Alt 10.06.22, 20:37
Standard Schwach - China-Börsen von Inflationsdaten gestützt
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TOKIO/HONGKONG (Dow Jones)--Überwiegend mit Abgaben haben sich zum Wochenausklang die Börsen in Ostasien gezeigt. Neben den sehr schwachen US-Vorgaben belasteten weiterhin die anhaltenden Inflationssorgen. Deswegen warteten die Akteure gespannt auf die am Nachmittag anstehenden US-Verbraucherpreise für Mai. Ökonomen gehen davon aus, dass sich der Preisauftrieb verglichen mit April nochmals deutlich beschleunigt hat. Derweil erhöhte die Europäische Zentralbank (EZB) am Vortag die Inflationsprognosen für 2023 und 2022 stärker als vom Markt erwartet.

Unter den Investoren ging daher die Sorge um, dass nicht nur die US-Notenbank das Tempo bei den Zinserhöhungen weiter anziehen könnte, was die Konjunktur in eine Rezession stürzen könnte. US-Finanzministerin Janet Yellen hat zwar eingeräumt, dass die hohe Inflation und das Risiko einer Konjunkturabschwächung fortbestehen; die Politikerin glaubt aber nicht, dass die USA in naher Zukunft eine Rezession erleben werden.

Schanghai steigt nach Konjunkturdaten

Eine Ausnahme von der negativen Tagestendenz machte der Schanghai-Composite, der sich um 1,4 Prozent erhöhte. Für Entspannung sorgten hier die Verbraucher- und Erzeugerpreise für Mai. Sie sind im Rahmen der Erwartungen der Ökonomen ausgefallen und zeigten teils sogar eine Entspannung gegenüber dem Vormonat. Der Hang-Seng-Index in Hongkong holte vor diesem Hintergrund anfängliche Verluste auf und zeigte sich im späten Handel wenig verändert.

Vor allem Technologiewerte erholten sich in Hongkong kräftig. Der Subindex schaffte den Sprung ins Plus, nachdem er im frühen Handel noch gut 3 Prozent im Minus gelegen hatte. "Die China-Daten sollten Spielraum für weitere geldpolitische Lockerungen bieten, insbesondere für gezielte Lockerungsmaßnahmen", sagte HSBC-Volkswirt Shanshan Song. Schnell wachsende Technologie-Unternehmen sind besondere Nutznießer einer lockeren Geldpolitik.

Der Nikkei-225 in Tokio verlor 1,5 Prozent auf 27.824 Punkte. Hier drückten vor allem die Abgaben bei den zinssensiblen Technologiewerten. Advantest und Lasertec fielen um 4,2 bzw. 4,8 Prozent. Der Kospi in Seoul reduzierte sich um 1,1 Prozent und verzeichnete damit den vierten Handelstag in Folge Abgaben. Hier belasteten schwache Konjunkturdaten. Südkorea hat im April erstmals seit zwei Jahren wieder ein Leistungsbilanzdefizit verzeichnet. Die Notenbank verwies zu Begründung vor allem auf höhere Rohstoffpreise.

Die Bank of Korea könnte nach Meinung von Nomura ihren geldpolitischen Straffungszyklus mit einer Zinserhöhung im Juli beenden. Seit August 2021 sei der Leitzins um 125 Basispunkte auf 1,75 Prozent angehoben worden, um die Inflation zu bekämpfen. Die Analysten gehen davon aus, dass die Notenbank den Leitzins im Juli auf 2,00 Prozent erhöhen und ab August dann eine Pause einlegen wird, da die Inflation möglicherweise im dritten Quartal ihren Höhepunkt erreicht und die Verlangsamung des Wachstums deutlicher wird. Die meisten Analysten gehen jedoch weiterhin davon aus, dass die Notenbank die Zinserhöhungen bis Ende 2022 oder Mitte 2023 fortsetzen wird.

In Sydney, wo am Montag feiertagsbedingt kein Handel stattfindet, ging es für den S&P/ASX 200 um 1,2 Prozent abwärts. Der Index verzeichnete damit den größten Wochenverlust seit April 2020. Erneut zeigten sich vor allem die Immobilien- und Bankenwerte mit kräftigen Abgaben, doch gingen alle Sektoren mit Verlusten aus der Sitzung.

Auch in Seoul gaben vor allem Technologiewerte nach. Für die Papiere von Index-Schwergewicht Samsung Electronics ging es 2,2 Prozent abwärts und SK Hynix reduzierten sich um 2,4 Prozent.

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June 10, 2022 03:34 ET (07:34 GMT)

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