Beitrag gelesen: 30180 x |
||
FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag mit erheblichen Verlusten geschlossen. Die US-Verbraucherpreise sind im Mai gegenüber dem Vormonat um 1 Prozent gestiegen - erwartet wurde lediglich ein Plus von 0,7 Prozent. Auch in der Kernrate fiel der Anstieg kräftiger als befürchtet aus. Die Daten ließen keinen Inflationsgipfel erkennen und sprachen dafür, dass an den Märkten zusätzliche Zinserhöhungen durch die US-Notenbank eingepreist werden dürften. Im Handel war von einer wachsenden Rezessionsangst die Rede. Auf Unternehmensseite blieb es ruhig, zyklische Werte wurden gemieden. Der DAX sackte um 3,1 Prozent auf 13.762 Punkte ab.
BASF gaben 4,3 Prozent nach oder Siemens 5,4 Prozent. Bankenwerte wurden gemieden: Deutsche Bank verloren 5,9 Prozent und Commerzbank 5,6 Prozent. Hier belasteten nicht nur Rezessionssorgen, sondern auch die Angst vor einer zunehmenden Fragmentierung der Anleihemärkte in der Eurozone. Jahrelang habe es keinen Grund gegeben, einzelne Länderrisiken zu bewerten. Doch dürfte sich dies nun angesichts steigender Zinsen ändern, hieß es im Handel. Investoren schichteten wieder zwischen Länderanleihen um oder handelten direkt die Länder-Spreads als Zinsdifferenz. Für den stark in Staatsanleihen investierten Bankensektor stiegen damit die Bilanzrisiken. Keine guten Zeiten für Immoaktien Nicht überraschend unter Druck standen zinssensible Immobilienaktien. "Die Mieten sind bei Privaten nicht noch weiter erhöhbar - bei den gewerblichen auch nicht, wenn es in Richtung Rezession und mehr Home Office geht", kommentierte ein Händler. Die jüngsten Aussagen von Vonovia (-3,3%), bei hoher Inflation rund 4 Prozent Mieterhöhung pro Jahr anzustreben, dürften dauerhaft nicht umsetzbar sein. Damit seien die Erträge der Branche nach oben gekappt. Aroundtown büßten 3 Prozent ein und Instone gleich 13 Prozent. Besser hielten sich Hellofresh mit Abgaben von 1,4 Prozent und Delivery Hero (-2%). Berichte über ein Kaufinteresse an der Just-Eat-Tochter Grubhub trieben deren Aktien in Amsterdam um 5,7 Prozent nach oben. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, sei das Beteiligungsunternehmen Apollo Global Management interessiert. Die Gebote sollen im Bereich um 1 Milliarde Dollar liegen. Die damit verbundene Hoffnung auf eine Branchenkonsolidierung zog auch andere Sektorwerte nach oben. Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com DJG/mpt/flf (END) Dow Jones Newswires June 10, 2022 11:49 ET (15:49 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|