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TOKIO/HONGKONG (Dow Jones)--Die ostasiatischen Börsen und der australische Aktienmarkt haben am Mittwoch äußerst schwache Vorgaben der Wall Street nur zum Teil nachvollzogen. Die chinesischen Börsen konnten sich der negativen Vorgabe sogar komplett entziehen, in Schanghai kam es nach den jüngsten heftigen Verlusten zu einer 2,5-prozentigen Erholungsrally. In den USA hatten Sorgen vor enttäuschenden Quartalszahlen und Unternehmensausblicken im Umfeld steigender Zinsen, steigender Rohstoffpreise und Lieferkettenproblemen für starke Verkäufe gesorgt, insbesondere bei Technik- und Wachstumsunternehmen.
Dazu hatte Russland mit der Ankündigung, Polen und Bulgarien kein Gas mehr zu liefern, die Sorgen vor einem Energieengpass angeheizt, worauf die Ölpreise deutlicher zulegten, was die ohnehin schon hohe Inflation weiter antreiben dürfte. Im asiatischen Handel bewegten sich die Ölpreise kaum. Am späten Vorabend hatte ein US-Branchenverband einen deutlichen Anstieg der wöchentlichen Ölvorräte gemeldet und Polen wie auch Bulgarien versicherten, auf die Kappung der Gasversorgung aus Russland gut vorbereitet zu sein. Außerdem sagte der deutsche Wirtschaftsminister, dass ein vollständiges Embargo von Öllieferungen aus Russland mittlerweile beherrschbar sei. Der Tokioter Nikkei-Index ging nach zwischenzeitlich höheren Verlusten mit einem Minus von 1,1 Prozent auf 26.396 Punkte aus dem Tag, auch der Kospi in Seoul büßte 1,1 Prozent ein. Sydney gab um 0,8 Prozent nach. Dort schürten stärker als erwartet gestiegene Verbraucherpreise die Spekulation über eine straffere Geldpolitik. Der Austral-Dollar legte darauf etwas zu. Besser schlugen sich die chinesischen Aktienmärkte, befeuert von Chinas Präsident Xi Jinping, der zu Investitionen in die Infrastruktur aufgerufen hat. Dies bedeute eine Stützung der Wirtschaft, die unter den andauernden Lockdowns zur Bekämpfung der Corona-Pandemie leide, so Marktbeobachter. Erst zu Beginn der Woche hatte die chinesische Notenbank Unterstützung für die Wirtschaft des Landes signalisiert, das eine Null-Covid-Strategie verfolgt und deshalb immer wieder mit harten Maßnahmen auf neue Covid-19-Fälle reagiert. Quartalszahlen machen Kurse Unter den Einzelwerten zogen Kweichow Moutai in Schanghai um 3,6 Prozent an, nachdem der Spirituosenhersteller für das erste Quartal einen Nettogewinnanstieg gemeldet hatte. In Seoul gaben SK Hynix um 2,3 Prozent nach. Der Chiphersteller verfehlte trotz einer Verdopplung des Nettogewinns die Konsensschätzung. Der Kurs des Batterieherstellers LG Energy Solution verlor 1,3 Prozent, gedrückt von einem 48-prozentigen Gewinnrückgang, womit das Unternehmen gleichwohl besser abschnitt als gedacht. S-Oil gewannen 2,4 Prozent nach einer Verdopplung des Nettogewinns im ersten Quartal. Fanuc knickten in Tokio um 5,7 Prozent ein. Der Roboterbauer verfehlte mit seinem Nettogewinn die Analystenerwartung. Für Nitto Denko ging es um 4,3 Prozent abwärts. Das Chemieunternehmen hat für das Fiskaljahr einen 3-prozentigen Nettogewinnanstieg in Aussicht gestellt. Ebenfalls nach dem Quartalsausweis gewannen Mitsubishi Motors 3,2 und Central Japan Railways 2,3 Prozent. Canon büßten dagegen 0,3 Prozent und Nomura Holdings 4,5 Prozent ein. Daiichi Sankyo verbesserten sich um 2,9 Prozent, Astellas Pharma verbilligten sich um 2,8 Prozent. In Sydney stürzten Life360 um 29 Prozent ab, nachdem der Informationstechniker Pläne einer US-Börsennotierung fallengalssen hat. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/gos/smh (END) Dow Jones Newswires April 27, 2022 03:30 ET (07:30 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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