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TOKIO/HONGKONG (Dow Jones)--Steil abwärts ist es am Montag an den Aktienmärkten in Ostasien gegangen. Die Indizes folgten damit der sehr schwachen Tendenz an der Wall Street zum Ende der Vorwoche, wo in erster Linie die Erwartung einer Reihe weiterer US-Zinserhöhungen in großen Einzelschritten für ausgeprägte Verkaufsstimmung gesorgt hatte. Daneben verwiesen Marktbeobachter auf den zuletzt eher noch an Schärfe zunehmenden Krieg in der Ukraine.
Belastend wirkten vor allem an den chinesischen Börsen auch die Lockdowns in China - insbesondere in der Finanzmetropole Schanghai - wegen der grassierenden Corona-Pandemie. Sie gehen bereits in den zweiten Monat, ohne dass die Situation unter Kontrolle zu sein scheint. Eher im Gegenteil scheinen weitere Lockdowns in den Metropolen zu drohen angesichts immer wieder auftretender Corona-Infektionsfälle. Das beeinträchtigt mehr und mehr die wirtschaftliche Aktivität, nicht nur in China, sondern auch global beispielsweise über Störungen der Lieferketten und ausfallende Nachfrage in China. Dazu passend gaben die Ölpreise um rund 4 Prozent nach. Der Nikkei-Index in Tokio verlor 1,9 Prozent auf 26.591 Punkte, in Seoul ging es um 1,8 Prozent abwärts. Klare Tagesverlierer waren die chinesischen Börsen. In Schanghai brach der Composite-Index nach heftigen Verlusten im späten Geschäft 5,1 Prozent ein und verzeichnete das größte Tagesminus seit gut zwei Jahren. Er notiert damit nun so niedrig wie zuletzt im Juni 2020. In Hongkong lag der HSI im Späthandel 3,9 Prozent im Minus. In Australien ruhte das Geschäft wegen eines Feiertags. Der Ausverkauf an der Wall Street wegen der Erwartung einer beschleunigten weiteren Straffung der US-Geldpolitik sorge in der gesamten Region für Risikoscheu, kommentierte IG-Marktstratege Yeap Jun Rong. In Schanghai verloren Rohstoffwerte wie Ganfeng Lithium 9,1 bzw. Zijin Mining 6,3 Prozent. China Merchants Bank sackten um 8,6 Prozent ab, weil gegen den früheren Chef des Unternehmens wegen Korruptionsverdacht ermittelt wird. Jiangsu Hengrui Medicine rutschten um 10 Prozent ab. Das Unternehmen hatte mit dem Nettogewinn für 2021 enttäuscht. Unter den Einzelwerten in Tokio ging es für Nissan Motor um 5,0 Prozent nach unten, belastet von Berichten, wonach der Partner Renault einen Teil seiner Beteiligung an den Japanern verkaufen will. Shimizu gaben nach der Vorlage von Quartalszahlen um 7,5 Prozent nach. Das Bauunternehmen hatte seinen Nettogewinnausblick gesenkt. Der Kurs der Fluglinie ANA büßte nach der Geschäftszahlenvorlage über 3 Prozent ein. Für Japan Airlines ging es in diesem Sog um 1,7 Prozent nach unten. Astellas Pharma verbilligten sich um 1 Prozent nach der Mitteilung einer Wertberichtigung. Interventionsspekulation stützt Yen Am Devisenmarkt legte der Yen etwas zu, was Teilnehmer vor allem auf Spekulationen über Interventionen zugunsten der japanischen Währung zurückführen. Ein japanischer Sender hatte am Freitag ohne konkrete Quellenangabe berichtet, dass US-Finanzministerin Yellen und der japanische Finanzminister Suzuki über ein potenzielles koordiniertes Vorgehen diskutiert hätten. Seit Jahresbeginn hat der Yen zum Dollar rund 13 Prozent an Wert eingebüßt. Deutlich weiter abwärts ging es mit dem Yuan. Der Dollar stieg von 6,5253 am Freitag auf 6,5900 Yuan. Vor Wochenfrist lag der Kurs noch bei unter 6,37. Während in den USA die Zinsen steil auf dem Weg nach oben sind, braucht die Lockdown-geplagte Wirtschaft in China Unterstützung durch die eigene Notenbank in Gestalt einer weiter lockeren Geldpolitiik. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/gos/thl (END) Dow Jones Newswires April 25, 2022 03:42 ET (07:42 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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