Beitrag gelesen: 37249 x |
||
Dynamische Entwicklung, viele Sorgen.
Zeit für einen Rückblick: Nachdem der initiale COVID-Schock im Frühjahr 2020 verdaut war, zeigten sich die globalen Aktienmärkte relativ „immun“ gegen neue Virus-Wellen und beendeten das Kalenderjahr 2020 mit überraschend guten Ergebnissen. Dieser Schwung wurde ins Jahr 2021 mitgenommen, weshalb sich zu Beginn 2021 viele Anleger sehr optimistisch zeigten. In manchen Teilbereichen waren durchaus euphorische Tendenzen zu beobachten, man erinnere sich nur an die Meme-Aktien, die Performance einzelner Tech-Aktien oder auch der wieder zum Leben erweckte Krypto-Hype. Stimmung wurde selektiver Auf breiter Ebene erhielt die Marktstimmung im Jahresverlauf 2021 jedoch immer wieder kräftige Dämpfer. Rund um die Evergrande-Geschichte in China breiteten sich massive Sorgen um die globale Wirtschaft aus, falls der chinesische Immobiliensektor globale Ansteckungseffekte verursachen würde. Negativ auf die Stimmung wirkten auch die Sorgen um zahlreiche Lieferkettenprobleme. Insbesondere bei Rohstoffen oder Halbleiterchips wurden die Angebotsengpässe zu einem echten Output-Problem. „Abgerundet“ wurde das sorgenvolle Umfeld durch die Angst vor einer nachhaltig galoppierenden Inflation und steigenden Zinsen. Letztendlich sorgte die Omikron-Variante in den Wintermonaten für einen kräftigen Stimmungsabschwung, was die Entwicklung der globalen Wirtschaft angeht. Robuste Märkte Die Aktienmärkte zeigten sich allerdings extrem robust und überstanden das gesamte Börsenjahr 2021 ohne eine wirklich nennenswerte Korrekturbewegung. Die Jahresergebnisse für 2021 können sich auf breiter Ebene sehen lassen. Nur die Marktstimmung hat sich angesichts der zahlreichen Unruheherde per Saldo nicht wirklich verbessert. Die gefährliche Euphorie ist also immer noch ein gutes Stück entfernt und die nahezu idealtypischen Voraussetzungen für eine Fortsetzung des reifen Bullenmarkts sind zum Jahreswechsel gegeben. Die Weltwirtschaft wächst robust, nicht mehr mit dem dynamischen Tempo nach der COVID-Kontraktion, da viele Basis-Effekte entfallen, aber „immerhin“ mit den soliden Wachstumsraten, die den Bullenmarkt bereits von 2009 bis ins Frühjahr 2020 gestützt hatten. Politik stört bisher nicht Die politische Landschaft ist weiterhin von weltweiten Pattsituationen geprägt. In den USA stehen in 2022 die Zwischenwahlen an und werden den politischen Handlungsspielraum weiter einschränken. In Deutschland und in vielen weiteren europäischen Ländern werden sich die Mehrparteien-Regierungskoalitionen nach Kräften bemühen, letztendlich politisch aber doch nicht viel bewegen können. Und nicht zuletzt ist die Marktstimmung, wie bereits angesprochen, noch weit vom euphorischen Bereich entfernt. Fazit In der Rückschau fällt die Analyse der Aktienmärkte natürlich immer furchtbar einfach aus. Zahlreiche Sorgen stellten sich als unbegründet heraus, andere Ängste werden in abgeschwächter Form ins neue Jahr mitgenommen. Investiert wird allerdings immer im Hier und Jetzt, von Tag zu Tag, und hier haben sich im Börsenjahr 2021 einmal mehr die zukunftsorientierte Denkweise und Disziplin als erfolgversprechende Tugenden bewährt. Der reife Bullenmarkt ist aus unserer Sicht noch nicht an seinem Ende angelangt, also sollten diese Tugenden auch für das Börsenjahr 2022 als „gute Vorsätze“ von Anlegern verstanden werden. Den aktuellen Kapitalmarktausblick von Grüner Fisher Investments können Sie unter www.gruener-fisher.de kostenlos anfordern. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|