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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Mehrheitlich mit Abgaben haben sich die Aktienmärkte in Ostasien und Australien am Donnerstag gezeigt. Dass die positiven US-Vorgaben nicht für mehr Schwung sorgten, lag laut Händlern am falkenhaften Sitzungsprotokoll der US-Notenbank. In diesem wurden künftige Zinserhöhungen über 50 Basispunkte praktisch angekündigt. Inflationsbekämpfung mag in den USA gut ankommen, doch angesichts der trüben Konjunkturaussichten blieben Anleger in Asien eher skeptisch, hieß es mit Blick auf bestehende Stagflationssorgen.
Äußerungen des chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang zur chinesischen Binnenwirtschaft schreckten Investoren zudem auf und die Aktien auf dem chinesischen Festland fielen zunächst. Er zeichnete ein trübes Bild der chinesischen Wirtschaft und räumte steigende Arbeitslosigkeit ein, betonte aber auch die Bemühungen, das Land wieder auf einen stärkeren Wachstumspfad zu führen. Die Nachricht, dass der Hafen von Schanghai wieder zu 95 Prozent betriebsbereit sei, scheine die Stimmung in China aber gehoben zu haben. Zudem gab es Berichte über Stützungskäufe staatlicher Stellen. Für den Schanghai-Composite ging es zunächst ins Minus, dann drehte der chinesische Leitindex ins Plus, wo er dann aber wieder an Schwung verlor. Zuletzt gewann der Index 0,5 Prozent. Der HSI in Hongkong verlor im späten Geschäft dagegen 0,9 Prozent - der schwache Ausblick von Nvidia in den USA drückte den Technologiesektor. In Schanghai standen zudem die Quartalszahlen von Alibaba und Baidu im Fokus, die im weiteren Tagesverlauf veröffentlicht werden, wie Analyst Yeap Jun Rong von IG ausführte. Diese dürften, wie bereits bei Tencent gesehen, ein langsameres Umsatzwachstum zeigen. Die Papiere fielen im Vorfeld um 2,7 bzw. 0,9 Prozent. Lenovo stiegen dagegen um 0,3 Prozent. Der PC-Hersteller hat im vierten Quartal dank höherer Umsätze und Veräußerungsgewinnen einen Gewinnsprung um 48 Prozent verzeichnet. Der Kospi in Seoul zeigte sich etwas leichter. Die südkoreanische Notenbank hatte die Zinsen erneut um 25 Basispunkte angehoben, um die hohe Inflation in den Griff zu bekommen. Dies war vom Markt zwar so erwartet worden, gleichwohl sprachen Marktteilnehmer auch hier von Stagflationssorgen. Der Nikkei-Index in Tokio drehte ebenfalls ins Minus und büßte 0,3 Prozent ein. Titel aus dem Elektroniksektor führten das Feld der Verlierer an. Unter den Einzelwerten fielen in Tokio die Papiere von Mitsubishi Electric um 4,1 Prozent. Das Unternehmen hat weitere Probleme bei der Qualitätskontrolle gemeldet. In Australien stand eine mögliche Übernahme im Fokus. Das Datenverarbeitungsunternehmen Appen teilte mit, dass es ein Übernahmeangebot in Höhe von 1,17 Milliarden australischen Dollar von Telus erhalten habe. Für die Appen-Aktie ging es um 29,2 Prozent nach oben. Der australische Leitindex S&P/ASX-200 ermäßigte sich derweil um 0,7 Prozent - belastet durch Gewinnmitnahmen bei den Schwergewichten. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/flf/ros (END) Dow Jones Newswires May 26, 2022 02:50 ET (06:50 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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