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NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen haben am Donnerstag nach einem zunächst freundlichen Start mit deutlichen Verlusten geschlossen. Stützend hatte zunächst die Berichtssaison gewirkt, wieder kräftig steigende Marktzinsen trübten im Verlauf jedoch das Sentiment deutlich ein. Die übergeordneten Themen Ukrainekrieg, hohe Inflation und steigende Marktzinsen sorgten damit erneut für ein sehr volatiles Marktumfeld.
Der Dow-Jones-Index schloss 1,0 Prozent tiefer bei 34.793 Punkte, der S&P-500 notierte 1,5 Prozent leichter. Der technologielastige Nasdaq-Composite gab 2,1 Prozent nach. Dabei gab es insgesamt 709 (Mittwoch: 2.118) Kursgewinner und 2.600 (1.195) -verlierer. Unverändert schlossen 123 (142) Titel. Die Marktteilnehmer richteten ihre Blicke auch nach Washington, wo US-Notenbankpräsident Jerome Powell auf der Frühjahrstagung von Weltbank und Internationalem Währungsfonds sprach. Die Anhebung des Leitzinses um 50 Basispunkte bei der nächsten FOMC-Sitzung ist nach Aussage des Fed-Chairman eine reale Möglichkeit. "Die 50 Basispunkte liegen für Mai auf dem Tisch", sagte Powell bei einer Podiumsdiskussion. Die USA werden dem Fed-Chef zufolge in nächster Zeit die Folgen des russischen Kriegs gegen die Ukraine zu spüren bekommen und zwar in Gestalt eines höheren Inflationsdrucks. Konjunkturseitig hat sich Lage der US-Industrie in der Region Philadelphia im April stärker als erwartet eingetrübt. Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung ist grob im erwarteten Rahmen gesunken. Mit Blick auf die Berichtssaison verwiesen Marktteilnehmer darauf, dass diese angesichts der Marktumstände bisher nicht so schlimm ausgefallen sei, wie von Pessimisten befürchtet. Der überzeugende Geschäftsausweis von Tesla gebe den Anlegern wieder etwas Vertrauen, das mit der Netflix-Enttäuschung gelitten habe. Tesla und United Airlines gefragt - Alcoa brechen ein Tesla stiegen um 3,2 Prozent. Der Hersteller von Elektroautos hat im ersten Quartal einen Rekordgewinn verbucht. Die Umsätze sprangen um 80 Prozent nach oben und schlugen die Markterwartungen. Auch das Ergebnis fiel klar besser als erwartet aus. Trotz der Hindernisse wegen der Lieferkette soll die Fahrzeugfertigung 2022 um 50 Prozent zulegen. Tesla-Chef Elon Musk hat indessen die Finanzierung für die von ihm angestrebte Übernahme des Kurzbotschaftendienstes Twitter nach eigenen Angaben gesichert. Wie Musk mitteilte, hat er Finanzierungszusagen im Volumen von 46,5 Milliarden Dollar erhalten. Der Tesla-Gründer hatte ein Angebot über 43 Milliarden Dollar für Twitter unterbreitet. Der Kurs der Twitter-Aktie legte 0,8 Prozent zu. Der Telekommunikationskonzern AT&T (+4,0%) hat im dritten Quartal weniger verdient. Im letzten Quartal vor Abspaltung des Mediengeschäfts Warnermedia übertraf das Unternehmen aber die Erwartungen der Analysten bei Gewinn und Neukunden im Mobilfunkgeschäft. Überaus gut kam der Ausblick der Fluggesellschaft United Airlines (+9,3%) an. United ist zuversichtlich, höhere Kosten an die Passagiere weitergeben zu können. Wettbewerber American Airlines (+3,8%) hat ihren Verlust im ersten Quartal zwar ausgeweitet. Der Konzern schnitt aber besser ab als befürchtet und stellte für das zweite Quartal eine Rückkehr in die Gewinnzone in Aussicht. Alcoa (-16,9%) hat derweil ihre Prognosen für den Bauxit-Absatz gesenkt. Der Aluminiumkonzern verwies auf den Krieg in der Ukraine und den Rückzug aus dem Russland-Geschäft. Philip Morris International hat im ersten Quartal weniger verdient, aber die Markterwartungen übertroffen. Die Titel des Tabakkonzerns legten 2,0 Prozent zu. Anleihe-Renditen steigen wieder Am Anleihemarkt stiegen die Renditen mit fallenden Notierungen wieder kräftig an, nachdem sie am Vortag deutlich nachgegeben hatten. Rendite-Treiber ist die Erwartung steigender Leitzinsen. Die Rendite 10-jähriger Papiere stieg um 6,3 Basispunkte auf 2,90 Prozent. Am Devisenmarkt zeigte sich der Dollar mit den steigenden Zinsen etwas fester. Der Dollarindex legte 0,2 Prozent zu. Der Goldpreis gab mit den wieder anziehenden Marktzinsen etwas nach, da sie das zinslose Edelmetall als Anlage unattraktiver machen. Erdöl verteuerte sich wieder etwas. Die EU plant nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wegen des Ukrainekrieges ein weiteres Sanktionspaket gegen Russland, dabei soll erstmals auch der Ölsektor betroffen sein. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/err/ (END) Dow Jones Newswires April 21, 2022 16:12 ET (20:12 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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