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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Angetrieben von positiven US-Vorgaben ist es zum Wochenausklang an den Aktienmärkten in Ostasien und Australien kräftig nach oben gegangen. Das stärkste Plus verzeichnet dabei die Börse in Hongkong, wo der HSI um bis zu 3 Prozent im Verlauf zulegte. Hier sprachen Marktteilnehmer von einer Erholung von den zuletzt gesehenen Abgaben - vor allem im Technologiesektor.
Allgemein für Erleichterung hatte in den USA das jüngste Protokoll der US-Notenbanksitzung gesorgt. Investoren sprachen von Signalen, dass die Fed ihr zunächst aggressives Vorgehen gegen die hohe Inflation anschließend überdenken könnte und dann stattdessen die Konjunkturentwicklung mit der Gefahr einer harten Landung fester ins Auge fassen könnte. Positiv wurden aber auch überraschend gute Quartalsergebnisse aus dem US-Einzelhandelsektor aufgenommen, wo es zuletzt vermehrt Enttäuschungen gegeben hatte. Chinesische Festlandsbörsen hinken hinterher Darüber hinaus zeigten sich Entspannungssignale im Verhältnis zwischen den USA und China. Laut US-Außenminister Antony Blinken werden die USA China nicht in seiner wirtschaftlichen Entwicklung hindern - aber die Volksrepublik müsse sich an internationale Regeln halten. Dennoch hinkte der Schanghai-Composite mit einem mageren Aufschlag hinterher - auch Shenzhen und das Startup-Segement ChiNext bewegten sich kaum. Zu den zuletzt trüben Konjunkturaussichten in China gesellten sich nun schwache Daten zur Gewinnentwicklung in der chinesischen Industrie. Die Schließungen im Zuge von Covid-19 in Schanghai und anderen Städten zeigten ihre Spuren, hieß es. In Hongkong kam der HSI im Verlauf wieder zurück und zeigte sich im späten Geschäft 2 Prozent fester. Die Aufschläge waren breit gefächert: Alibaba sprangen nach Zahlenausweis um 11,2 Prozent, Wuxi Biologics um 7,4 und Li Ning um 6,9 Prozent. Der HSI-Technologiesektor gewann 4,5 Prozent. Alibaba besser als befürchtet Der chinesische Online-Händler Alibaba hat in seinem vierten Geschäftsquartal zwar unter Pekings Corona-Maßnahmen, der verschärften Regulierung am Heimatmarkt und dem sich abschwächenden wirtschaftlichen Umfeld gelitten. Das Unternehmen verbuchte das schwächste Quartalswachstum seit dem Börsengang 2014. Auf bereinigter Basis erzielte Alibaba aber einen Gewinn je US-Hinterlegungsschein (ADS) von 7,95 Yuan, Analysten hatten hier nur mit 7,10 Yuan gerechnet. Für die Papiere von Baidu ging es um 14,9 Prozent aufwärts - und dies, obwohl der chinesische Suchmaschinenanbieter wegen Abschreibungen im ersten Quartal einen Verlust verzeichnet hatte. Der Umsatz stieg zudem nur leicht wegen der Schwäche im Online-Anzeigengeschäft. Insgesamt übertrafen die Ergebnisse aber die Erwartungen der Analysten. So sprach die Citigroup von "soliden und besser als befürchtet ausgefallenen" Ergebnissen. Der Nikkei-225 kletterte in Tokio um 0,7 Prozent aufwärts - gestützt von Elektronik- und Logistikwerten. Nippon Yusen legten um 6,4 Prozent zu, die Reederei hatte einen Aktiensplit angekündigt und eine höhere Dividende in Aussicht gestellt. In Australien schloss der S&P/ASX-200 mit einem Aufschlag von 1,1 Prozent. Rohstoff- und Finanzaktien stützten den Markt einmal mehr. Appen brachen um 21 Prozent ein, nachdem Telus das Übernahmegebot zurückgezogen hatte. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/flf/ros (END) Dow Jones Newswires May 27, 2022 03:32 ET (07:32 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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