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NEW YORK (Dow Jones)--Die Berg-und Talfahrt an der Wall Street geht weiter. Nach den kräftigen Erholungsgewinnen am Montag sorgte eine Gewinnwarnung von Snap am Dienstag unter den ohnehin bereits von Stagflationsängsten gebeutelten Marktteilnehmern wieder für Verunsicherung. Vor allem Technikwerte litten unter der Hiobsbotschaft, aber auch darunter, dass sie wegen ihrer oft hohen Bewertungen als besonders anfällig gelten im derzeitigen Umfeld steigender Zinsen.
Der Dow-Jones-Index zeigte sich widerstandsfähig, gestützt von Kursgewinnen einiger zyklischer Aktie wie McDonald's, Verizon, Coca Cola und Procter & Gamble. Er ging am Ende sogar mit einem Plus von 0,2 Prozent auf 31.928 Punkte aus dem Tag, nachdem es auf breiter Front noch zu einer kleinen Schlussrally gekommen war. Der breitere S&P-500 verlor so lediglich 0,8 Prozent und für die techniklastigen Nasdaq-Indizes ging es um bis zu 2,3 Prozent südwärts, wobei sie phasenweise auch schon fast 4 Prozent eingebüßt hatten Der S&P-500 stand im Tagestief wie schon am Freitag kurz davor, in den sogenannten Bärenmodus zu rutschen, das heißt 20 Prozent unter dem jüngsten Hoch zu notieren, was als negatives Zeichen gilt. An der Nyse gab es nach vorläufiger Angabe 1.513 (Montag: 2.233) Kursgewinner, 1.783 (1.062) -verlierer und 129 (109) unveränderte Titel. "Der Markt dreht sich weiterhin von innen nach außen und von außen nach innen und versucht herauszufinden, ob er alle bevorstehenden Zinserhöhungen, die sanfte Landung oder die Rezession, die Inflation oder die Stagflation, China, die Ukraine, die Sommer-Autosaison in den USA, die Lieferketten und vieles mehr eingepreist hat. Das Ergebnis ist ein tägliches Wechselbad der Gefühle, und es scheint klar, dass die Volatilität der Gewinner ist", kommentierte Jeffrey Halley, Analyst bei Oanda, das derzeitige Auf und Ab. Vom Markit-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor im Mai und den Neubauverkäufen im April kamen tendenziell negative Impulse. Die Daten verfehlten jeweils die Prognosen. Immerhin fiel der Index für die Industrie wie erwartet aus. Er deutet zudem wie auch der gesunkene Dienstleistungsindex weiter auf Expansion hin. Anleihen gesucht - Marktzinsen fallen deutlich Staatsanleihen waren mit den schwächlichen Konjunkturdaten als sicherer Hafen gesucht, die Renditen sanken also. Im Zehnjahresbereich ging es um 10 Basispunkte kräftig abwärts auf 2,75 Prozent. Der Goldpreis (+0,7%) profitierte von den weniger attraktiven Anleiherenditen und dem schwächeren Dollar. Die Ölpreise zeigten sich wenig bewegt. Nach dem kräftigen Vortagesanstieg legte der Euro weiter zu auf 1,0732 Dollar und damit ein Vierwochenhoch. Der Dollar-Index gab um weitere 0,3 Prozent nach. Auslöser für die Euro-Stärke war die Ankündigung von Zinserhöhungen durch EZB-Präsidentin Christine Lagarde im Sommer. Gegenwind für den Dollar kam auch von den sinkenden US-Renditen. Snap-Aktie stürzt um über 40 Prozent ab Snap kann die Prognose für das laufende Quartal nicht halten, weil sich das wirtschaftliche Umfeld schneller als erwartet eingetrübt hat. Die Betreibergesellschaft des sozialen Netzwerks Snapchat drosselt deswegen die Einstellung neuer Mitarbeiter und auch die Investitionen. Die Aktie stürzte um über 43 Prozent ab. Im Strudel wurden auch andere Aktien von Internetunternehmen mit nach unten gerissen, die stark vom Werbegeschäft abhängen: Meta Platforms (Facebook) fielen um 7,6, Alphabet (Google) um 4,9, Pinterest um 23,6 und Twitter um 5,5 Prozent. Bei Zoom (+5,6%) macht sich bemerkbar, dass wieder häufiger in den Büros und weniger von zuhause aus gearbeitet wird. Der Anbieter von Lösungen für Videokonferenzen verzeichnete im ersten Quartal sein bisher schwächstes Wachstum, übertraf aber immer noch die Erwartungen. Überdies hob Zoom die Gewinnprognose an. Abercrombie & Fitch Co. stürzten um fast 29 Prozent ab. Trotz höherer Umsätze fuhr der Bekleidungseinzelhändler im ersten Quartal einen Verlust ein und senkte zudem die Umsatzprognose für das Gesamtjahr. Nautilus brachen um gut 19 Prozent ein. Der Anbieter von Fitnessgeräten rutschte in seinem vierten Geschäftsquartal in die Verlustzone. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/gos (END) Dow Jones Newswires May 24, 2022 16:10 ET (20:10 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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