Aktien ist unerlässlich, wenn Sie wachstumsorientierte Anlageziele verfolgen wollen. Um den gefährlichen Übergang in die Euphorie zu vermeiden, stellen Sie Ihr Portfolio vernünftig gestreut auf und rücken Sie Ihre langfristigen Ziele immer in den Fokus.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
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