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NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen haben am Dienstag anfängliche Verluste mehr als wettgemacht. Stagflationssorgen beherrschten nach Angaben von Beobachtern zwar nach wie vor den Markt, doch seien Rücksetzer zum Wiedereinstieg genutzt worden. Don Calcagni, Chief Investment Officer bei Mercer Advisors, sprach von einem "Tauziehen zwischen Inflation und der Aussicht auf eine Rezession". Die Folgen für die Ertragslage der Unternehmen müssten sich erst noch zeigen, meinte er.
Der Dow-Jones-Index beendete den Handel 0,8 Prozent höher. Der S&P-500 gewann 1,0 Prozent und der Nasdaq-Composite 0,9 Prozent. Dabei wurden 2.242 (Montag: 1.798) Kursgewinner und 1.043 (1.455) -verlierer gesehen. Unverändert schlossen 131 (169) Titel. Die Gewinnwarnung des Einzelhändlers Target und eine unerwartet hoch ausgefallene Leitzinsanhebung in Australien wurden im Handelsverlauf abgehakt. Steigende Leitzinsen und schwache Geschäftszahlen im Einzelhandel umrissen zwar exakt die Stagflationssorgen, andererseits sei Target nicht das erste Branchenunternehmen gewesen, das aufgrund der hohen Inflation vor einer schwächeren Geschäftsentwicklung gewarnt habe, hieß es. Dass die Weltbank ihre Wachstumsschätzung für die Weltwirtschaft gesenkt hatte, belastete ebenfalls nicht nachhaltig. Target nach Gewinnwarnung unter Druck Target verringerten ihre Verluste von anfangs über 6 Prozent zum Handelsschluss auf 2,3 Prozent. Der Einzelhändler hatte vor sinkenden Ergebnissen gewarnt, weil unter anderem höhere Rabatte nötig seien, um Waren loszuschlagen. Händler sahen darin klare Anzeichen für sinkende Konsumausgaben. Dieser Gedanke belastete auch andere Branchenwerte: Walmart und Costco büßten 1,2 bzw. 0,1 Prozent ein, Amazon verloren 1,4 Prozent. Der Sektor war mit minus 1 Prozent einziger Verlierer. Gegen den Sektortrend zogen Kohl's um 8,2 Prozent an. Das Unternehmen befindet sich nach eigenen Angaben in fortgeschrittenen Gesprächen über einen Verkauf, bei dem die US-Warenhauskette mit rund 8 Milliarden US-Dollar bewertet werden könnte. Wie das Unternehmen mitteilte, hat es exklusive Gespräche über einen Verkauf mit der Einzelhandelsholding Franchise Group Inc aufgenommen, und bestätigte damit einen Bericht des Wall Street Journal. Die Aktien von Peloton Interactive sanken um 0,4 Prozent. Das Unternehmen wechselt nur vier Monate nach der Ernennung eines neuen CEO auch die Finanzchefin aus - ein Schritt, der aufgrund der andauernden Verluste des Fitnessgeräte-Herstellers erfolgt. Die Apple-Papiere gewannen 1,8 Prozent. Der US-Technologiekonzern will ab Herbst US-Kunden den Kauf mit Ratenzahlung anbieten. Apple will dafür mit dem Zahlungsdienstleister Mastercard (+1,1%) zusammenarbeiten. J.M. Smucker stiegen trotz eines schwachen Ausblicks um 5,7 Prozent. Anleger konzentrierten sich auf besser als erwartet ausgefallene Geschäftszahlen. Anleihenotierungen steigen Am Anleihemarkt erholten sich die Notierungen mit den düsteren Konjunkturaussichten, die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen sank knapp unter 3,00 Prozent. Diese Marke war am Vortag erstmals seit Mitte Mai wieder übersprungen worden. Der frühere US-Finanzminister Lawrence Summers fordert aggressivere Schritte zur Eindämmung der Inflation. Nun dürften aber die gestiegenen Renditen Käufer angelockt haben. Der Dollar sank im Sog der Anleiherenditen, der Dollarindex gab um 0,1 Prozent nach. Gold profitierte hingegen vom nachgebenden Dollar. Auch die niedrigeren Anleihezinsen machten das zinslos gehaltene Edelmetall für Anleger relativ gesehen wieder etwas interessanter. Die Ölpreise zeigten sich am Ende einer volatilen Sitzung fester. Die Akteure am Ölmarkt setzten darauf, dass die Ölvorräte der USA gesunken seien, hieß es mit Blick auf die anstehende Veröffentlichung der entsprechenden Daten. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/cln/ (END) Dow Jones Newswires June 07, 2022 16:11 ET (20:11 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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